Nach der US-Wahl: Iran plant „heftigen und komplexen“ Angriff auf Israel

Die Regierung in Teheran will den israelischen Vergeltungsschlag nicht unbeantwortet lassen. Einem Bericht zufolge soll der Gegenschlag aggressiver ausfallen und auch die regulären Streitkräfte eingesetzt werden. Die USA verlegen Kriegsschiffe und Jagdgeschwader in die Region.
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Während einer Kundgebung vor der ehemaligen US-Botschaft in Teheran. Iraner begingen am 3. November 2024 den 45. Jahrestag des Beginns der Geiselkrise: Im November 1979 stürmten iranischen Studenten die US-Botschaft in Teheran und nahmen 52 Mitarbeiter der US-Botschaft gefangen. Das Geiseldrama dauerte 444 Tage.Foto: Majid Saeedi/Getty Images
Epoch Times4. November 2024

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Trotz der jüngsten Warnung aus den USA plant der Iran Medienberichten zufolge einen erneuten Angriff auf Israel. Der Gegenschlag werde „heftig und komplex“ ausfallen, zitierte die US-Zeitung „The Wall Street Journal“ (WSJ) einen ägyptischen Beamten, der über die Planungen informiert wurde.

Bei einer neuen Attacke würden Raketen mit größeren Sprengköpfen eingesetzt als bei dem vorherigen Angriff am 1. Oktober, berichtete das „WSJ“ unter Berufung auf iranische und arabische Informanten.

Zudem würden neben den Revolutionsgarden auch die regulären Streitkräfte zum Einsatz kommen. Bei dem jüngsten israelischen Angriff auf den Iran waren vier iranische Soldaten und ein Zivilist ums Leben gekommen.

„Unser Militär hat Soldaten verloren, also muss es antworten“, zitierte das „WSJ“ einen iranischen Beamten. Iran könnte den neuen Angriff aus dem Irak starten und er werde „sehr viel aggressiver als beim letzten Mal“ sein.

Iranischer Gegenschlag erst nach der US-Wahl

Allerdings wolle der Iran mit seinem Gegenschlag nicht die US-Wahl beeinflussen. Der Angriff werde deshalb nach der Abstimmung am 5. November, aber vor der Amtseinführung des künftigen Staatsoberhaupts der Vereinigten Staaten im kommenden Januar kommen, sagte der iranische Beamte der US-Zeitung.

Zuletzt hatte die Regierung in Washington den Iran Medienberichten zufolge vor einem weiteren Angriff auf Israel gewarnt. Sollte Teheran wie angekündigt erneut Israel angreifen, könne Washington die Regierung in Jerusalem kaum noch zur Zurückhaltung bewegen, berichtete die US-Nachrichtenseite „Axios“.

Israel hatte am 26. Oktober mehrere Militäranlagen und das Flugabwehrsystem im Iran angegriffen. Damit reagierte es auf eine Attacke des Irans mit rund 200 Raketen Anfang Oktober.

USA verlegt Kriegsschiffe und Jagdgeschwader in die Region

Angesichts der Spannungen im Nahen Osten verlegen die USA weitere Soldaten und militärisches Gerät in die Region. Verteidigungsminister Lloyd Austin habe die Entsendung zusätzlicher Kriegsschiffe zur Raketenabwehr sowie eines Jagdgeschwaders genehmigt.

Hinzu kämen noch Tankflugzeuge und mehrere Langstreckenbomber des Typs B-52.

Neben der jüngsten Stationierung einer zusätzlichen Batterie des Raketenabwehrsystems THAAD in Israel und der Verstärkung der US-Streitkräfte im östlichen Mittelmeer sollen die Maßnahmen die Sicherheit in der Region stärken und Abschreckung signalisieren.

Iran: Könnten auch Atom-Doktrin revidieren

Sollte sich der Iran durch Israel in seiner Existenz bedroht sehen, könnte die Regierung in Teheran auch von ihrer bisherigen Atom-Doktrin abrücken.

Technisch sei das Land in der Lage, Atomwaffen herzustellen, sagte Chamenei-Berater Kamal Charrasi dem arabischen Nachrichtensender „Al-Majadin“. „Das einzige Hindernis ist das religiöse Verbot.“

Die iranische Regierung behauptete bislang stets, dass Atomwaffen keinen Platz in ihrer Verteidigungsstrategie haben und das Atomprogramm friedlich und im Einklang mit internationalen Vorschriften sei. Außerdem gebe es ein religiöses Rechtsgutachten, das sowohl den Bau als auch die Verwendung von Massenvernichtungswaffen verbietet.

Mehr als doppelt so viele Angriffe pro-iranischer Milizen im Irak auf Israel

Laut einer Analyse des Institute for the Study of War (ISW) haben pro-iranische Milizen im Irak ihre Angriffe auf Israel von September auf Oktober mehr als verdoppelt.

Sollten die Angriffe nicht eingestellt werden, könnte das israelische Militär über 30 bereits identifizierte Ziele im Irak angreifen, berichtete die arabischsprachige Nachrichtenseite „Elaph“ aus Großbritannien.

Die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Linda Thomas-Greenfield, drohte dem Iran im Falle eines neuen Angriffs auf Israel mit schweren Konsequenzen. „Wir glauben, dass dies das Ende des direkten Schusswechsels zwischen Israel und dem Iran sein sollte“, sagte sie. (dpa/red)



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