Maduro nimmt wegen angeblicher „Invasion“ zwei US-Bürger fest
Venezuelas Sicherheitskräfte haben laut Staatschef Nicolás Maduro zwei US-Bürger festgenommen, die an einer versuchten "Invasion" beteiligt gewesen sein sollen. Die Männer gehörten zum Sicherheitspersonal von Präsident Donald Trump, sagte Maduro.

Nicolás Maduro
Foto: YURI CORTEZ/AFP/Getty Images
Die venezolanischen Sicherheitskräfte haben nach Angaben von Staatschef Nicolás Maduro zwei US-Bürger festgenommen, die an einer versuchten „Invasion“ des Landes beteiligt gewesen sein sollen.
Die Männer im Alter von 34 und 41 Jahren gehörten zum Sicherheitspersonal von US-Präsident Donald Trump, sagte Maduro am Montagabend (Ortszeit) in einer im Fernsehen ausgestrahlten Ansprache vor dem Oberkommando der Streitkräfte.
Der Staatschef zeigte dabei Reisepässe und andere Dokumente, die von den beiden Männern stammen sollen. Sie sollen laut Maduro zu einer Gruppe gehört haben, die versucht haben soll, sich vom Meer aus nach Venezuela einzuschleusen.
Insgesamt seien bei diesem Versuch der „Invasion“ am Sonntag und Montag 15 Menschen von Armee und Polizei an der Küste gefasst worden. Die Nationalitäten der anderen Festgenommenen nannte der Staatschef nicht.
Generalstaatsanwalt Tarek William Saab beschuldigte Oppositionschef Juan Guaidó, „Söldner“ für den Angriff auf die Regierung angeheuert zu haben. Dafür habe Guaidó 212 Millionen Dollar aus ausländischen Konten des staatlichen Ölkonzerns PDVSA sowie anderen Konten „geraubt“, die aufgrund der US-Sanktionen eingefroren seien.
Bereits am Sonntag hatte der Präsident der regierungstreuen Verfassunggebenden Versammlung, Diosdado Cabello, mitgeteilt, die Sicherheitskräfte hätten einen Angriff von „Söldnern“ aus Kolumbien verhindert. Dabei seien acht Menschen getötet worden. Die Gruppe habe „terroristische Anschläge“ zum Sturz Maduros geplant gehabt.
Erbitterter Machtkampf
Der linksgerichtete Staatschef und Oppositionsführer Guaidó sind seit mehr als einem Jahr in einen erbitterten Machtkampf verstrickt. Washington unterstützt Guaidó, der sich Anfang 2019 zum Übergangspräsidenten des südamerikanischen Landes ausgerufen hatte.
Kritiker werfen der autoritären Maduro-Regierung vor, schon des Öfteren Invasionsversuche inszeniert zu haben, auch um gegen die Opposition vorzugehen oder von Missständen wie zuletzt der Meuterei in einem Gefängnis mit mindestens 46 Toten abzulenken.
Das einst reiche Venezuela steckt in einer tiefen wirtschaftlichen Krise. Das südamerikanische Land mit den größten bekannten Erdölreserven der Welt gilt zugleich als einer der korruptesten Staaten weltweit.
Viele Militärs und Politiker sollen in kriminelle Geschäfte wie illegalen Bergbau und Drogenhandel verwickelt sein. Zudem tobt seit mehr als einem Jahr ein Machtkampf zwischen Guaidó und Maduro. Letzterer sitzt jedoch fest im Sattel, auch weil er das Militär auf seiner Seite und die Polizei im Griff hat. (afp/dpa)
{#gesichtsmasken}
Kommentare
Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.
Bitte einloggen, um einen Kommentar verfassen zu können
0
Kommentare
Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.