Kiew soll Veröffentlichung von Bildern russischer Kriegsgefangener stoppen

Titelbild
Ukraine-Krieg (Symbolbild).Foto: Spencer Platt/Getty Images
Epoch Times17. März 2022

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) hat die Ukraine aufgefordert, keine Bilder mehr von russischen Kriegsgefangenen im Internet zu veröffentlichen. Ein derartiger Umgang mit Kriegsgefangenen verstoße gegen die Genfer Konventionen und somit gegen das Völkerrecht, erklärte die Organisation am Donnerstag.

„Die ukrainischen Behörden sollten aufhören, Videos von gefangenen russischen Soldaten in den sozialen Medien und Messengerdiensten zu veröffentlichen, die diese öffentlich zur Schau stellen“, erklärte HRW. Dies gelte insbesondere für Aufnahmen, die „gedemütigte oder eingeschüchterte“ russische Soldaten zeigten.

Die Organisation kritisierte unter anderem die Veröffentlichung von Videos russischer Kriegsgefangener auf den Seiten des ukrainischen Geheimdienstes SBU, auf denen die Soldaten offenbar unter Zwang ihre „Namen, Identifikationsnummern und weitere persönliche Informationen preisgeben“. Auch auf den Seiten des ukrainischen Innenministeriums seien offenbar solche Videos erschienen.

Auch Ukraine hat Verpflichtungen

Die HRW-Rechtsberaterin Aisling Reidy betonte, dass die russischen Truppen in der Ukraine „tiefgreifende und weitverbreitende“ Rechtsverletzungen begingen, „die intensives, ziviles Leid verursachen“. Zugleich bestünden auch für die Ukraine „klare Verpflichtungen, die sie einhalten muss, darunter die rechtmäßige Behandlung von Kriegsgefangenen“. HRW habe der ukrainischen Regierung auch schriftlich seine Besorgnis wegen der Bilder der Kriegsgefangenen mitgeteilt.

Von den Onlinediensten forderte HRW, die Verbreitung von Aufnahmen von Kriegsgefangenen auf ihren Plattformen nicht zuzulassen. Auch Medien dürften keine Bilder veröffentlichen, die gegen das humanitäre Völkerrecht verstoßen, mahnte die Organisation.

Die Verbreitung von Bildern russischer Kriegsgefangener hatte zuvor auch das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) angeprangert. In der HRW-Erklärung hieß es, es seien auch eklatante Völkerrechtsverletzungen und „Kriegsverbrechen“ der russischen Seite in der Ukraine dokumentiert worden. (afp/mf)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion