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„Kontraproduktiv“: Gewerkschaften lehnen Wertekundeunterricht für Kinder von Flüchtlingen ab

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft lehnt die aus den Reihen der Union geforderten "Rechtsstaatsklassen" für Kinder von Flüchtlingen ab.

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Schule in Deutschland.

Foto: JOHN MACDOUGALL/AFP/Getty Images

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Die Bildungsgewerkschaft GEW lehnt den von der Union geforderten Wertekundeunterricht für Kinder von Flüchtlingen ab.
„Das ist kontraproduktiv, weil die Schülerinnen und Schüler separiert statt integriert werden“, sagte die Bundesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Marlis Tepe, der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Dienstagsausgabe). „Das Themenfeld kann im Sprachunterricht bearbeitet werden.“
Zudem seien „weitere Anstrengungen“ nötig, damit geflüchtete Kinder und Jugendliche nicht erst nach einer längeren Wartezeit Schulunterricht bekämen, sagte Tepe weiter.
CDU und CSU wollen für Kinder von Flüchtlingen einen Wertekundeunterricht an Schulen einführen. Insbesondere für Flüchtlingskinder sei die „Beschäftigung mit dem deutschen Rechtssystem und der Werteordnung des Landes wichtig“, heißt es in dem Entwurf eines Beschlusspapiers der Unions-Fraktionsspitzen. Darin sprechen sich die Fraktionsspitzen für die bundesweite Einführung von „Rechtsstaatsklassen“ beziehungsweise „Werteunterricht“ aus.
Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Annette Widmann-Mauz (CDU), begrüßte den Vorschlag grundsätzlich, sprach sich aber dafür aus, Wertekundeunterricht nicht auf Flüchtlingskinder zu begrenzen.
Die „Begeisterung für Demokratie und Rechtsstaat, für Meinungsfreiheit, Gleichberechtigung und Menschenrechte“ müsse „allen Kindern und Jugendlichen von Kindesbeinen an vermittelt werden – ob sie neu zu uns kommen oder schon länger hier leben“, sagte Widmann-Mauz der „Passauer Neuen Presse“. Die Werte des deutschen Grundgesetzes müssten „fester Bestandteil des Schulunterrichts, der politischen Bildung und der Integrationsangebote sein“. (afp)

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