Mit Meinungsfreiheit gegen Twitter: Gettr-Plattform mit neuem Zulaufrekord
Vielen gelten die Social-Media-Plattformen Twitter und Facebook als nicht mehr sicher, seine Meinung frei äußern zu können. Von Zensur ist die Rede. Besonders im Zusammenhang mit der letzten US-Wahl und der Corona-Pandemie wurden verstärkt Löschungen von Accounts betrieben. Das musste jüngst auch Dr. Robert Malone erfahren, Urvater der mRNA-Impftechnologie.
Der Social-Media-Gigant Twitter warf dem Wissenschaftler „Verbreitung irreführender und potenziell schädlicher Informationen im Zusammenhang mit COVID-19“ vor. „Über eine halbe Million Follower waren in einem Augenblick weg“, ärgerte sich Malone. Konkrete Beispiele für etwaige Verstöße wurden ihm gegenüber nicht belegt. Er wechselte dann zu Gettr. Seine Twitter-Verbannung blieb im Netz nicht unbemerkt und löste Empörung aus.
Wenige Tage später sprach Malone im Interview mit dem Mega-Podcaster Joe Rogan über die Impfpolitik der Biden-Regierung, die in dieser Hinsicht außer Kontrolle sei. Der Epoch Times USA gegenüber zog Malone sogar Parallelen zwischen dem derzeitigen gesellschaftlichen Zustand und dem Zustand der Menschen in den 1930er-Jahren in Deutschland, kurz vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten.
Auch der amerikanische Stand-up-Comedian Joe Rogan, der auf Twitter 7,9 Millionen Follower hat und auf Instagram 13,9 Millionen, eröffnete für sich inzwischen einen Gettr-Account. Dort schrieb er: „Nur für den Fall, dass der Shit bei Twitter noch blöder wird, bin ich jetzt auch hier.“
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#GETTR Set up my account at— Joe Rogan (@joerogan) January 2, 2022
Mitte Dezember bereits trat der ehemalige Präsident des Bundesverfassungsschutzes, Hans-Georg Maaßen (CDU), Gettr bei. Er wurde damit zu einem der insgesamt rund 250.000 deutschen Nutzer der US-Plattform mit Sitz in New York. Im November sollen es nach Gettr-Angaben rund drei Millionen User gewesen sein. Noch am selben Sonntag, als Joe Rogan Gettr beitrat, verzeichnete die Plattform einen enormen Sprung von über 171.000 Neuanmeldungen. Am Montag waren es schon 341.000, wie die Technologieseite „TechAries“ und andere Medien schreiben.
Bis zum Dienstag, 4. Januar, waren bereits rund 545.000 Neuanmeldungen erreicht. Wie die „Junge Freiheit“ schreibt, erklärte Gettr-Chef Miller ihr gegenüber den wachsenden Erfolg der Plattform aufgrund einer „undemokratischen Allianz aus Politik, ‚Mainstream‘-Medien und Internetriesen“ und ihren „radikalen Programmen“. Wer da nicht mitmache, werde in den sozialen Medien gesperrt. Davon hätten viele genug. Laut Miller würden sich die großen Tech-Konzerne damit in die Bedeutungslosigkeit zensieren.
Gettr und Truth Social
Am 6. Januar 2021 kam es in Washington zu dem Kapitol-Ereignis. Zahlreiche Demonstranten drangen gewaltsam in das Parlamentsgebäude der USA ein. Demokratische Politiker erhoben den Vorwurf gegen den damaligen US-Präsidenten Donald Trump, zur Gewalt angestiftet zu haben. Zwei Tage nach dem Ereignis wurde Trumps Twitter-Kanal mit 88,7 Millionen Followern gesperrt. Die Begründung war dieselbe. Im US-Kongress konnte sich diese Beschuldigung jedoch nicht durchsetzen. Trump wurde im Februar 2021 freigesprochen.
Trumps Twitter-Sperrung fand auch Bundeskanzlerin Angela Merkel bedenklich und ließ über Regierungssprecher Steffen Seibert erklären, dass in das Grundrecht der freien Meinungsäußerung nur eingegriffen werden könne, „innerhalb des Rahmens, den der Gesetzgeber definiert, aber nicht nach dem Beschluss der Unternehmensführung von Social-Media-Plattformen“.
Trump kündigte die Schaffung einer neuen Twitter-Alternative an. Am 4. Juli startete „Gettr“ („Get Together“) offiziell, unter der Leitung von Jason Miller, ehemals Trump-Sprecher und Berater des damaligen Präsidenten. Trump selbst ist laut „Business Insider“ jedoch nicht auf Gettr vertreten, wohl auch nicht finanziell beteiligt. Der Ex-Präsident plant, im ersten Quartal 2022 mit „Truth Social“ ein eigenes Social-Media-Projekt zu veröffentlichen.
Nachdem Trump dies im Oktober bekannt gegeben hatte, gratulierte ihm Miller, machte aber deutlich, dass Trump eigene Wege geht: „Herzlichen Glückwunsch an Präsident Trump, dass er wieder in die sozialen Medien eingetreten ist! Jetzt werden Facebook und Twitter noch mehr Marktanteile verlieren“, so Miller. „Präsident Trump war schon immer ein großer Dealmaker, aber wir konnten uns einfach nicht auf einen Deal einigen.“
Gettr – Meinungsfreiheit mit Regeln
Gettr stellt sich vor als die „am schnellsten wachsende Social-Media-Plattform in der Geschichte“. Bereits drei Tage nach dem Start wurden demnach mehr als eine Million abonnierte Nutzer registriert. Gettr setze sich für Redefreiheit ein, lehne Cancel Culture ab und sei geschaffen worden, um Zensur zu bekämpfen und den Online-Nutzern die Meinungsfreiheit zurückzugeben, heißt es weiter. Es biete eine Plattform zum Austausch verschiedener Ideen und zum Schutz vor der „tyrannischen Übermacht der Silicon Valley Mafia“.
Gettr versteht sich dabei als „Plattform der Meinungsfreiheit“. Doch auch diese kommt nicht ohne Regeln daher. In den Nutzungsbedingungen wird angegeben, welche Art von Veröffentlichungen nicht erlaubt sind: „beleidigend, obszön, anstößig, lasziv, schmutzig, pornografisch, gewaltverherrlichend, belästigend, bedrohlich, missbräuchlich, rechtswidrig“, sowie Inhalte im Zusammenhang mit „persönlichem Mobbing, sexuellem Missbrauch eines Kindes, Angriff auf eine Religion oder Rasse“ oder Darstellungen und Videos von Enthauptungen.
Bei Gettr haben User die Möglichkeit, „Nachrichten, Text, Illustrationen, Dateien, Bilder, Grafiken, Fotos, Kommentare, Antworten, Klänge, Musik, Videos, Informationen, Inhalt, Bewertungen, Rezensionen, Daten, Fragen, Vorschläge, persönlich identifizierbare Informationen oder andere Informationen oder Materialien und die darin enthaltenen Ideen“ zu veröffentlichen.
Texte sollen bis 777 Zeichen lang und Videos bis drei Minuten lang sein können. Außerdem sind Livestreams möglich, schreibt die US-Tageszeitung „Politico“. Dem Blatt nach gebe Gettr an, dass neue Benutzer die Möglichkeit hätten, „Kopien Ihrer Inhalte von Twitter in GETTR zu importieren“. Auch könne man Twitter-Follower importieren, die selbst Gettr-Konten hätten. Die ersten Trendthemen der Gettr-App seien der Zeitung nach übrigens die Hashtags #trump, #virusorigin, #nra und #unrestrictedbioweapon gewesen.
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