Mord an chinesischen Unternehmern führt zu Spannungen in Sambia

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Das 17-Millionen-Einwohner-Land Sambia (englisch: Zambia) mit der Hauptstadt Lusaka liegt im Süden Afrikas.Foto: iStock
Epoch Times28. Mai 2020

In Sambia hat die Ermordung dreier chinesischer Unternehmer die Spannungen zwischen Einheimischen und chinesischen Staatsangehörigen neu entfacht. Zwei Verdächtige seien festgenommen worden, erklärte eine Polizeisprecherin am Mittwoch. Die Fabrikchefs waren am Wochenende mutmaßlich von aufgebrachten Mitarbeitern ermordet worden.

Örtlichen Medienberichten zufolge wurden die drei Opfer in ihrer ausgebrannten Textilfabrik in Makeni, einem Vorort der Hauptstadt Lusaka, entdeckt. Außenminister Joseph Malanji bezeichnete die Tat als „bedauerlich“ und „barbarisch“.

Nach UN-Angaben von 2019 leben schätzungsweise 80.000 chinesische Staatsangehörige in Sambia. China ist der größte ausländische Investor in dem afrikanischen Binnenstaat und hat Flughäfen, Schulen, Fabriken und Polizeistationen errichtet. Sambia hat sich dadurch stark verschuldet, was die antichinesische Stimmung im Land noch verstärkte.

Nachdem sich Bewohner von Lusaka über Diskriminierung durch Chinesen beklagt hatten, hatte Bürgermeister Miles Sampa Geschäfte in chinesischer Hand wie Friseurläden und Restaurants zur Schließung aufgefordert. Er warf chinesischen Unternehmen vor, nur chinesische Staatsangehörige zu beschäftigen. Die „Apartheid“ habe vor langer Zeit geendet, erklärte Sampa.

Für seine Äußerungen wurde Sampa von einigen Regierungsvertretern kritisiert, aber auch von vielen Sambiern gelobt. Am Mittwoch bat Sampa die chinesischen Staatsangehörigen in Sambia um Entschuldigung.

Der Aktivist Brebner Changala warnte dennoch vor weiteren Auseinandersetzungen. Chinesische Arbeitgeber verhielten sich so, „als wären sie die Eigentümer dieses Landes“. Die Gewerkschaften und das Arbeitsministerium schützten die Arbeitnehmer nicht, „deshalb müssen sie sich selbst verteidigen“, sagte Changala. (afp/rm)



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