Kiew blockiert Transport sämtlicher Güter in Separatistengebiete

Die ukrainische Regierung hat heute den Frachtverkehr per Bahn und Lkw in die Separatistengebiete im Osten der Ukraine gestoppt.
Epoch Times15. März 2017

Die Regierung in Kiew hat den Transport sämtlicher Güter in die Separatistengebiete im Osten der Ukraine gestoppt. Der Frachtverkehr per Bahn und Lkw sei vorübergehend ausgesetzt worden, sagte der Chef des Nationalen Sicherheitsrats, Alexander Turtschinow, am Mittwoch nach einer Sitzung des Gremiums in der ukrainischen Hauptstadt. Die Zentralregierung reagierte damit auf die Besetzung ukrainischer Unternehmen in den Separatistenhochburgen Donezk und Luhansk.

Die Maßnahme bleibe in Kraft, bis die Aufständischen die Blockade der Firmen beendeten, sagte Präsident Petro Poroschenko. Lediglich Hilfskonvois der UNO und des Roten Kreuzes dürften bis dahin die Frontlinie passieren. Die russische Regierung verurteilte das Vorgehen Kiews, das „gegen den gesunden Menschenverstand“ verstoße.

Der Handelsstreit zwischen Kiew und den Separatisten erreicht damit eine neue Eskalationsstufe. Er begann Ende Januar, als ukrainische Nationalisten, Veteranen und Oppositionspolitiker Eisenbahnstrecken blockierten, die vor allem für den Kohletransport aus dem Osten des Landes gebraucht werden.

Ihr Protest richtet sich dagegen, dass die ukrainische Wirtschaft immer noch Kohle aus den östlichen Gebieten des Landes bezieht, obwohl diese unter der Kontrolle pro-russischer Unabhängigkeitskämpfer stehen, die dadurch indirekt finanziert würden. Die Kämpfer besetzten daraufhin Anfang März dutzende Unternehmen in ihrem Einflussgebiet, um ein Ende der Blockade zu erreichen. Am Montag wurden mehrere Aktivisten festgenommen.

Die Aufständischen kontrollieren seit 2014 weite Gebiete im Osten der Ukraine, die auch als Donbass oder Donezbecken bekannt sind. Der Handel zwischen der Zentralregierung und den Gebieten im Osten wurde fortgeführt, obwohl in dem Konflikt bereits mehr 10.000 Menschen getötet wurden. (afp)

 



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