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Korruption

Menschenrechtskomitee: Fußball sitzt in Propaganda-Maschine

Wenzel Michalski, der Direktor von Human Rights Watch Deutschland, hat den Einfluss autoritärer Staaten im Fußball massiv kritisiert.

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Newcastle-United-Fans feiern die Übernahme durch den saudischen Staatsfond «Public Investment Fund».

Foto: Owen Humphreys/PA Wire/dpa

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Lesedauer: 2 Min.

Das Menschenrechtskomitee Human Rights Watch Deutschland äußerte sich gegenüber dem Nachrichtenportal ‚watson‘ sehr kritisch über den Einfluss autoritärer Staaten durch Sportsponsoring oder Vereinsübernahmen im Fußball.
„Die Fußball-Vereine und sämtliche Verbände sind so korrupt, dass sie dieses Geld annehmen und sich mit in die Propaganda-Maschine setzen, um aktiv den Ruf der Staaten, die Menschenrechtsvergehen begehen, sauber zu waschen“, sagte Wenzel Michalski
Sportswashing sei ein Modeausdruck, der dafür genutzt werde, „wenn Sport von autoritären Staaten genutzt wird, um den Ruf aufzupolieren und Missstände zu vertuschen“, so Michalski. Jüngstes Beispiel sei die Übernahme des englischen Fußball-Premier-League-Clubs Newcastle United durch den saudischen Staatsfond „Public Investment Fund“ (PFI), dem der Kronprinz Mohammed bin Salman vorsitzt.
Mit der massiven Finanzspritze aus Saudi-Arabien kaufte Newcastle bereits im Wintertransferfenster Spieler für insgesamt 102 Millionen Euro. Deutlich höhere Summen fließen seit Jahren bei Manchester City (aus Abu Dhabi) und Paris Saint-Germain (Katar).
Michalski sagte weiter, dass Sportswashing nach außen auf andere Staaten, aber auch nach innen auf die Bevölkerung wirken soll. Die eigenen Bürger sollen demnach beruhigt werden und es soll gezeigt werden, dass der Staat in der Welt wichtig sei und dass das Land gefeiert werde.
In Deutschland soll die 50+1-Regel solche Club-Übernahmen verhindern. Trotzdem gebe es „Sportswashing“. „Dennoch gibt es Anzeichen dafür und eine wache Fan-Szene, die sich kritisch, lautstark und effektiv zu Rechtsvergehen von Ländern, mit denen die Vereine zu tun haben, äußert“, sagte Michalski. Dabei verwies er auf das Engagement von Qatar-Airways bei FC Bayern München, was ein Teil der Fan-Szene ablehnt. (dpa/mf)

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