Nach Messerangriff auf Lehrer – Frankreich mobilisiert 7.000 Soldaten
Nach dem Messer-Angriff an einer Schule in Frankreich mit der Ermordung eines Lehrers erhöht die französische Regierung die Zahl der Soldaten im Anti-Terror-Einsatz auf bis zu 7.000. Die Aufstockung des Kontingents werde bis Montagabend abgeschlossen, teilte der Elysée-Palast am Samstag in Paris mit. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte am Freitag den Anschlagsort im nordfranzösischen Arras besucht und die Tat als einen Akt des „islamistischen Terrorismus“ verurteilt.
Der Angreifer an der Schule, ein aus der russischen Republik Inguschetien stammender Russe, war den Sicherheitsbehörden als islamistischer Gefährder bekannt. Er hatte im nordfranzösischen Arras einen 57-jährigen Lehrer mit einem Messer getötet und drei weitere Menschen verletzt.
Während seiner Tat rief der um die 20 Jahre alte Angreifer nach Aussage mehrerer Zeugen „Allahu akbar!“ (Gott ist groß). Der Mann war nach Informationen aus Ermittlerkreisen in der nationalen Gefährderkartei registriert und stand seit dem Sommer unter Beobachtung des Inlandsgeheimdienstes.
Premierministerin Elisabeth Borne ließ die höchste von drei Alarmstufen ausrufen. Dies ermöglicht die Mobilisierung weiterer Kapazitäten zur Verhinderung von Anschlägen, die infolge der Eskalation der Gewalt zwischen Israelis und Palästinensern in Nahost befürchtet werden.
Zehn Festnahmen nach Anschlag in Arras
Am Samstag waren im Zusammenhang mit der Tat in Arras zehn Menschen in Polizeigewahrsam, wie die Nachrichtenagentur AFP aus Polizeikreisen erfuhr. Unter ihnen sind demnach außer dem Angreifer auch mehrere seiner Familienangehörigen. Aus einer anderen Polizeiquelle hieß es, zwei der Verdächtigen in Gewahrsam seien Belarussen.
In Arras leben sowohl viele muslimische als auch viele jüdische Menschen. Die französischen Behörden gehen von einem Zusammenhang der Gewalttat mit der Eskalation des Nahost-Konflikts wegen des Großangriffs der Hamas auf Israel aus. „Leider gibt es nach unseren Informationen eine Verbindung zwischen dem, was im Nahen Osten passiert, und seinem Entschluss zur Tat“, sagte Innenminister Gérald Darmanin in einem Fernsehinterview. Nähere Angaben dazu machte er nicht.
Die Tat in Arras weckt in Frankreich Erinnerungen an die Ermordung des Lehrers Samuel Paty, der am 16. Oktober 2020 Opfer eines islamistisch motivierten Anschlags geworden war. Der Täter hatte tschetschenische Wurzeln. (afp/dl)
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