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Maulkorb für Justiz: Richter darf sich nicht für natürliche Ehe aussprechen

"Meine Aufgabe als Richter war es, das zu tun, was ich für das Kind für am besten hielt“, so ein englischer Richter. Doch dafür musste der Christ büßen. Er verlor seinen Job.

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Die christliche Aussage, dass ein Kind besser bei Vater und Mutter aufwachse als von einem gleichgeschlechtlichen Paar erzogen zu werden, kostete einen englischen Richter seinen Job.

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Vater, Mutter, Kind – eine Familie. Oder etwa nicht? Wer glaubt, dass die Ansichten über traditionelle Familie noch eine Rolle spielen, der irrt. Denn was Jahrtausende Generationen zum Leben erweckte, wird jetzt mundtot gemacht, wie der Fall eines Richters in Großbritannien zeigt.
Bereits 2015 wurde Richard Page laut „christian concern“ vom Richteramt suspendiert. Er hatte in einer Beratung mit zwei anderen Richtern geäußert, dass es nach seiner Meinung nach besser wäre, wenn ein Kind eher von einer Mutter und einem Vater erzogen würde als von einem gleichgeschlechtlichen Paar.
Page verteidigte sich:
„Das Christentum wird an den Rand gedrängt. Christen finden es sehr schwierig, ihre Ansichten zu diskutieren, weil sie befürchten, dass sie geächtet werden… Es sollte den Richtern gestattet sein, unterschiedliche Ansichten in der Gesellschaft zu vertreten.“
Leid tue ihm seine Entscheidung nicht. Er bekräftigte:
„Meine Aufgabe als Richter war es, das zu tun, was ich für das Kind für das Beste hielt… Ich dachte daher, dass es besser wäre, wenn ein Mann und eine Frau die adoptierten Eltern wären.“
Nachdem er diese Aussage in einem BBC-Interview wiederholt hatte, verlor er auch noch seinen Posten bei „Kent and Medway NHS Trust“. Dem Richter wurde seitens der Justiz vorgeworfen, dass er seine Entscheidung auf religiöse Überzeugungen fällen würde statt nach Beweislage.
Der Richter legte laut „Arbeitskreis Religionsfreiheit, Menschenrechte, verfolgte Christen“ (AKREF) Berufung  ein, mit der Begründung, dass er diskriminiert werde aufgrund seines christlichen Glaubens.

Richter unterliegen Einschränkung der Redefreiheit

Vor kurzem wurde der Antrag des 72-Jährigen abgewiesen. Das Gericht entschied, dass die Entlassung nicht wegen des christlichen Glaubens des Richters erfolgt sei, sondern aufgrund seiner nicht mehr unparteiischen Aussage. Das Gericht begründete sein Urteil damit, dass man als Richter eine „angemessene Einschränkung der Redefreiheit“ in Kauf nehmen müsse. Das sei in einer demokratischen Gesellschaft nötig, um die Autorität und die unparteiische Haltung des Gerichts zu gewährleisten.
Nach dem Urteil sagte Page:
„Ich bin zutiefst enttäuscht, dass das Gericht entschieden hat, dass die Aussage ‚ein Kind hat es besser mit einem Vater und einer Mutter‘ Grund ist, einen Richter aus dem öffentlichen Amt zu entlassen.“
Dass das Berufungsgericht keine Verbindung zwischen dem traditionellen Glauben und der Aussage von Page über traditionelle Familien akzeptierte, enttäuschte den ehemaligen Justizdiener umso mehr.
„Das zeigt, dass wir heute in einer zutiefst intoleranten Gesellschaft leben, die keinerlei Abweichung von politisch korrekten Ansichten erträgt.“
Andrea Minichielle Williams, Rechtsanwältin von Page und Vertreterin des „Christian Legal Centre“ sagte nach dem Urteilsspruch:
„Dieser Fall bringt beängstigende Entwicklungen in unserer Gesellschaft ans Licht. Das Urteil zeigt einen totalen Mangel an Verständnis, was es heißt Christ zu sein und seinen Glauben auch im öffentlichen Raum zu vertreten.“
Der ehemalige Richter will gegen das Urteil angehen. Er hofft, in dem Rechtsmittelverfahren den Prozess für sich zu entscheiden und die „Redefreiheit in diesem Land wiederherzustellen“. (sua)

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