Moskau: Israelis kämpfen in der Ukraine an der Seite des Asow-Regiments
18:27 Uhr: Russischer Armee-Hubschrauber verletzt finnischen Luftraum
Inmitten der Diskussionen um einen NATO-Beitritt Finnlands hat ein russischer Militär-Hubschrauber den Luftraum des skandinavischen Landes verletzt. Der Hubschrauber des Typs Mi-17 sei ersten Erkenntnissen zufolge am Mittwoch vier bis fünf Kilometer in den Luftraum eingedrungen, erklärte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Helsinki. Bereits Anfang April war ein Transportflugzeug der russischen Armee kurz in den finnischen Luftraum eingedrungen.
Finnland diskutiert – ebenso wie Schweden – derzeit, ob es der NATO beitreten will. Die öffentliche Meinung hat sich seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine deutlich gewandelt. Die Mehrheit der Bevölkerung und auch der Abgeordneten ist inzwischen für einen Beitritt zum westlichen Militärbündnis. Präsident Sauli Niinistö will seine Meinung offiziell am 12. Mai äußern.
Ministerpräsidentin Sanna Marin sagte am Mittwoch, dass im Falle eines Beitritts-Antrags – allein oder gemeinsam mit dem schwedischen Nachbarn – der Beitrittsprozess „so schnell wie möglich“ abgewickelt werden müsse. Nach finnischen Medienberichten könnte die Entscheidung der Regierung bereits in wenigen Tagen fallen. In Schweden wird erwartet, dass die Regierung und das Parlament am 13. Mai ein Konzept zur Sicherheitspolitik vorlegen, in dem die Ansichten zur NATO-Mitgliedschaft enthalten sind.
18:10 Uhr: Ukraine: Blockierer von Öl-Embargo machen sich mitschuldig an russischen Verbrechen
EU-Staaten, die ein geplantes Öl-Embargo gegen Russland blockieren, machen sich nach den Worten des ukrainischen Außenministers Dmytro Kuleba mitschuldig an mutmaßlichen russischen Kriegsverbrechen in der Ukraine. „Wenn irgendein Land in Europa sich weiterhin gegen ein Einfuhrverbot für russisches Öl stellt, kann man mit Fug und Recht sagen, dass dieses Land mitschuldig ist an den Verbrechen, die Russland auf ukrainischem Territorium verübt“, sagte Kuleba am Mittwoch.
Die EU-Kommission hatte zuvor die schrittweise Einführung eines Importstopps für russisches Öl bis zum Jahresende vorgeschlagen. Ungarn, die Slowakei und Tschechien pochten auf Nachbesserungen. EU-Sanktionen müssen allerdings einstimmig gebilligt werden, weshalb ein schneller Embargo-Beschluss nicht in Sicht ist.
Russland nutze seine Einnahmen aus dem Öl- und Gasgeschäft, um „weiterhin seine Kriegsmaschinerie zu finanzieren“ im Angriffskrieg gegen die Ukraine, sagte Kuleba in einem auf Twitter veröffentlichten Video. Sollte ein Mitgliedstaat der EU das Embargo blockieren, „bedeutet dies eines: Dass sie auf der russischen Seite stehen und die Verantwortung für alles mittragen, was Russland in der Ukraine tut“, warnte der Außenminister.
16:55 Uhr: Moskau: Israelis kämpfen in der Ukraine an der Seite des Asow-Regiments
Israelische „Söldner“ kämpfen laut russischer Darstellung angeblich in der Ukraine an der Seite des Asow-Regiments. Die Sprecherin des Außenministeriums im Moskau, Maria Sacharowa, sagte am Mittwoch im Staatssender Sputnik: „Israelische Söldner befinden sich quasi Schulter an Schulter mit Asow-Kämpfern.“ Das Asow-Regiment wird von Moskau als neonazistisch bezeichnet. Mit ihren Äußerungen heizte Sacharowa die Spannungen mit Israel weiter an. Für Empörung in Israel hatten in den vergangenen Tagen Aussagen des russischen Außenminister Sergej Lawrow gesorgt, der behauptet hatte, Adolf Hitler habe „jüdisches Blut“ gehabt.
Lawrow hatte in dem Interview mit dem italienischen Medienkonzern die Anschuldigung wiederholt, in der ukrainischen Regierung gebe es Neonazis. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist Jude. Lawrow kommentierte dies mit den Worten: „Ich könnte mich irren, aber Hitler hatte auch jüdisches Blut.“ Israels Außenminister Jair Lapid nannte diese Äußerungen „skandalös“ und „unverzeihlich“. Das Asow-Regiment war 2014 als Freiwilligenbataillon gegründet worden und kämpfte gegen pro-russische Kämpfer in der Ostukraine. Seine Kämpfer sorgten in der Vergangenheit mit Neonazi-Symbolen für Aufsehen. Inzwischen übernahm das ukrainische Militär die Kontrolle über das Regiment.
Seit Beginn des russischen Militäreinsatzes in der Ukraine kämpft das Asow-Regiment an der Seite der ukrainischen Armee. Asow-Kämpfer sind auch in dem von der russischen Armee eingekesselten Asow-Stahlwerk in der Hafenstadt Mariupol verschanzt. Traditionell pflegt Israel sowohl zur Ukraine als auch zu Russland gute Beziehungen. Nach Beginn der russischen Invasion am 24. Februar hatte sich der israelische Premierminister Naftali Bennett um eine Vermittlung zwischen Kiew und Moskau bemüht.
15:36 Uhr: Bürgermeister von Mariupol berichtet von heftigen Kämpfen am Asow-Stahlwerk
Um das von russischen Truppen eingekesselte Asow-Stahlwerk haben am Mittwoch nach ukrainischen Angaben heftige Kämpfe getobt. Der Kontakt zu den dort verschanzten ukrainischen Kämpfern sei „verloren gegangen“, sagte der Bürgermeister der südukrainischen Hafenstadt, Wadym Boitschenko, im Fernsehen.
Russland hatte kurz zuvor einen Großangriff auf das Stahlwerk dementiert. „Es gibt keine Erstürmung“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. „Der Oberbefehlshaber hat öffentlich den Befehl gegeben, alle Angriffe einzustellen“, sagte Peskow mit Blick auf eine Anordnung von Präsident Wladimir Putin vom 21. April. Putin hatte vor knapp drei Wochen angeordnet, das Werk weiter zu belagern – so engmaschig, dass „keine Fliege mehr heraus kann“.
Das ukrainische Militär hatte am Dienstag erklärt, die russischen Streitkräfte hätten eine groß angelegte Offensive mit Panzern auf das Stahlwerk gestartet, nachdem rund hundert Zivilisten aus den Tunneln unter dem Stahlwerk evakuiert worden waren. Nach ukrainischen Angaben sitzen noch zahlreiche Zivilisten in den Tunneln auf dem Werksgelände fest. Der Industriekomplex ist der letzte Rückzugsort ukrainischer Soldaten in Mariupol. Russland kontrolliert einen großen Teil der strategisch wichtigen Hafenstadt. Nach wochenlanger Belagerung ist Mariupol weitgehend zerstört.
14:50 Uhr: Berichte über Getreidediebstahl in Ukraine – Özdemir entsetzt
Die Ukraine wirft Russland den massenhaften Diebstahl von Getreide in den von russischen Truppen besetzten Regionen vor. In den letzten Wochen seien Hunderttausende Tonnen Getreide Richtung Osten abtransportiert worden, hieß es aus Kiew. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) verurteilte den Getreidediebstahl.
„Dass Putins Schergen gezielt ukrainisches Getreide stehlen, erinnert an dunkelste Zeiten“, sagte der Grünen-Politiker den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagsausgaben). „Putins Rechnung ist so einfach wie grausam: Wer keine Kraft hat, wehrt sich nicht.“ Özdemir sprach sich für eine Ausweitung der Ukraine-Hilfen aus. „Als Bundesregierung müssen wir alles tun, damit die Ukraine ihre Souveränität verteidigen kann – dazu zählen Waffen, Hilfslieferungen und wirtschaftliche Unterstützung“, sagte er. „Ich habe meine G7-Kollegen nächste Woche nach Stuttgart eingeladen, um darüber zu sprechen, wie wir unsere Unterstützungsmaßnahmen für die Ukraine besser aufeinander abstimmen können.“
Auch die globale Ernährungslage würden die G7-Agrarminister beleuchten. Der Minister zog eine positive Bilanz der bisherigen Lebensmittel-Unterstützung. „Wir unterstützen die Menschen in der Ukraine gezielt mit Nahrung und Lebensmitteln. Über die Koordinierungsstelle meines Ministeriums werden wir in den nächsten Tagen mehr als 270 Hilfslieferungen mit über 8.000 Paletten in die Ukraine gebracht haben“, teilte Özdemir mit.
14:15 Uhr: Bundesregierung plant Gesetz zu Sanktionen gegen Putin-Gefolgsleute
Mit einem neuartigen Gesetz zur verschärften Durchsetzung von Sanktionen will die Bundesregierung den Druck auf Gefolgsleute des russischen Präsidenten Wladimir Putin erhöhen. All jene Menschen und Unternehmen, die auf der Sanktionsliste gegen Russland verzeichnet sind, sollten gesetzlich verpflichtet werden, „ihre Vermögensgegenstände in Deutschland offenzulegen“, sagte Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) am Mittwoch zum Abschluss der Kabinettsklausur auf Schloss Meseberg. „Diese gesetzliche Verpflichtung von gelisteten Personen wäre dann auch bewehrt mit Bußgeld“, fügte er hinzu.
Nach Lindners Angaben wäre dies „ein ganz neues Instrument, um die Durchsetzung bestehender Sanktionen schlagkräftiger zu machen“. Die Bundesregierung sei derzeit „in der Schlussphase der Prüfung“ des neuen Sanktions-Durchsetzungsgesetzes. Das Kabinett solle die Vorlage bis Montag im Umlaufverfahren beschließen, so dass die Bundestagsfraktionen sie in ihren Sitzungen am Dienstag beraten könnten.
Mitte März hatten das Bundeswirtschafts- und das Bundesfinanzministerium eine Task Force eingerichtet, um die lückenlose Durchsetzung der Sanktionen gegen Russland sicherzustellen. In der Sondereinheit sollte die Expertise verschiedener Behörden gebündelt werden – etwa der Bundesministerien für Wirtschaft, Finanzen, Inneres, Justiz und Verkehr. Das geplante neue Gesetz soll die Durchsetzung der Sanktionen weiter erleichtern.
13:59 Uhr: Russland bestreitet Großangriff auf Stahlwerk in Mariupol
Russland hat ukrainische Angaben zu einem Großangriff auf das Asow-Stahlwerk in Mariupol dementiert. „Der Oberbefehlshaber hat öffentlich den Befehl gegeben, alle Angriffe einzustellen“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Mittwoch mit Blick auf eine Anordnung von Präsident Wladimir Putin vom 21. April. „Es gibt keine Erstürmung.“ Putin hatte vor knapp drei Wochen angeordnet, das Werk weiter zu belagern – so engmaschig, dass „keine Fliege mehr heraus kann“. Eine Erstürmung des Komplexes mit zahlreichen unterirdischen Tunneln sei nicht sinnvoll, sagte Putin damals.
Nach Peskows Angaben belagert die russische Armee das Stahlwerk weiterhin und greift nur ein, um zu verhindern, dass ukrainische Kämpfer in „Schusspositionen“ gelangen. Das ukrainische Militär hatte am Dienstag erklärt, die russischen Streitkräfte hätten eine groß angelegte Offensive mit Panzern auf das Stahlwerk gestartet, nachdem rund hundert Zivilisten aus den Tunneln unter dem Stahlwerk evakuiert worden waren.
Das russische Verteidigungsministerium warf hingegen den ukrainischen Soldaten vor, die wegen der Evakuierung ausgerufene Feuerpause ausgenutzt zu haben, um neue Stellungen auf dem ausgedehnten Fabrikgelände zu beziehen. Diese würden nun angegriffen, erklärte das Ministerium.
13:15 Uhr: Bundesregierung ermuntert russische Putin-Kritiker zur Arbeit in Deutschland
Die Bundesregierung hat Menschen aus Russland, die vor dem dortigen Präsidenten Wladimir Putin fliehen wollen, ermuntert, nach Deutschland zu kommen. „Wir können sie gut gebrauchen in Deutschland“, sagte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) nach der Kabinettsklausur der Bundesregierung am Mittwoch in Meseberg. Es solle jenen ein Arbeitsplatz angeboten werden, die Russland verlassen hätten oder nicht mehr dorthin zurück wollten.
Damit das schnell gelinge, müssten die Hürden für die Beschäftigung und die Anerkennung von Berufsabschlüssen abgesenkt werden, sagte Habeck weiter. Zudem müsse das Auswärtige Amt die Erteilung von Einreisevisa schnell abwickeln. Schließlich solle das Bundesinnenministerium darauf achten, „dass nicht die falschen zu uns kommen und wir uns auf ein Mal hier lauter Spione ans Land holen“.
Habeck bekannte sich zugleich zur Aufnahme ukrainischer Flüchtlinge in Deutschland. Sie zu versorgen, unterzubringen und in den Arbeitsmarkt zu integrieren, sei „natürlich die Aufgabe der Stunde“, betonte der Minister.
13:08 Uhr: Russland verhängt Einreiseverbot gegen japanischen Regierungschef Kishida
Russland hat dem japanischen Ministerpräsidenten Fumio Kishida die Einreise verboten. Kishida stehe auf einer Liste von 63 japanischen Staatsbürgern, denen „auf unbestimmte Zeit“ die Einreise in das russische Staatsgebiet untersagt werde, teilte das Außenministerium in Moskau am Mittwoch mit. Die Einreisesperre betrifft demnach auch mehrere Minister, Abgeordnete, Journalisten und Hochschulprofessoren.
Japan beteiligt sich an den internationalen Sanktionen gegen Russland. Das Außenministerium begründete das Einreiseverbot mit einer „beispiellosen anti-russischen Kampagne“ der Regierung Kishidas, die „inakzeptable Rhetorik gegen die Russische Föderation“ ermögliche. Das Ministerium warf Tokio vor, darauf abzuzielen, „gute nachbarschaftliche Beziehungen aufzulösen“ und der russischen Wirtschaft zu schaden.
Russland hatte in den vergangenen Wochen bereits eine Reihe von Einreiseverboten gegen westliche Spitzenpolitiker verhängt: Darunter sind US-Vizepräsidentin Kamala Harris, der britische Premierminister Boris Johnson, die britische Außenministerin Liz Truss und die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon. Zudem kündigte Moskau Ende März als Reaktion auf die Sanktionen wegen seines Militäreinsatzes in der Ukraine ein Einreiseverbot für EU-Spitzenpolitiker und -Abgeordnete an, ohne allerdings Namen betroffener Politiker zu nennen.
12:46 Uhr: Serbiens Präsident bekräftigt vor Treffen mit Scholz Forderung nach EU-Beitritt
Serbiens Präsident Aleksandar Vucic setzt auf die Hilfe der Bundesregierung beim angestrebten EU-Beitritt seines Landes. Der gesamte Westbalkan brauche „klare und erreichbare Ziele“, sagte Vucic dem „Handelsblatt“ vor seinem Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Mittwochnachmittag in Berlin.
„Wir glauben, dass wir von ihrem Nachfolger Olaf Scholz den gleichen Respekt und die gleiche Wertschätzung bekommen können“, fügte Vucic hinzu. „Das ist alles, was wir brauchen. Wir bitten niemanden um mehr Geld. Wir wollen nur eine gute europäische Perspektive.“ Serbien ist seit März 2012 EU-Beitrittskandidat.
Vucic sprach in dem Interview „Handelsblatt“ auch über die Haltung seiner Regierung zum Krieg in der Ukraine. Serbien hat die russische Invasion verurteilt, zugleich will Belgrad jedoch nicht mit Moskau brechen und sich den EU-Sanktionen gegen Russland nicht anschließen. „Wir sind uns über die Natur des Konflikts in der Ukraine mit den Europäern einig“, sagte Vucic. „Es war für viele überraschend, dass wir klar gesagt haben, dass der Krieg in der Ukraine ein Bruch des Völkerrechts ist. Ob Serbien sich aber Sanktionen anschließt oder nicht, das beeindruckt doch niemanden in Russland.“
Serbien sei „kein U-Boot und keine Marionette“ Russlands, betonte Vucic. Serbien verfolge jedoch seine eigenen „nationalen Interessen in Bezug auf das Kosovo und auch andere Fragen, in denen Russland unsere Haltung stützt“. Gleichzeitig gelte aber: „Wir sind eindeutig auf unserem EU-Pfad – und das ist und bleibt unser strategisches Ziel. Deswegen komme ich nach Deutschland.“
12:31 Uhr: Ungarn meldet Vorbehalte gegen EU-Pläne für Ölembargo gegen Russland an
Ungarn hat starke Vorbehalte gegen die EU-Pläne für ein Ölembargo gegen Russland angemeldet. Budapest sehe in dem von der EU-Kommission unterbreiteten Vorschlag keine Vorkehrungen, welche „Ungarns Energiesicherheit garantieren“, kritisierte die Regierung in Budapest in einer am Mittwoch an die Nachrichtenagentur AFP übermittelten Stellungnahme. Auf die Nachfrage, ob dies eine direkte Ablehnung des Vorschlags bedeute, antwortete der Pressedienst der ungarischen Regierung zunächst nicht.
Der ungarische Regierungschef Viktor Orban hatte nach seiner Wiederwahl Anfang April ein Veto gegen ein mögliches Öl- oder Gasembargo gegen Russland angekündigt. Das neue Sanktionspaket kann nur in Kraft treten, wenn alle Mitgliedstaaten zustimmen.
In dem von der EU-Kommission vorgelegten Sanktionsentwurf sind Ausnahmen von dem Ölembargo für Ungarn und die Slowakei vorgesehen. In dem AFP vorliegenden Text heißt es, wegen der großen Abhängigkeit beider Länder vom russischen Öl könne die jeweilige „zuständige nationale Behörde unter bestimmten Bedingungen für einen längeren Zeitraum eine Ausnahmeregelung von dem Verbot gewähren“. Für bereits bestehende Ölliefer-Verträge mit Russland soll dies demnach bis Ende 2023 möglich sein.
11:54 Uhr: Steinmeier zu Besuch in Rumänien eingetroffen
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist am Mittwoch zu einem Besuch in Rumänien eingetroffen. Rumäniens Präsident Klaus Johannis nahm Steinmeier an seinem Amtssitz Schloss Cotroceni mit militärischen Ehren in Empfang. Später sollte der Bundespräsident auch den rumänischen Regierungschef Nicolae Ciuca treffen.
Bei den politischen Gesprächen in Bukarest werde der Krieg in der Ukraine im Vordergrund stehen, hieß es im Voraus aus dem Bundespräsidialamt. Rumänien ist ein wichtiges Land der NATO-Ostflanke und grenzt an die Ukraine. Außerdem hat Rumänien hunderttausende ukrainische Flüchtlinge aufgenommen. Auf Steinmeiers Reiseprogramm steht unter anderem der Besuch einer Schule, in der aus der Ukraine geflohene Kinder unterrichtet werden. In Zusammenarbeit mit dem UN-Kinderhilfswerk Unicef unterrichten dort ukrainische Lehrer nach ukrainischem Lehrplan.
Der Bundespräsident hatte in den vergangenen Wochen bereits Lettland, Litauen, Finnland, Polen und die Slowakei besucht. Ziel dieser Besuchsreihe sei es, Solidarität und im Fall der NATO-Partner auch die Bündnistreue Deutschlands vor dem Hintergrund des russischen Angriffs auf die Ukraine zu demonstrieren, teilte sein Büro mit.
10:44 Uhr: Belarus startet „überraschende“ Militärübung
Russlands Verbündeter Belarus hat am Mittwoch eine unangekündigte Militärübung gestartet. Ziel des „überraschenden“ Manövers sei es, die Reaktionsfähigkeit der Armee testen, teilte das belarussische Verteidigungsministerium mit. Es gehe darum, „die Bereitschaft und die Fähigkeit der Truppen zu testen, schnell auf eine mögliche Krise zu reagieren“. Das Verteidigungsministerium veröffentlichte Fotos, die Kolonnen von Fahrzeugen zeigen, darunter auch Panzer, die auf einer Straße fahren.
Die belarussischen Militärmanöver dürften im Nachbarland Ukraine mit großer Aufmerksamkeit verfolgt werden. Die Regierung in Kiew hat mehrfach den Verdacht geäußert, dass Belarus erwäge, Truppen in die Ukraine zu entsenden, um die russische Offensive dort zu unterstützen.
Belarus wird seit knapp 30 Jahren mit harter Hand von Machthaber Alexander Lukaschenko regiert. Er ist ein Verbündeter des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Belarus dient als Rückzugsgebiet und logistische Basis für den russischen Militäreinsatz in der Ukraine.
8:52 Uhr: Union macht bei Lieferung schwerer Waffen Druck
Die Union erhöht bei der Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine den Druck auf die Bundesregierung. Bei Panzer-Lieferungen müsse man nachlegen, sagte der Parlamentsgeschäftsführer der Unionsfraktion, Thorsten Frei (CDU), den Sendern RTL und ntv. Zwar sei die Entscheidung, Gepard-Panzer an die Ukraine zu liefern, ein „gewaltiger Schritt nach vorne“ gewesen, allerdings sei dies zumindest derzeit noch eine Ankündigung.
Zudem sei der Panzer „auch wenn er geliefert ist, nicht sofort einsatzfähig für die Ukrainer“, so Frei. „Deshalb bin ich schon der Auffassung, dass es dabei nicht bewendet bleiben darf, sondern dass es insbesondere auch der Lieferung von Schützen- und Kampfpanzern bedarf.“ Frei nannte in dem Kontext den Panzer „Leopard 1“, der vom deutschen Rüstungskonzern Rheinmetall angeboten wird: „Es geht eben darum, wie schnell die Industrie hier auch liefern kann und wie man gegebenenfalls auch über Ringtausch-Mechanismen dafür sorgen kann, dass Lieferungen schnell passieren können.“
8:37 Uhr: SPD-Außenpolitiker Roth: Putin verliert durch EU-Ölembargo wichtigsten Markt
Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Michael Roth (SPD), hat die EU-Pläne für ein Ölembargo gegen Russland begrüßt. Der russische Präsident Wladimir Putin verliere „mit der EU seinen mit Abstand wichtigsten Markt“, erklärte Roth am Mittwoch auf Twitter. „Kurzfristig kann er das auf dem Weltmarkt auch nicht kompensieren.“
Dass es nach den Plänen der EU-Kommission für ein sechstes Sanktionspaket zum Ukraine-Krieg für Ungarn und die Slowakei zunächst noch Ausnahmen geben solle und diese Länder länger russisches Öl beziehen würden, sei „ärgerlich“, schrieb Roth. „Aber das Signal bleibt wichtig“ und „klingelt bestimmt in Putins Ohren“.
Roth wies gleichzeitig zurück, dass Deutschland bei den Russland-Sanktionen „permanent auf der Bremse steht“. Dies sei „ein Märchen“. Der SPD-Politiker plädierte dafür, „die Öllieferungen jetzt schnellstmöglich (zu) stoppen“.
7:04 Uhr: EU-Kommission schlägt Ölembargo vor
Die EU-Kommission hat sich offenbar auf ein neues Paket mit Russland-Sanktionen geeinigt. Dieses sieht übereinstimmenden Medienberichten zufolge auch ein Ölembargo vor. Unternehmen aus der EU sollen demnach kein russisches Öl mehr importieren dürfen.
Den Berichten zufolge soll es aber Übergangsfristen geben. Erst nach sechs Monaten soll es ein Importverbot für Rohöl geben, nach acht Monaten auch für Ölprodukte. Ausnahmeregelungen soll es offenbar für Ungarn und die Slowakei geben, die noch besonders abhängig von russischen Öllieferungen sind. Dort sollen die Importe noch bis Ende 2023 möglich sein. Vertreter der EU-Mitgliedstaaten sollen sich am Mittwoch erstmals mit den neuen Sanktionen befassen. Eine Annahme muss einstimmig erfolgen. (agenturen/red)
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