Mit Plüschtier an die Uni: Zwölfjähriger nimmt Studium in Mexiko auf
Der zwölfjährige Mexikaner Carlos Antonio Santamaría beginnt als jüngster Student sein Studium der biomedizinischen Physik an der Nationaluniversität Mexik. Seine Eltern hatten lange darum kämpfen müssen.

Der zwölfjährige Carlos Diaz Santamaria posiert für Fotografen nach einer Pressekonferenz im Pfarrhaus der National Autonomous University of Mexico (UNAM), wo er am 3. August 2018 biomedizinische Chemie an der Medizinischen Fakultät in Mexico City studieren wird. - Carlos ist der jüngste Student an der UNAM.
Foto: ALFREDO ESTRELLA/AFP/Getty Images
Mit gerade mal zwölf Jahren tritt der Mexikaner Carlos Antonio Santamaría eine wissenschaftliche Karriere an: Am Montag wird er als jüngster Student sein Studium der biomedizinischen Physik an der renommierten Autonomen Nationaluniversität Mexiko antreten – mit einem Plüsch-Puma als Begleiter.
„Das Plüschtier nehme ich mit zum Unterricht“, sagte Carlos der Nachrichtenagentur AFP. Als „Genie“ will sich der Junge nicht verstanden wissen: Vielmehr sei es sein „Lernhunger“, der ihn im Rekordtempo zum Abitur und nun an die Uni geführt habe, sagte er.
Die Eltern der Jungen hatten lange mit den Behörden kämpfen müssen, um ihren Sohn jetzt schon zur Uni zu schicken. Schließlich wurde Carlos mit 700 anderen Bewerbern zur Aufnahmeprüfung zugelassen und als einer von rund 30 Studenten ausgewählt. Als Forscher wolle er sich mit zellenbasierten Heilmethoden befassen, „um Krankheiten zu kurieren“, sagte er.
Die Uni-Verwaltung bescheinigte dem Studienanfänger „hohe kognitive Fähigkeiten“. Die Anwesenheit Gleichaltriger an der Uni wird Carlos vielleicht gar nicht so sehr vermissen: Mit Erwachsenen komme er gut zurecht, nur mit anderen Kindern sei sein Verhältnis „ein bisschen schwieriger“, sagte er. An seiner bisherigen Schule sei er oft angefeindet worden.
In seiner Freizeit befasst sich Carlos gerne mit klassischer Literatur. „Zuletzt habe ich ‚Don Quichotte‘ und ‚Hundert Jahre Einsamkeit‘ gelesen“, berichtete er.
Auch für die Politik hat der Zwölfjährige schon Ratschläge: Mexiko sei derzeit in einem schlechten Zustand, weil es einen „Mangel an Bildung“ gebe, urteilte Carlos. Dem neu gewählten Präsidenten Andrés Manuel López Obrador empfiehlt er, „nicht die Fehler seiner Vorgänger zu wiederholen“. (afp)
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