Moskau sieht nach 100 Tagen „bestimmte Ziele“ in Ukraine als „erreicht“ an

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Ukrainische Kämpfer in Kiew, Ukraine. Symbolbild.Foto: Christopher Furlong/Getty Images
Epoch Times3. Juni 2022

Hundert Tage nach Beginn der russischen Offensive in der Ukraine sieht der Kreml „bestimmte“ Ziele als erreicht an. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte am Freitag vor Journalisten, „zahlreiche Orte“ seien durch Russland von „bewaffneten, pro-nazistischen ukrainischen Kräften“ und „nationalistischen Elementen“ „befreit“ worden. Dies habe der Bevölkerung eine Rückkehr zu einem „Leben in Frieden“ ermöglicht.

Peskow ergänzte: „Diese Anstrengung wird weitergehen, bis alle Ziele der militärischen Spezialoperation erfüllt sind.“ Russland hatte seine weitreichende Offensive gegen die Ukraine am 24. Februar gestartet und sie mit dem Schutz der russischsprachigen Bevölkerung im Donbass vor einem angeblichen „Genozid“ begründet. Ein Teil der Region im Osten der Ukraine wird seit 2014 von pro-russischen Separatisten kontrolliert.

Ukraine zeigt sich siegesgewiss

Die ukrainische Führung zeigte sich am 100. Kriegstag hingegen siegessicher: „Der Sieg wird unser sein“, sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj am Freitag in einem auf der Internet-Plattform Instagram veröffentlichten Video. „Die Vertreter des Staates sind hier, verteidigen die Ukraine seit hundert Tagen“, sagte Selenskyj.

In dem 36-sekündigen Video sind Selensky sowie Ministerpräsident Denys Schmygal und der Präsidentenberater Mychailo Podoljak vor dem Gebäude der Präsidialverwaltung in Kiew zu sehen. Das Video erinnert an eine Botschaft, welche dieselben Regierungsmitglieder im Februar einen Tag nach Kriegsbeginn aufgenommen hatten, um die Bevölkerung zu beruhigen und zu zeigen, dass sie selbst im Land bleiben würden.

Regierungschef Schmygal erklärte im Messengerdienst Telegram, die Ukraine gehe hundert Tage nach Kriegsbeginn „der europäischen Familie entgegen“, während Russland sich auf „ein Leben hinter dem ‚eisernen Vorhang‘ und in Isolation von der entwickelten Welt“ zubewege.

Kiew hofft, bis Ende Juni den offiziellen Status eines EU-Kandidaten zu erhalten, auch wenn die 27 Mitgliedstaaten in der Frage gespalten sind. Der französische Präsident Emmanuel Macron hatte Anfang Mai gesagt, ein Beitritt der Ukraine könne „Jahrzehnte“ dauern. Für die Zwischenzeit schlug er die Schaffung einer „europäischen politischen Gemeinschaft“ vor, um die Ukraine schneller an Europa zu binden.

UN-Beauftragter: Krieg in der Ukraine „wird keinen Gewinner haben“

Nach Auffassung der Vereinten Nationen wird kein Land als Sieger auf dem Russland-Ukraine-Krieg hervorgehen. „Dieser Krieg hat und wird keinen Gewinner haben“, erklärte der UN-Koordinator für die Ukraine, Amin Awad, am Freitag.

„Stattdessen haben wir 100 Tage lang gesehen, was verloren ist: Leben, Häuser, Arbeitsplätze und Perspektiven.“ Der Krieg habe eine „inakzeptable Opferzahl“ und „praktisch alle Aspekte zivilen Lebens verschlungen“, erklärte Awad, der auch stellvertretender UN-Generalsekretär ist.

Die UNO bemühe sich darum, die „verheerenden Auswirkungen“ des Krieges auf die Lebensmittelsicherheit zu begrenzen, indem sie sich um ein Ende der Blockade des wichtigen Getreide- und des Rohstoffhandels bemühe, erklärte Awad. „Wir brauchen Frieden. Der Krieg muss jetzt enden“, hieß es in der Erklärung der Vereinten Nationen. (afp/dl)



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