Kreml: Erdogan sagt Putin Unterstützung zu – Tschetschenen-Führer schickt Truppen nach Russland

Nach dem sich zuspitzenden Machtkampf in Russland hat die Türkei ein Telefonat mit dem Kreml initiiert. Im Gespräch über die Lage macht der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan dabei seine Unterstützung deutlich.
Erdogan hat Putin seine «volle Unterstützung der von der russischen Führung unternommenen Schritte» erklärt, teilte der Kreml der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge mit.
Erdogan hat Putin seine «volle Unterstützung der von der russischen Führung unternommenen Schritte» erklärt, teilte der Kreml der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge mit.Foto: Sergei Savostyanov/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa
Epoch Times24. Juni 2023

Russlands Präsident Wladimir Putin hat mit dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan über die Lage in Russland nach dem Aufstand des Söldnerchefs Jewgeni Prigoschin gesprochen.

Erdogan habe in dem Telefonat seine „volle Unterstützung der von der russischen Führung unternommenen Schritte“ erklärt, teilte der Kreml der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge mit. Das Telefonat sei auf Initiative der Türkei zustande gekommen.

Tschetschenen-Führer Kadyrow schickt Truppen in „Spannungsgebiete“ in Russland

Angesichts des Aufstands der russischen Wagner-Söldner schickt Tschetschenen-Führer Ramsan Kadyrow nach eigenen Angaben seine Truppen in die „Spannungsgebiete“ in Russland. Tschetschenische Kämpfer des Verteidigungsministeriums und der Nationalgarde seien bereits auf dem Weg, gab Kadyrow, ein enger Verbündeter von Kreml-Chef Waldimir Putin, am Samstag im Online-Dienst Telegram bekannt. Er fügte hinzu: „Der Aufstand muss niedergeschlagen werden und wenn harte Maßnahmen nötig sind, sind wir bereit dazu!“

Das ebenfalls mit Moskau verbündete Belarus bezeichnete die bewaffnete Rebellion als „Geschenk an den Westen“. „Jede Provokation, jeder interne Konflikt in den militärischen oder politischen Kreisen, im Bereich der Information oder in der Zivilgesellschaft, ist ein Geschenk an den Westen“, zitierte das Außenministerium in Minsk den belarussischen Sicherheitsrat. „Das kann in einer Katastrophe enden“, erklärte der Rat weiter und forderte dazu auf, der „Stimme der Vernunft“ zuzuhören.

Wagner-Söldner 400 Kilometer südlich von Moskau

Aufständische Söldner der Wagner-Truppe sind nach Angaben des Regionalgouverneurs am Samstag bis in die russische Region Lipezk rund 400 Kilometer südlich von Moskau vorgedrungen. Wagner-Söldner seien dabei, „sich auf dem Gebiet der Region Lipezk zu bewegen“, teilte Regionalgouverneur Igor Artamonow im Online-Dienst Telegram mit. Die Erklärung zeigt das Vorrücken der Wagner-Truppen in Richtung der russischen Hauptstadt Moskau.

Zuvor war der monatelange Machtkampf zwischen dem russischen Militär und Prigoschin eskaliert. Der Chef der privaten Wagner-Truppe brachte nach eigenen Angaben im südrussischen Rostow am Don wichtige militärische Einrichtungen unter seine Kontrolle. In Moskau wurde daraufhin der Anti-Terror-Notstand verhängt. Putin brandmarkte seinen einstigen Vertrauten als „Verräter“. Russland führt seit 16 Monaten einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland Ukraine. Neben der russischen Armee waren dabei auch die Wagner-Söldner bislang eine wichtige Einheit. (dpa/afp)



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