Migranten durchbrechen gewaltsam Grenze zwischen Belarus und Polen
An der Grenze zwischen Weißrussland und Polen spielen sich weiterhin dramatische Szenen ab. An manchen Stellen, die mit Stacheldraht gesichert sind, brachen Flüchtlinge und Migranten mithilfe von Werkzeug durch.
„Es war keine friedliche Nacht, es gab viele Versuche, die polnische Grenze zu durchbrechen“, sagte der polnische Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak am Mittwochmorgen dem polnischen Rundfunk.
Polens Polizei nimmt mehr als 50 Migranten fest
Die Polizei in Polen hat mehr als 50 Migranten und Flüchtlinge festgenommen. Die Menschen hätten in zwei Gruppen die Grenze durchbrochen und seien illegal nach Polen eingereist, erklärte der örtliche Polizeisprecher Tomasz Krupa am Mittwoch.
Die Festnahmen seien in den vergangenen 24 Stunden in der Nähe der Ortschaft Bialowieza erfolgt. Mehrere Migranten hätten sich der Festnahme entzogen, nach ihnen werde nun gesucht.
„Die Lage ist nicht ruhig“, sagte der polnische Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak am Mittwoch im polnischen Rundfunk. Mehrere kleinere Gruppen von Migranten versuchen seinen Angaben zufolge, die Grenze nach Polen zu durchbrechen.
„Während wir es vor zwei Tagen mit einer großen Gruppe zu tun hatten, die sich in der Nähe von Kuznica Bialostocka versammelte (…) und versuchte, die Grenze zu überwinden, haben wir es nun mit zahlreichen kleineren Gruppen zu tun, die die polnische Grenze gleichzeitig an mehreren Stellen stürmen“, sagte er.
Schüsse an der Grenze zwischen Belarus und Polen
Nach Angaben des Ministeriums versuchen belarussische Beamte, die Migranten durch Einschüchterungen zum Überschreiten der Grenze zu bewegen. Das Ministerium veröffentlichte am Mittwoch zwei Videos bei Twitter, in denen ein Schuss zu hören war, der offenbar auf belarussischer Seite von einem Mann in Uniform abgegeben wurde. In den Aufnahmen waren auch Migranten zu sehen, die in der Nähe der Grenze standen – unter ihnen auch Kinder.
Vor Ort war auch ein Bus einer deutschen Flüchtlingshilfeorganisation, der mit Hilfsgütern „und 50 leeren Plätzen“ an die Grenze gefahren war, wie die Organisatoren mitteilten.
Sowohl die Organisatoren als auch die polnischen Behörden bestätigten, dass der Bus von Sicherheitskräften vor Ort weggeschickt wurde. Zuletzt hatten sich auf der weißrussischen Seite immer mehr Migranten angesammelt, die bei eisigen Temperaturen campierten.
Weite Teile der Grenze sind aber auch noch ungesichert. Deutschland und andere Länder werfen Weißrussland vor, gezielt Flüchtlinge, unter anderem aus dem arabischen Raum, einzufliegen und dann in Richtung Polen zu schicken.
In den letzten Wochen hatte die Flüchtlingsbewegung von Weißrussland über Polen nach Deutschland explosionsartig zugenommen. Polen baut seine Grenze zunehmend aus, was wiederum zu Kritik führt. (dts/afp/dl)
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