Labour-Wahlprogramm: Kein Brexit ohne Abkommen – Unkontrollierter Austritt aus EU für Großbritannien und seine Wirtschaft verheerend

Ein unkontrollierter Austritt aus der EU wäre für Großbritannien und seine Wirtschaft verheerend und für die Partei deshalb keine Option, heißt es in einem Entwurf des Labour-Wahlprogramms für die Parlamentswahl am 8. Juni. Um das zu verhindern, will sie Übergangsregelungen aushandeln.
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Symbolbild.Foto: LEON NEAL/AFP/Getty Images
Epoch Times11. Mai 2017

Die oppositionelle britische Labour-Partei will im Fall ihres Wahlsiegs aus den Brexit-Verhandlungen nicht ohne ein Abkommen herausgehen. Sie will Übergangsregelungen aushandeln.

Ein unkontrollierter Austritt aus der EU wäre für Großbritannien und seine Wirtschaft verheerend und für die Partei deshalb keine Option, heißt es in einem Entwurf des Labour-Wahlprogramms für die Parlamentswahl am 8. Juni, der mehreren britischen Medien zugespielt wurde.

Labor in Umfragen weit hinter Tories – Grund: unklare Haltung zum Brexit

In den Umfragen liegt Großbritanniens größte Oppositionspartei derzeit weit abgeschlagen hinter der konservativen Partei von Premierministerin Theresa May. Für das drohende Debakel wird vor allem die unklare Haltung von Labour-Chef Jeremy Corbyn zum Brexit verantwortlich gemacht.

Am Dienstag verweigerte Corbyn in einem BBC-Interview mehrfach eine klare Aussage dazu, ob Großbritannien unter ihm als Regierungschef die EU tatsächlich verlassen werde.

Ein Labour-Vertreter stellte später allerdings klar, dass Corbyn bereits mehrfach zugesagt hatte, sich an das Votum der Briten zu halten.

In dem 43-seitigen Entwurf für sein Wahlprogramm geht Labour auch auf die Einwanderungspolitik ein, die bei dem Brexit-Referendum im vergangenen Sommer eine entscheidende Rolle spielte.

In einem Seitenhieb auf gebrochene Ankündigungen der Tories, die Einwanderung massiv zu begrenzen, erklärt die Oppositionspartei, sie werde keine „falschen Versprechen“ machen.

Weitreichende Reformen: Verstaatlichung der Bahn und höhere Steuern für große Unternehmen und Einkommen geplant

Laut den Medienberichten sieht der Entwurf zudem eine Reihe weitreichender Reformen vor, die die Handschrift des sozialistischen Veteranen Corbyn tragen.

Um die öffentlichen Finanzen aufzustocken, will eine Labour-Regierung demnach einen Kredit von 250 Milliarden Pfund (297 Milliarden Euro) aufnehmen.

Die Partei will die Bahn wieder verstaatlichen, Energieversorger in Staatsbesitz gründen sowie die Steuer für große Unternehmen und Einkommen erhöhen.

Sechs Milliarden Pfund aus der Reichensteuer sollen laut „Daily Mirror“ in das öffentliche Gesundheitssystem fließen, die hohen Studiengebühren von bis zu 9.250 Pfund jährlich sollen demnach komplett fallen und das Kneipensterben gestoppt werden.

Ein Labour-Sprecher wollte sich zu den Berichten zunächst nicht äußern. Nach seinen Angaben muss der Entwurf noch von führenden Labour-Vertretern gebilligt werden, bevor er offiziell an die Öffentlichkeit geht. (afp)

 



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