TICKER 13. Oktober: Suche nach Vermissten: Israel setzt Bodentruppen im Gazastreifen ein

Hamas-Terroristen verstecken sich in Gaza-Stadt in Tunneln unter den Häusern und benutzten die Bewohner der Stadt als menschliche Schutzschilde. Zivilisten wurden heute früh vom israelischen Militär zum Verlassen der Stadt aufgefordert. +++ Die Türkische Gemeinde warnt Muslime, sich nicht von der Hamas instrumentalisieren zu lassen. „Halten Sie sich von der Manipulation der Hamas fern, diese schadet den Muslimen in aller Welt!“
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Ein israelischer Soldat dirigiert einen Merkava-Kampfpanzer, der zusammen mit anderen Panzern an der Grenze zum Gazastreifen im Süden Israels eingesetzt wird, am 13. Oktober 2023.Foto: Aris Messinis/AFP via Getty Images
Von 13. Oktober 2023

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Wir tickern hier die wichtigsten Informationen über den Konflikt in Israel, die vorangegangenen Geschehnisse sind hier zu finden: 7. Oktober, 8. und 9. Oktober, 10. Oktober, 11. Oktober und gestern.

+++ TICKER 13. Oktober +++

21:00 Uhr – Bundesregierung organisiert weitere Sonderflüge aus Nahem Osten

Angesichts der eskalierenden Lage in Nahost hat die Bundesregierung weitere Sonderflüge zur Evakuierung deutscher Staatsbürger aus Israel organisiert. Für Sonntag sind zwei Condor-Sonderflüge aus der jordanischen Stadt Akaba an der Grenze zu Israel geplant, wie das Auswärtige Amt am Freitag in Berlin mitteilte. Zudem sei das Ministerium mit der Lufthansa wegen möglicher zusätzlicher Sonderflüge im Gespräch. Auch die Bundeswehr hält sich für den Fall einer weiteren Verschärfung der Lage bereit.

Die Lufthansa absolvierte auf Bitte des Auswärtigen Amtes Sonderflüge für in Israel gestrandete Deutsche. Ebenso wie am Donnerstag gab es auch am Freitag wieder vier Sonderflüge aus Tel Aviv nach Frankfurt am Main und München. „Auch heute haben alle Heimflüge ab Tel Aviv gut geklappt“, teilte der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, am Abend im Onlinedienst X (ehemals Twitter) mit.

Nach rund 950 deutschen Staatsbürgern am Donnerstag seien nun „wieder mehr als 850 Deutsche aus Israel ausgeflogen“ worden, erklärte das Auswärtige Amt am Abend auf X. „Damit haben wir bisher rund 2800 Deutsche bei der Ausreise auf Land-, Luft- und Seeweg unterstützt“, hieß es weiter.

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne), die Israel am Freitag einen Solidaritätsbesuch abgestattet hatte, überließ ihre Regierungsmaschine mehr als 80 deutschen Staatsbürgern für ihre Ausreise nach Deutschland. Sie würden vom Krisenbeauftragten des Auswärtigen Amts begleitet, hieß es aus Delegationskreisen. Baerbock selbst reiste auf andere Weise nach Ägypten weiter, um dort Krisengespräche über den Konflikt zwischen der radikalislamischen Hamas und Israel zu führen.

18:30 Uhr – Israel setzt Bodentruppen im Gazastreifen ein

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben in den vergangenen 24 Stunden im Gazastreifen Einsätze mit Bodentruppen ausgeführt. Die Einsätze hätten der Suche nach „vermissten Personen“ sowie nach „Terroristen“ und deren Waffen gedient, teilte die Armee am Freitag mit. Es gab zunächst keine Hinweise, dass es sich um den Beginns der erwarteten Bodenoffensive im Gaza-Streifen handelte.

17:35 Uhr – Hunderte Deutsche noch im Gazastreifen: Rafah-Öffnung im Fokus

Um Ausländern die Flucht aus dem Gazastreifen zu ermöglichen, führen die USA eigenen Angaben zufolge mit Israel und Ägypten Gespräche über die Öffnung des Grenzübergangs Rafah. Mit beiden Ländern sei darüber gesprochen worden, wie wichtig die Öffnung des Grenzübergangs vom Gazastreifen in Richtung Ägypten für ausreisewillige US-Bürger und weitere ausländische Staatsangehörige sei, sagte ein hochrangiger US-Regierungsvertreter am Freitag. Laut dem Auswärtigen Amt befindet sich noch eine niedrige dreistellige Zahl deutscher Staatsangehörige im Gazastreifen.

16:27 Uhr – Unruhe in Nord-Israel: Grenzmauer zu Libanon durch Explosion leicht beschädigt

Die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) melden eine Explosion, die „leichte Schäden“ an einem Abschnitt der Grenzbarriere zwischen Israel und dem Libanon verursacht habe. Als Reaktion leiten israelische Streitkräfte nun Artilleriefeuer in Richtung libanesischen Territoriums ein. Libanesische Sicherheitskreise bestätigten den Angriff.

In Hanita, Nord-Israel, wurde ein Alarm wegen mutmaßlicher „Infiltration aus dem Libanon“ ausgelöst. Israelische Streitkräfte durchkämmen derzeit das Gebiet. Das Militär hatte zuvor die Bewohner nahe der libanesischen Grenze aufgefordert, zu Hause zu bleiben und Türen sowie Fenster zu verriegeln.

16:19 Uhr – Tausende Palästinenser auf der Flucht

Nach der israelischen Evakuierungsaufforderung an Bewohner des nördlichen Gazastreifens sind am Freitag tausende Palästinenser Richtung Süden geflüchtet. AFP-Korrespondenten sahen auf Straßen in Richtung des südlichen Gazastreifens zahlreiche Menschen, die zu Fuß, in Autos, mit Motorrädern oder Eselkarren auf der Flucht waren.

15:40 Uhr – Baerbock  in Israel

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) traf am Freitagvormittag in Israel ein. Im Süden des Landes führte sie nach AFP-Informationen Gespräche mit ihrem Kollegen Eli Cohen und traf Angehörige von verschleppten deutschen Staatsangehörigen. Vor ihrem Abflug hatte die Außenministerin den Großangriff der Hamas gegen Israel als „brutale Zäsur“ bezeichnet und betont, dass Deutschland „fest und unverbrüchlich“ an der Seite Israels stehe.

14:20 Uhr – Hisbollah „bereit für Konfrontation“

Der stellvertretende Chef der libanesischen Hisbollah, Naim Kassim, erklärte am Freitag, dass die Truppe „bereit für eine Konfrontation“ mit Israel sei. Zunächst berichtete „Reuters“ darüber. Die Schiitenorganisation entstand 1982 mit iranischer Unterstützung als Antwort auf die israelische Invasion im Libanon. Seitdem kämpft sie politisch, aber auch mit Gewalt gegen Israel. Der Bürgerkrieg, der den Libanon bis heute prägt, dauerte bis Anfang der Neunzigerjahre. Verheerende Anschläge und Entführungen während der Zeit gehen auf das Konto der Hisbollah.

13:54 Uhr – Abbas warnt angesichts Gaza-Evakuierung vor „zweiter Nakba“

Angesichts der von Israel angeordneten Evakuierung von mehr als einer Million Menschen aus Gaza infolge des Hamas-Angriffs hat Palästinenserpräsident Mahmud Abbas vor einer „zweiten Nakba“ gewarnt. Er lehne „die Vertreibung unseres Volkes aus dem Gazastreifen strikt ab“, da dies einer „zweiten Nakba“ gleichkäme, sagte Abbas laut einer von der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa veröffentlichten Erklärung. Mit dem Begriff „Nakba“ (Katastrophe) bezog sich Abbas auf die Flucht von rund 760.000 Palästinensern nach Israels Staatsgründung im Jahr 1948.

13:42 Uhr – Bundesregierung kündigt weitere Sonderflüge aus Nahost-Region an

Angesichts der Eskalation in Nahost hat die Bundesregierung weitere Sonderflüge angekündigt, um deutsche Staatsbürger aus Israel zu evakuieren. Am Sonntag werde die Fluggesellschaft Condor „in enger Absprache mit uns“ zwei Sonderflüge aus der jordanischen Stadt Akaba an der Grenze zu Israel anbieten, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes am Freitag in Berlin. Zudem sei das Ministerium „in intensiven Gesprächen“ mit der Lufthansa wegen möglicher weiterer Sonderflüge am Samstag.

13:09 Uhr – Metula zum militärischen Sperrgebiet erklärt

Die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) haben am Freitag Teile der nordisraelischen Stadt Metula zu einem geschlossenen militärischen Sperrgebiet erklärt und Zivilisten davor gewarnt, das  Gebiet zu betreten. Metula, die nördlichste Siedlung Israels, liegt unmittelbar an der Grenze zum Libanon.

11:10 Uhr – Hunderte Raketen aus Gaza in Richtung Israel abgefeuert

Militante Palästinenser haben am Freitag erneut hunderte Raketen aus dem Gazastreifen in Richtung Israel abgefeuert. Wie eine AFP-Reporterin aus dem von der radikalislamischen Hamas kontrollierten Gebiet berichtete, wurde innerhalb einer Viertelstunde eine Salve von Raketen abgeschossen. Die israelische Armee bestätigte die Raketenangriffe auf ihrem Gebiet.

10:54 Uhr – Zivilisten sollen Nord-Gaza verlassen, Hamas hält sie auf

Die islamistische Hamas rief die Bewohner des Gaza-Streifens dazu auf, vor Ort zu bleiben. Sie bezeichneten den Aufruf zur Evakuierung als „Propaganda“. Augenzeugen im Gaza-Streifen berichteten, mehrere Bewohner seien bereits von der Hamas gestoppt und zur Rückkehr in den Norden aufgefordert worden. Generell herrsche große Panik in dem Gebiet, es gebe keine klaren Anweisungen.

Die israelische Armee hatte die Zivilbevölkerung in Gaza zuvor aufgerufen, sich südlich vom Fluss Gaza in Sicherheit zu bringen. Das deutet auf den baldigen Beginn einer israelischen Bodenoffensive im Gazastreifen hin.

10:02 Uhr – Zahl der in Gaza getöteten Palästinenser steigt auf über 1.500

Die Zahl der bei den israelischen Luftangriffen getöteten Palästinenser stieg unterdessen auf mindestens 1.537. Mindestens 6.612 weitere Menschen wurden verletzt, wie das Gesundheitsministerium in Gaza gestern Abend mitteilte. Nach Erkenntnissen der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch setzte Israels Militär im Gazastreifen sowie im Libanon auch weißen Phosphor ein. Das zeigten verifizierte Videos und Zeugenaussagen. Der Einsatz in den dicht besiedelten Gebieten des Gazastreifens verstoße gegen das humanitäre Völkerrecht, beklagte die Menschenrechtsorganisation.

9:17 Uhr – US-Außenminister will palästinensischen Präsidenten Abbas treffen

US-Außenminister Antony Blinken will sich derweil mit dem palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas treffen. Er werde nach seinem Aufenthalt in Israel nach Jordanien weiterreisen, um dort Abbas sowie den jordanischen König Abdullah II. zu treffen, kündigte Blinken gestern in Tel Aviv an.

Danach will er auch Katar, Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate und Ägypten besuchen, um mit Regierungsvertretern zu sprechen, hieß es.

8:37 Uhr – Bundeswehr bereitet Ausfliegen deutscher Staatsbürger vor 

Die Bundeswehr bereitet sich darauf vor, im Falle einer Lageverschärfung Deutsche aus Israel auszufliegen. Es seien „vorbereitende präventive Maßnahmen in die Wege geleitet worden“, hieß es in einer Erklärung des Verteidigungsministeriums und des Auswärtigen Amts. „Im Falle einer weiteren Lageverschärfung stünde der militärische Evakuierungsverband der Bundeswehr bereit.“ Gestern wurden bereits mit Sonderflügen der Lufthansa rund 950 Deutsche ausgeflogen wurden, heute sind weitere Evakuierungsflüge geplant.

Zu den nun getroffenen Maßnahmen gehört auch die Entsendung von gemeinsamen Krisenunterstützungsteams des Auswärtigen Amts unter Beteiligung von Soldaten der Bundeswehr nach Israel und in umliegende Staaten.

Laut Auswärtigem Amt halten sich in Israel mehr als 100.000 deutsche Staatsbürger auf, die meisten von ihnen haben die doppelte Staatsbürgerschaft. Ein Außenamtssprecher sprach am 11. Oktober von 5.000 Personen, die sich in die Krisenliste der deutschen Botschaft in Israel eingetragen hätten.

8:30 Uhr – Hollywood-Stars: „Es gibt keine Rechtfertigung […] für die Taten der Hamas“

Nach dem Großangriff der Hamas auf Israel haben hunderte Hollywood-Stars in einem offenen Brief die „barbarischen Terrorakte“ der islamistischen Kämpfer verurteilt. „Die Hamas hat unschuldige Männer, Frauen und Kinder entführt und ermordet“, heißt es in dem Schreiben, das am 12.10. von der gemeinnützigen Organisation Creative Community For Peace (CCFP) veröffentlicht wurde.

Zu den Unterzeichnern zählen unter anderem die israelische „Wonder Woman“-Darstellerin Gal Gadot sowie die Filmstars Jamie Lee Curtis, Chris Pine, Liev Schreiber, Michael Douglas und die Autorin Mayim Bialik.

„Das ist Terrorismus. Das Böse. Es gibt keine Rechtfertigung […] für die Taten der Hamas“, heißt es in dem Brief weiter. Es handele sich um „barbarische Terrorakte, die an den Pranger gestellt werden müssen“. Insgesamt unterschrieben den Brief mehr als 700 Vertreter der Unterhaltungsindustrie.

8:20 Uhr – Tunnel angegriffen

In der Nacht hätten dutzende Kampfflugzeuge 750 militärische Ziele angegriffen, teilt das israelische Militär mit. Dazu gehören Tunnel der Hamas, militärische Einrichtungen und auch Wohnsitze hochrangiger Terroristen, die als Kommandozentralen genutzt würden. Auch Waffenlager würden angegriffen. Die Aufforderung an die Zivilisten in Gaza, sich in Sicherheit zu bringen, deutete darauf hin, dass eine baldige israelische Bodenoffensive folgt.

6:42 Uhr – Zivilisten – „menschliche Schutzschilde der Hamas“ – sollen Gaza-Stadt verlassen

Die Israelische Epoch Times meldete um 6:15 Uhr: „Das Militär ruft alle Bewohner von Gaza-Stadt dazu auf, ihre Häuser zu räumen, zu ihrem Schutz nach Süden zu ziehen und sich im Gebiet südlich des Gaza-Flusses niederzulassen, wie auf der Karte beschrieben. Die Terrororganisation Hamas hat einen Krieg gegen den Staat Israel begonnen, Gaza-Stadt ist ein Gebiet, in dem militärische Aktivitäten stattfinden. Diese Evakuierung dient Ihrer persönlichen Sicherheit. Eine Rückkehr ist erst nach einer entsprechenden Bestätigung möglich. Nähern Sie sich nicht dem Grenzbereich mit dem Staat Israel.“

Und weiter: „Hamas-Terroristen verstecken sich in Gaza-Stadt in Tunneln unter Häusern in Gaza-Stadt, und in vielen Gebäuden leben unschuldige Zivilisten. Distanzieren Sie sich von den Hamas-Terroristen, die Sie als menschlichen Schutzschild benutzen. Die IDF wird in den kommenden Tagen weiterhin in großem Umfang in Gaza-Stadt operieren und möchte vermeiden, dass Zivilisten Schaden nehmen.“ [IDF ist die Abkürzung für die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte, das Militär.]

Von dem Befehl betroffen sind laut Angaben der UNO rund 1,1 Millionen Menschen. Sie sollen binnen 24 Stunden in den Süden des Gebiets umziehen, erklärte Stéphane Dujarric, Sprecher des UN-Generalsekretärs António Guterres. Er forderte eine Rücknahme der Anordnung.

„Die Vereinten Nationen appellieren nachdrücklich an die Rücknahme eines solchen Befehls, falls er bestätigt wird“, erklärte Dujarric und warnte, dies würde die bereits bestehende Tragödie in eine „katastrophale Situation“ verwandeln. Eine Evakuierung dieses Ausmaßes sei unmöglich, ohne verheerende humanitäre Folgen zu verursachen.

Der israelische UN-Botschafter Gilad Erdan bezeichnete die Reaktion der UNO auf den israelischen Evakuierungsaufruf als „beschämend“. Er warf der UNO, vor, jahrelang ihre Augen vor dem Agieren der Hamas verschlossen zu haben.

6:31 Uhr – Iran, Irak, Libanon

Ob es nach dem Großangriff der Hamas auf Israel zu einem Mehrfrontenkrieg in der Region kommen könnte, hängt nach den Worten des iranischen Außenministers Hossein Amir-Abdollahian von Israel ab. Bei einem Treffen mit dem irakischen Premierminister Mohammed Schia al-Sudani in Bagdad sagte er zudem: „Niemand in der Region bittet uns um Erlaubnis, um neue Fronten zu eröffnen.“

Die USA befürchten, dass an Israels nördlicher Grenze zum Libanon eine weitere Front entstehen könnte. Im Libanon ist die schwer bewaffnete, vom Iran unterstützte und mit der Hamas verbündete Hisbollah-Miliz aktiv.

Der iranische Außenminister reist in die libanesische Hauptstadt Beirut weiter, wo er von Vertretern der Hamas und der Hisbollah empfangen wurde. Auf dem Flughafen in Beirut warnte Amir-Abdollahian, dass die als „Achse des Widerstands“ bekannten Verbündeten des Iran reagieren könnten, sollte Israels Offensive im Gazastreifen eskalieren. „Die Fortsetzung der Kriegsverbrechen gegen die Palästinenser“ werde eine Antwort nach sich ziehen, sagte er vor Journalisten.

6:28 Uhr – Lufthansa setzt Flüge länger aus

Reguläre Flüge der Lufthansa-Gruppe werden bis einschließlich 22. Oktober ausgesetzt, wie das Unternehmen mitteilte. Als Ursache werden Sicherheitsbedenken genannt. Betroffen sind davon die Lufthansa, Swiss, Austrian und Brussels Airlines.

6:23 Uhr – Türkische Gemeinde warnt: Nicht von Hamas instrumentalisieren lassen

Nach dem Aufruf der Hamas zu ihrer weltweiten Unterstützung heute warnt die Türkische Gemeinde davor, dem nachzukommen. „Halten Sie sich von der Manipulation der Hamas fern, diese schadet den Muslimen in aller Welt!“, sagte der Vorsitzende Gökay Sofuoglu dem Berliner „Tagesspiegel“. „Wir sollten gemeinsam klare Kante zeigen. Ich appelliere deshalb an alle Muslime in Deutschland, sich nicht von der Hamas instrumentalisieren zu lassen.“

6:12 Uhr – Von der Leyen besucht Israel

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen reist heute zu einem Solidaritätsbesuch nach Israel, gemeinsam mit der Präsidentin des Europäischen Parlaments, Roberta Metsola. Erwartet werden heute in Israel auch Annalena Baerbock (Grüne), ihr italienischer Kollege Antonio Tajani und US-Verteidigungsminister Lloyd Austin. Dieser will sich in Israel unter anderem Ministerpräsident Benjamin Netanjahu treffen. Von der Leyen hatte zuvor auch im Hinblick auf die laufende Annäherung zwischen Israel und seinen arabischen Nachbarn vor einer Destabilisierung der gesamten Region gewarnt.

Baerbock (Grüne) bezeichnete die Terrorangriffe der Hamas gegen Israel als „brutale Zäsur“. Für die Menschen in Israel habe „eine neue Zeitrechnung begonnen“, sagte Baerbock am Freitag vor ihrer Abreise nach Israel laut einer Mitteilung des Auswärtigen Amtes in Berlin. „Es gilt, hinzusehen, und diesen Terror beim Namen zu nennen.“ Deutschland stehe „fest und unverbrüchlich an der Seite Israels“, sagte die Außenministerin weiter. Der „barbarische Terror“, den Israel in diesen Tagen erlebe, sei „durch nichts zu rechtfertigen“.

5:55 Uhr – Kliniken am Zusammenbruch

Israels Armee hat im Vorfeld einer möglichen Bodenoffensive im Gazastreifen gegen die islamistische Hamas ihr massives Bombardement fortgesetzt.

Die Zivilbevölkerung im Gazastreifen steckt in einer immer aussichtsloseren Lage. Das Gesundheitssystem stehe „am Rande des Zusammenbruchs“, warnte die Weltgesundheitsorganisation (WHO). „Ohne Strom laufen Krankenhäuser Gefahr, zu Leichenhallen zu werden“, schrieb auch Fabrizio Carboni, Regionaldirektor Nahost des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), auf der Online-Plattform X.

5:00 Uhr – Was in der Nacht geschah: Notstandsregierung und Kriegskabinett gebilligt

Israels Parlament hat die Bildung einer Notstandsregierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Oppositionspolitiker Benny Gantz gebilligt. Die Abgeordneten stimmten bei einer Sondersitzung mit 66 zu vier Stimmen dafür, nachdem Netanjahu der Opposition eine Zusammenarbeit in Zeiten des Krieges angeboten hatte. Benny Gantz und vier Mitglieder seiner Partei wurden als Minister ohne besonderen Geschäftsbereich vereidigt.

Dem dreiköpfigen „Kriegskabinett“ gehören laut einer Erklärung Netanjahu der ehemalige Verteidigungsminister Benny Gantz und Verteidigungsminister Joav Gallant an. Als Beisitzer ohne Stimmrecht sollen der ehemalige Generalstabschef Gadi Eisenkot und Likud-Minister Ron Dermer dienen.

Oppositionsführer Jair Lapid lehnte eine Beteiligung an der Notstandsregierung zuvor ab. Er warf der bisherigen Koalition Versagen im Zusammenhang mit dem Großangriff der Hamas vor. „Das Versagen vom Samstag ist unverzeihlich“, sagte Lapid in einer Fernsehansprache. Er sei für eine „Regierung der nationalen Einheit“ und wolle sich nicht einer Regierung mit „Extremisten“ anschließen, sagte Lapid und verwies auf Itamar Ben Gvir, den Minister für öffentliche Sicherheit von der rechtsextremen Partei Jüdische Kraft. Lapid soll ein Sitz in dem neuen Kabinett freigehalten werden.

Eine breite Koalition ist laut Fachleuten notwendig ist, um weitreichende militärische und politische Entscheidungen – weil einen Großangriff – in den nächsten Tagen durchsetzen zu können. Netanjahu stimmte zudem zu, die umstrittene Justizreform der Regierung auf Eis zu legen. „Während des Krieges“ würden keine Gesetze oder Regierungsvorlagen, die nicht mit dem Krieg zu haben, weiter vorangetrieben.

NATO fordert zur Mäßigung auf

Die NATO-Staaten versicherten Israel ihrer Solidarität und forderten zugleich die israelische Armee zur Wahrung der „Verhältnismäßigkeit“ auf. Israel habe „das Recht, sich selbst unter Wahrung der Verhältnismäßigkeit gegen diese ungerechtfertigten Terrorakte zu verteidigen“, teilten die NATO-Staaten mit. Sie riefen die Hamas dazu auf, „alle Geiseln unverzüglich freizulassen“ und forderten „den größtmöglichen Schutz für Zivilisten“. US-Präsident Joe Biden hatte gewarnt, Israel müsse sich „trotz aller Wut und allem Frust“ an internationales Recht halten.

Großbritannien verlegt Kriegsschiffe ins östliche Mittelmeer

Großbritannien verlegt zwei Kriegsschiffe sowie ein Aufklärungsflugzeug ins östliche Mittelmeer. Das Aufklärungsflugzeug soll bereits ab Freitag in der Region im Einsatz sein, unter anderem um „Waffenlieferungen an Terrorgruppen“ ausfindig zu machen. Die Militärunterstützung umfasst auch drei Hubschrauber und eine Kompanie Marine-Soldaten.

Russland verurteilt Angriffe auf syrische Flughäfen

Russland verurteilte die israelischen Angriffe auf zwei große Flughäfen in Syrien als Verstoß gegen internationales Recht. Die israelischen Angriffe stellten „eine eklatante Verletzung der Souveränität der Arabischen Republik Syrien und der Grundsätze des Völkerrechts dar“, erklärte das Außenministerium in Moskau. Solche Militäraktionen seien zudem mit „äußerst gefährlichen Konsequenzen verbunden, da sie eine bewaffnete Eskalation in der gesamten Region provozieren könnten“.

USA will auch Evakuierungsflüge anbieten

Die USA wollen wie andere Länder auch Evakuierungsflüge für ihre Staatsbürger aus Israel anbieten. Von Freitag an werde „die US-Regierung Charterflüge für einen Transport von Israel zu Orten in Europa organisieren“, sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats der USA, John Kirby.

„Uns ist allen die begrenzte Verfügbarkeit von kommerziellen Flügen aus Israel heraus sehr bewusst.“ Zugleich hätten US-Staatsangehörige signalisiert, das Land verlassen zu wollen. Präsident Joe Biden habe angeordnet, US-Bürger dabei zu unterstützen und ihnen eine „sichere“ Ausreise zu ermöglichen, so Kirby. Neben den Evakuierungsflügen werde auch geprüft, ob eine Ausreise über das Land oder den Seeweg möglich sei.

(Mit Material der Agenturen)



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