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Microsoft bekräftigt Interesse an TikTok – Trump setzt Übernahmefrist

US-Präsident Donald Trump will TikTok in den USA verbieten. Nun versucht Microsoft die Videoplattform zu übernehmen. Doch ob der chinesische Mutterkonzern ByteDance da mitmacht, ist zweifelhaft.

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8. Juli 2020: Das Hauptquartier der TikTok-Mutter ByteDance-in Peking.

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Der Software-Gigant Microsoft strebt weiter eine Übernahme des US-Geschäftes der beliebten Videoplattform TikTok an. Dies gab das Unternehmen am Sonntag nach einem Gespräch von Konzernchef Satya Nadella mit US-Präsident Donald Trump bekannt. Dabei sei es besonders wichtig, „die Bedenken des Präsidenten“ im Hinblick auf die nationale Sicherheit zu beachten.
Die Gespräche mit dem chinesischen TikTok-Mutterkonzern ByteDance über eine mögliche Übernahme des US-Geschäftes sollten fortgesetzt werden, erklärte Microsoft. Ziel sei es, diese Gespräche bis zum 15. September zu beenden. TikTok wird vorgeworfen, Nutzerdaten an die chinesische Regierung weiterzugeben.
Trump hatte am Freitag angekündigt, er wolle TikTok in den USA verbieten – und werde womöglich schon Samstag zur Tat schreiten. Bis Sonntag passierte allerdings nichts; auch blieb unklar, wie ein Verbot durchgesetzt werden könnte.
Vor der Verbotsankündigung durch Trump hatten US-Medien bereits berichtet, der Präsident wolle von ByteDance die Ausgliederung des US-Geschäfts von TikTok verlangen. Demnach galt Microsoft als potenzieller Käufer. TikTok erklärte seinerseits am Samstag, dass es nicht mit einem Abschied aus den USA plane.
Microsoft betonte, dass eine Übernahme nur im Einvernehmen mit der Regierung und im Zuge einer Sicherheitsprüfung sowie klarer Belege für einen Nutzen der US-Wirtschaft infrage käme.
US-Behörden hatten wiederholt Bedenken geäußert, dass das weltweit von fast einer Milliarde Menschen genutzte Netzwerk Nutzerdaten an die chinesische Regierung weitergibt.
Unter anderem das Committee on Foreign Investment (CFIUS), das Geschäfte untersucht, die die nationale Sicherheit der USA betreffen, äußerte derartige Sorgen. TikTok wies bislang alle Vorwürfe über die Weitergabe von Nutzerdaten zurück.
Der republikanische US-Senator, Lindsey Graham, äußerte sich am Samstag zu den Befürchtungen der TikTok-Nutzer. Er verstehe die Bedenken der Nutzer, es sei aber richtig, dass Trump sicherstellen wolle, dass die Kommunistische Partei Chinas TikTok und die privaten Daten der Nutzer nicht „besitzt“.
Die richtige Antwort darauf sei, ein amerikanisches Unternehmen TikTok übernehmen zu lassen. Dies sei eine „Win-win-Situation“, schrieb Graham.

Pompeo: Trump wird in wenigen Tagen gegen TikTok vorgehen

Außenministers Mike Pompeo erklärte am Montag, Trump wolle innerhalb weniger Tage gegen die beliebte Videoplattform TikTok und andere zu chinesischen Firmen gehörende Apps vorgehen.
Trump habe gesagt „Jetzt ist genug“ und werde deshalb „in den kommenden Tagen zur Tat schreiten“, sagte Pompeo am Sonntag dem Fernsehsender Fox News. Dies geschehe als Reaktion „auf die verschiedenen Risiken für unsere nationale Sicherheit, die von Anwendungen ausgehen, die mit Chinas Kommunistischer Partei verbunden sind“.
Wie genau Trump gegen die aus China kommenden Internet-Anwendungen vorgehen will, ließ Pompeo offen.
In den USA hat TikTok nach eigenen Angaben 100 Millionen Nutzer. Für Microsoft könnte das politische Gerangel um die App  zugutekommen, da der Softwarekonzern bislang kein eigenes Social-Media-Geschäft hat.
TikTok verzeichnet rasantes Wachstum und gilt schon länger als angesagteste große Plattform bei jüngeren Leuten. Wie viel Microsoft für TikTok zahlen müsste, ist bislang unklar. Es dürfte aber um einen zweistelligen Milliardenbetrag gehen.(afp/nh)

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