Ermittlungen gegen drei Algerier
Krise zwischen Paris und Algier: Frankreich weist zwölf algerische Diplomaten aus
Die Festnahme eines algerischen Konsularbeamten in Paris hat eine neue Welle politischer Reaktionen ausgelöst. Frankreich wirft Algerien eine Mitschuld an der Verschärfung der ohnehin fragilen Beziehungen vor.

Der französische Präsident Emmanuel Macron.
Foto: Geert Vanden Wijngaert/AP/dpa
Die Spannungen zwischen Frankreich und Algerien haben sich erneut verschärft: Frankreich verwies nach Angaben vom Dienstag zwölf algerische Diplomaten des Landes, nachdem Algerien zwölf französische Beamte zum Verlassen des Landes aufgefordert hatte. „Die algerischen Behörden tragen die Verantwortung für eine drastische Verschlechterung unserer bilateralen Beziehungen“, erklärte das Büro des französischen Präsidenten Emmanuel Macron.
Paris rief zudem den französischen Botschafter in Algier, Stéphane Romatet, zu Konsultationen zurück.
Französische Justiz ermittelt gegen drei Algerier
Die algerische Maßnahme war wiederum eine Reaktion auf die Festnahme eines algerischen Konsularbeamten in Paris, dem die französische Justiz die Beteiligung an der Entführung eines algerischen Regierungskritikers vorwirft. Gegen ihn und zwei andere Algerier ermittelt die französische Justiz unter anderem wegen terroristischer Vereinigung.
Frankreichs Präsident Macron und sein algerischer Kollege hatten eigentlich Anfang April angekündigt, die Beziehungen zwischen beiden Ländern wieder verbessern zu wollen. Zu den Dauerstreitpunkten zählt die Abschiebung mutmaßlich algerischer Migranten ohne Bleiberecht aus Frankreich, denen algerische Behörden häufig die dafür nötige Rückkehr-Erlaubnis verweigern.
Das Verhältnis der beiden Staaten ist zudem angespannt, weil Macron im Juli 2024 einen marokkanischen Autonomieplan für die Westsahara unterstützt hatte. Frankreich fordert zudem die Freilassung des französisch-algerischen Schriftstellers Boualem Sansal, der in Algerien zu fünf Jahren Haft verurteilt worden war. (afp/red)
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