Frankreich
Marseille: Sprengsätze gegen russisches Konsulat – keine Verletzten
Am dritten Jahrestag des Ukraine-Krieges haben Unbekannte drei selbstgebaute Sprengsätze auf das russische Generalkonsulat in Marseille geworfen. Zwei davon seien explodiert, es habe keine Verletzten gegeben, hieß es.

Die südfranzösische Hafenstadt Marseille.
Foto: Arne Dedert/dpa
Unbekannte haben am dritten Jahrestag des Ukraine-Krieges drei Sprengsätze auf das russische Generalkonsulat in Marseille geworfen. Zwei davon seien explodiert, es habe keine Verletzten gegeben, hieß es am Montag aus Polizeikreisen in der südfranzösischen Hafenstadt. Das russische Konsulat im achten Arrondissement der Stadt wurde weiträumig abgesperrt. Nach Angaben aus Polizeikreisen handelte es sich um selbst gebaute Sprengsätze.
Das russische Außenministerium sprach von einem „terroristischen Anschlag“. Es forderte Frankreich auf, „umfassende Ermittlungen“ einzuleiten und den Schutz der diplomatischen Einrichtungen zu verstärken, sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, nach einem Bericht der Nachrichtenagentur „RIA Nowosti“.
Das französische Außenministerium verurteilte „jegliche Verletzung der Sicherheit diplomatischer Vertretungen“. Die Unverletzlichkeit und der Schutz diplomatischer und konsularischer Vertretungen zählten zu den „Prinzipien des Völkerrechts“, hieß es in einer Mitteilung des Ministeriums.
Drei Jahre nach Beginn des Ukraine-Krieges dauert dieser vor allem im Osten des Landes immer noch unerbittlich an. Der dritte Jahrestag steht aber vor allem unter dem Eindruck der Kehrtwende der USA: Präsident Donald Trump hatte vor wenigen Tagen auf hoher Ebene Gespräche mit Russland über eine Beendigung des Krieges aufgenommen, ohne dass Vertreter der Ukraine oder der EU mit am Tisch saßen.
Einen NATO-Beitritt der Ukraine und die Wiederherstellung der territorialen Integrität des Landes schlossen die USA schon vor Verhandlungsbeginn aus. Bei der Ukraine und ihren Unterstützern in Europa löste dies scharfe Kritik und die Befürchtung aus, von Verhandlungen über eine Friedenslösung ausgeschlossen zu werden. (afp/red)
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