Mit AK-47 im Gebüsch gegen Trump: FBI geht von versuchtem Attentat aus

In der Nähe des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump sind erneut Schüsse gefallen. Das FBI geht von einem mutmaßlichen Attentatsversuch aus und ermittelt wegen versuchtem Mordanschlag. Ein Verdächtiger wird festgenommen.
Titelbild
Ein FBI-Agent fotografiert den Tatort vor dem Trump International Golf Club in West Palm Beach, Florida, am 15. September 2024 nach einer Schießerei auf dem Golfplatz.Foto: Chandan Khanna/AFP via Getty Images
Epoch Times16. September 2024

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Knapp zwei Monate vor der US-Präsidentschaftswahl haben Sicherheitskräfte offenbar ein erneutes Attentat auf den republikanischen Kandidaten Donald Trump vereitelt. Personenschützer des Ex-Präsidenten eröffneten nach Angaben des Secret Service am Sonntag in Florida das Feuer in Richtung eines bewaffneten Mannes, der sich am Rand von Trumps Golfplatz im Gebüsch versteckt hielt.

Ein Verdächtiger flüchtete, wurde jedoch kurze Zeit später festgenommen. Im Gebüsch am Zaun des Golfplatzes wurde ein Sturmgewehr mit Zielfernrohr sichergestellt.

Nach Angaben von Sheriff Ric Bradshaw spielte Trump auf dem Platz in West Palm Beach nahe seinem Anwesen Mar-a-Lago Golf, als Personenschützer des Secret Service in wenigen hundert Metern Entfernung einen aus einem Zaun ragende Gewehrlauf entdeckten.

Nach Schüssen der Beamten flüchtete der Verdächtige zunächst in einem schwarzen Wagen. Mit Hilfe eines Zeugen konnten Polizeibeamte ihn kurze Zeit später aufspüren und den Verdächtigen festnehmen. Die Bundespolizei FBI ermittelt nach eigenen Angaben wegen eines „versuchten Mordanschlags“ auf Trump.

Ein Polizeiwagen blockiert das Haupttor des Trump International Golf Club in West Palm Beach, Florida, am 15. September 2024 nach der Schießerei. Trumps Kampagne teilte am Sonntag mit, dass es „Schüsse in seiner Nähe“ gegeben habe, fügte aber hinzu, dass der republikanische Präsidentschaftskandidat in Sicherheit sei. Foto: Chandan Khanna/AFP via Getty Images)

„Präsident Trump ist nach Schüssen in seiner Nähe in Sicherheit“, erklärte dessen Wahlkampfsprecher Steven Cheung. Der republikanische Präsidentschaftskandidat selbst schrieb auf einer Website zum Spendensammeln: „Fürchtet euch nicht! Ich bin in Sicherheit und wohlauf, und niemand wurde verletzt. Gott sei Dank!“

Verdächtiger nur wenige Hundert Meter von Trump entfernt

Erste Details gaben die Behörden bei einer Pressekonferenz bekannt. Der Bewaffnete habe sich etwa 270 bis 450 Meter entfernt von Trump aufgehalten, der in seinem Club gerade Golf spielte.

Sheriff Bradshaw sagte, es sei unklar, ob der Verdächtige ebenfalls geschossen habe – oder nur der Secret Service. Nach der Flucht des Mannes seien im Gebüsch unter anderem ein Sturmgewehr des Typs AK-47 mit Zielfernrohr sowie eine Kamera gefunden worden.

Der Sheriff sagte außerdem, dass ein Zeuge einen aus dem Gebüsch rennenden Mann gesehen und ein Foto von dessen Fahrzeug gemacht habe.

Festnahme auf einer Autobahn – Verdächtiger wirkte ruhig

Das habe zur Festnahme des Verdächtigen auf einer Autobahn in der Nähe des Tatorts geführt, sagte Sheriff Bradshaw weiter. „Es besteht keine Gefahr mehr“, sagte er. CNN berichtete, dass der Verdächtige vernommen werde – bisher aber noch keine Aussage gemacht habe.

Sheriff William Snyder aus dem benachbarten Landkreis Martin County sagte, der Verdächtige habe bei seiner Festnahme „ziemlich ruhig“ gewirkt: „Er hat nicht viele Emotionen gezeigt.“

Bei dem Festgenommenen soll es sich um einen 58-Jährigen aus dem US-Bundesstaat North Carolina handeln, der zuletzt nach Hawaii gezogen sei, wie unter anderem die „New York Times“ unter Berufung auf Polizeiquellen berichtete. Er arbeite als selbstständiger Bauunternehmer im US-Bundesstaat Hawaii.

Mitglieder des FBI, des Sheriff Department und der Geheimdienste bei ersten Untersuchungen. Foto: Chandan Khanna/AFP via Getty Images

US-Medien berichten, dass der Mann sich in sozialen Netzwerken häufig politisch geäußert habe und vor allem die Ukraine unterstütze – deren wichtigster Verbündeter wiederum die US-Regierung unter Präsident Joe Biden ist. Er habe versucht, Ausländer dafür anzuwerben, in der Ukraine zu kämpfen.

Es ist völlig offen, ob dies etwas mit dem Geschehen am Golfplatz zu tun hat. Dem Sender CNN zufolge äußerte sich der Mann im Netz auch kritisch über Trump, der stets behauptet, er könne den Ukraine-Krieg binnen 24 Stunden beenden.

„Ich weiß nicht, was in Florida passiert ist, und ich hoffe, dass die Dinge nur aufgebauscht wurden“, zitierte der Sender CNN den Sohn des Verdächtigen. „Er ist ein guter Vater und ein großartiger Mensch.“ Der Sender Fox News berichtete, dass der Verdächtige mehrfach in Konflikt mit dem Gesetz geraten sei.

Trump will „niemals aufgeben“

Trump selbst äußerte sich nach dem Vorfall kämpferisch: „Ich werde NIEMALS AUFGEBEN!“, schrieb Trump wenige Stunden nach dem Geschehen per Mail an Unterstützer, wie US-Medien berichteten.

Ex-Präsident Donald Trump war nur wenige Meter von dem Verdächtigen entfernt. (Archivbild)

Ex-Präsident Donald Trump war nur wenige Meter von dem Verdächtigen entfernt. Foto: Alex Brandon/AP/dpa

Es seien Schüsse in seiner Nähe gefallen, aber er sei „SICHER UND WOHLAUF“. Trump kehrte nach dem Vorfall Medienberichten zufolge in sein Anwesen Mar-a-Lago zurück, das etwa zehn Autominuten von dem Golfplatz entfernt ist.

„Es gibt Menschen auf dieser Welt, die alles Notwendige tun, um uns zu stoppen“, hieß es in einer von Trumps Nachrichten. „Ich werde nicht aufgeben, für euch zu kämpfen. Ich werde niemals aufgeben.“

Trump-Anhängerin Marjorie Taylor Greene schrieb auf der Plattform X: „Liebe Demokraten und eure Aktivisten in den Medien, gelten zwei versuchte Attentate auf Donald Trump schon als „Bedrohung der Demokratie“?“

Biden und Harris erleichtert

US-Präsident Joe Biden und seine Stellvertreterin Kamala Harris teilten mit, beide seien „erleichtert“ zu wissen, dass der republikanische Präsidentschaftskandidat in Sicherheit sei.

Harris, die bei der Präsidentenwahl Anfang November für die Demokraten gegen Trump antritt, schrieb auf X: „Gewalt hat keinen Platz in Amerika.“

Sinngemäß äußerte sich auch der Vizepräsidentschaftskandidat der Demokraten, Tim Walz. Der republikanische Vizepräsidentschaftskandidat J.D. Vance schrieb auf X, er sei ebenfalls erleichtert und habe mit Trump gesprochen, bevor die Nachricht von dem Vorfall bekanntgeworden sei – „und er war erstaunlicherweise guter Dinge“.

Die republikanische Kongressabgeordnete Elise Stefanik dankte den Behörden für ihr Eingreifen am Sonntag. Es stelle sich jedoch die Frage, wie ein möglicher Angreifer offenbar ungehindert in ein Gebüsch in Sichtweite des US-Präsidentschaftskandidaten habe gelangen können: „Wir müssen uns fragen, wie erneut ein Attentäter so nahe an Präsident Trump herankommen konnte“, erklärte Stefanik. Sie fordere „eine klare Erklärung dafür, was heute in Florida passiert ist“.

Mitte Juli hatte ein Schütze bei einer Wahlkampfveranstaltung im Bundesstaat Pennsylvania von einem nahegelegenen Dach aus auf Trump geschossen. Dieser wurde von einer Kugel am rechten Ohr verletzt, der Täter kurz darauf von Sicherheitskräften erschossen.  (dpa/red)



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