Mini-U-Boot nahe „Titanic“ durch „katastrophale Implosion“ zerstört
Die US-Küstenwache erklärte das Schicksal des Mini-U-Boots am Donnerstag nach dem Fund von Trümmerteilen nahe des Wracks der „Titanic“. Demnach kamen alle fünf Menschen an Bord der „Titan“ ums Leben.
Konteradmiral John Mauger von der US-Küstenwache sprach bei einer Pressekonferenz vom „katastrophalen Verlust“ des Mini-U-Boots. Wann genau die „Titan“ implodierte, konnte Mauger nicht sagen. „Ich spreche den Familien mein tief empfundenes Beileid aus“, fügte der regionale Leiter der Küstenwache hinzu. Nach Tagen der Ungewissheit für die Familien verlieh er seiner Hoffnung Ausdruck, „dass diese Entdeckung ihnen in dieser schwierigen Zeit etwas Trost bietet.“
Kurz zuvor hatte die Betreiberfirma OceanGate Expeditions erklärt, sie gehe vom Tod der Insassen der „Titan“ aus. „Wir trauern um den Verlust von Leben.“ An Bord des Mini-U-Boots befanden sich der Chef von OceanGate Expeditions, Stockton Rush, der britische Unternehmer und Abenteurer Hamish Harding, der britisch-pakistanische Geschäftsmann Shahzada Dawood und sein 19-jähriger Sohn Suleman sowie der französische „Titanic“-Experte Paul-Henri Nargeolet.
Die „Titan“ war am Sonntag zu einer touristischen Tauchfahrt zum in rund 3800 Metern Tiefe liegenden Wrack der 1912 gesunkenen „Titanic“ aufgebrochen. Nach eindreiviertel Stunden brach der Kontakt zum Begleitschiff ab, von dem etwa 6,5 Meter langen U-Boot fehlte seitdem jede Spur.
Am Donnerstag gab die US-Küstenwache dann den Fund eines „Trümmerfeldes“ nahe des Wracks der „Titanic“ bekannt. Sie bestätigte nun, dass es sich dabei um Trümmer der „Titan“ handelte. Die Trümmer lagen rund 500 Meter vom Wrack der „Titanic“ entfernt auf dem Meeresboden.
Einsatzkräfte hatten in den vergangenen Tagen aus der Luft und mit Schiffen unter Hochdruck nach der „Titan“ gesucht. Es bestand die Hoffnung, dass das Tauchboot trotz des enormen Wasserdrucks in den Tiefen des Ozeans unbeschädigt sein könnte und die Insassen noch leben könnten.
Allerdings war von Anfang an klar, dass für eine Suche nur wenig Zeit bleibt, auch wenn das Tauchboot noch intakt sein sollte: Die „Titan“ hatte Sauerstoffvorräte für 96 Stunden. Theoretisch wäre der Sauerstoff damit im Verlauf des Donnerstag ausgegangen.
Zwischenzeitlich hatte die Ortung von Unterwasser-Klopfgeräuschen für neue Hoffnung gesorgt. Die Geräusche wurden am Dienstag und Mittwoch registriert, es blieb aber unklar, woher sie kamen.
Für den Rettungseinsatz war eine Reihe von Schiffen mit Tauchrobotern und weiterem Spezialgerät in das riesige Suchgebiet geeilt, das knapp 650 Kilometer vor der Küste der kanadischen Provinz Neufundland liegt. Zuletzt befanden sich neun Schiffe in der Region.(afp)
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