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„Technische Pause“ bei Verhandlungen

Krieg in der Ukraine: So ist die Lage

Die vierte Verhandlungsrunde zwischen der Ukraine und Russland wurde unterbrochen. Nach einer "technischen Pause" wolle man am Dienstag weiterverhandeln. Derweil steht die Hauptstadt Kiew weiterhin massiv unter Beschuss.

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Ukrainische Soldaten in Irpin, Ukraine, am 13. März 2022.

Foto: DIMITAR DILKOFF/AFP via Getty Images

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Lesedauer: 5 Min.


Die Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland über ein Ende der Kämpfe sind nach Angaben aus Kiew unterbrochen worden und sollen am Dienstag fortgesetzt werden.
Es handle sich um eine „technische Pause“ für zusätzliche Gespräche in Arbeitsgruppen und eine „Klärung individueller Definitionen“, twitterte der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak. „Die Verhandlungen dauern an.“
Beide Seiten hatten sich erstmals in größerer Runde per Videoschalte getroffen. Zuvor hatten sich die Delegationen dreimal persönlich in Belarus getroffen. Einen Durchbruch gab es bisher nicht, allerdings hatten sich beide Seite am Wochenende zurückhaltend optimistisch geäußert.
Die Ukraine fordert ein Ende des Kriegs und den Abzug russischer Truppen. Moskau verlangt, dass Kiew die Krim als russisches Territorium und die ostukrainischen Separatistengebiete als unabhängige Staaten anerkennt.

Angriff auf Hochhaus in Kiew

Im Norden der ukrainischen Hauptstadt Kiew ist am Morgen bei einem Angriff auf ein Hochhaus ein Feuer ausgebrochen. Mindestens zwei Menschen seien getötet worden, berichtet das ukrainische Fernsehen.
Der staatliche Zivilschutz teilte zunächst mit, dass 63 Menschen evakuiert worden seien. Die Suche nach Opfern dauere an. Auf Fotos und Videos war zu sehen, wie Feuerwehrleute Bewohner mithilfe von Drehleitern retteten. Rauch stieg aus mehreren Etagen auf.
Das Feuer sei mittlerweile gelöscht. Das Hochhaus soll von einem Artilleriegeschoss getroffen worden sein. Die Angaben konnten nicht unabhängig verifiziert werden.

Kiew erwartet Offensiven russischer Truppen

Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs bereiten russische Truppen im Land mehrere Offensiven vor. Dafür versuchten die Einheiten, sich an bisher von ihnen eingenommenen Punkten festzusetzen, Nachschub zu sichern und sich neu zu gruppieren, hieß es in einem in der Nacht zu Montag auf Facebook veröffentlichten Bericht. Sobald dies geschehen sei, erwarte man neue Angriffe etwa auf die Städte Charkiw im Osten, Sumy im Nordosten oder auch den Kiewer Vorort Browari.
Im Gebiet Luhansk im Osten des Landes konzentriere sich Russland vor allem auf den Vormarsch in Richtung Sjewjerodonetsk. Die Angaben waren nicht unabhängig zu überprüfen.

Russland: Einnahme ukrainischer Städte nicht ausgeschlossen

Russland schließt derweil die Einnahme großer Städte in der Ukraine nicht aus. „Zu Beginn der Operation hat der russische Präsident das Verteidigungsministerium angewiesen, von einem sofortigen Angriff auf die großen Bevölkerungszentren, einschließlich Kiews, abzusehen“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow in Moskau der Agentur Interfax zufolge.
Das Verteidigungsministerium schließe nun aber „unter Wahrung der größtmöglichen Sicherheit für die Zivilbevölkerung die Möglichkeit nicht aus, die vollständige Kontrolle über große besiedelte Gebiete zu übernehmen, die jetzt praktisch umzingelt sind“, sagte Peskow. Er begründete dies damit, dass „nationalistische Formationen“ angeblich „militärisches Gerät“ in Wohngebieten platziert hätten.

Krim-Vertreter: Krim und Donbass verbunden

Die von Russland annektierte Halbinsel Krim und der Donbass im Osten der Ukraine sollen nun durch einen Landkorridor verbunden sein. Das sagte der Vize-Ministerpräsident der Regierung der Krim, Georgi Muradow, der russischen staatlichen Agentur Ria Nowosti. „Die Autostraße von der Krim bis Mariupol wurde unter Kontrolle genommen“, zitiert Ria Nowosti Muradow. Eine Bestätigung der Ukraine dafür gibt es nicht.
Beobachter gehen davon aus, dass eines der Ziele des Angriffskrieges Russlands in der Ukraine ein Landkorridor von den an Russland grenzenden Separatistengebieten im Osten der Ukraine mit der Krim sei.

Separatisten: 20 Tote durch ukrainische Rakete

In der ostukrainischen Großstadt Donezk sind nach Angaben aus Moskau und der prorussischen Separatisten mindestens 20 Menschen bei einem ukrainischen Raketenangriff getötet worden.
Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, 28 weitere Zivilisten seien schwer verletzt worden. Unter den Opfern seien Kinder. Von den Separatisten hieß es, die Rakete sei über Donezk abgefangen worden, Teile seien aber dennoch im Stadtzentrum niedergegangen. Von ukrainischer Seite gab es zunächst keine Stellungnahme. Die Angaben waren nicht unmittelbar überprüfbar.
Sowohl das Ministerium als auch Separatistenführer Denis Puschilin beschuldigten die Ukraine, es habe sich um einen Angriff mit einer verbotenen Streubombe gehandelt, die noch in der Luft über dem Ziel eine Vielzahl kleiner Sprengkörper freisetzt. Das sei ein Kriegsverbrechen, sagte Puschilin, der Chef der selbst ernannten „Volksrepublik Donezk“. (dpa/red)

Kommentare

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wurzervor 3 Jahren

Wenn man das täte, was man schon längst hätte tun sollen, nämlich russisch besiedelte Krim und Donbass den Russen überlassen, und sich für neutral erklären, wäre der Krieg vorbei.

Aber die "sympathischen" Herren in der Ukraine, wollen uns lieber mit wüsten Beleidigungen in Krieg und Wirtschaftschaos treiben.

Andererseits ist auch Putin so ein Verbrecher, dass ich auch gar nichts dagegen hätte, mit einem massiven Nato-Schlag seine Soldateska in der Ukraine platt zu machen. Auch als Warnung an Peking.

Wolfgang Lammertvor 3 Jahren

Eigendlich wissen wir nichts, außer, dass die deutsche Regierung viele Waffen aus der USA kaufen wollen

Romuald Waniekvor 3 Jahren

Fordern, verlangen, drohen, beschweren und kritisieren, dass scheinen die vorstehenden Merkmale von Ukrainern zu sein, und das nicht nur bei Selenskyj, Kuleba und Melnyk, sondern jetzt auch schon bei Flüchtlingen. Lange Warteschlangen vor Sozialbehörden und das lange Warten finden viele als ,,beschämend" und ,,unzumutbar". Das Wort ,,Bitte" und ,,Danke", kennen die wohl nicht.

Unsichtbares Landvor 3 Jahren

Alle WEF´ler fordern, wollen, verlangen. Das ist so´n Merkmal, an dem man die u.A. erkennt. Ham wohl beim Schwab während ihrer Gehirnwäsche erzählt bekommen, dass man entsprechend nassforsch auftreten soll.