Lukaschenko zeigt sich mit Kalaschnikow und schusssicherer Weste

Das weißrussische Staatsoberhaupt Alexander Lukaschenko nimmt eine Militärparade ab.
Foto: Nikolai Petrov/Archiv/dpa
Während etwa 100.000 Menschen in Belarus gegen die politische Führung des Landes demonstriert haben, hat sich der umstrittene Staatschef Alexander Lukaschenko am Sonntagabend mit einer Kalaschnikow in der Hand und mit schusssicherer Weste gezeigt. Das von der belarussischen Präsidentschaft veröffentlichte Video zeigt den 65-jährigen Lukaschenko bei der Ankunft per Hubschrauber vor seiner Residenz in Minsk. Nicht weit davon entfernt fanden am Sonntag neuerliche Massenproteste gegen ihn statt.
Lukaschenkos Residenz liegt etwa zwei Kilometer von dem Ort entfernt, an dem die Opposition demonstrierte. In dem im Onlinedienst Telegram veröffentlichten Video der Präsidentschaft wird explizit auf die schusssichere Weste und die automatische Waffe des Staatschefs verwiesen.
Lukaschenko hatte zuvor vor einer Teilnahme an „illegalen Demonstrationen“ warnen lassen und die Armee in Alarmzustand versetzt. Erst am Mittwoch hatte er die Regierung angewiesen, „Unruhen“ zu verhindern und die Grenzen zu sichern. Er versicherte diese Woche auch, er werde das „Problem“ der Demonstrationen bald „lösen“, die seiner Ansicht nach vom westlichen Ausland gesteuert werden. Die Sicherheitskräfte waren nach dem Beginn der Proteste bereits massiv gewaltsam gegen Demonstranten vorgegangen, Tausende wurden festgenommen.
In Belarus gibt es seit der umstrittenen Präsidentschaftswahl vor zwei Wochen Massenproteste gegen Lukaschenko. Dem offiziellen Wahlergebnis zufolge wurde der seit 26 Jahren autoritär regierende Staatschef bei der Abstimmung mit rund 80 Prozent der Stimmen wiedergewählt. Die Opposition wirft Lukaschenko massiven Wahlbetrug vor. Auch die EU erkennt das Wahlergebnis nicht an. (afp/er)
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