„Keine glückliche Aktion“ von Özil und Gündogan – aber Löw hat Verständnis für Spieler mit Migrationshintergrund

Fußball-Bundestrainer Löw hat das Treffen der Nationalspieler Özil und Gündogan mit dem türkischen Präsidenten Erdogan kritisiert, zugleich aber auch Verständnis für Spieler mit Migrationshintergrund gezeigt.
Epoch Times15. Mai 2018

Fußball-Bundestrainer Joachim Löw hat das Treffen der Nationalspieler Mesut Özil und Ilkay Gündogan mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan kritisiert, zugleich aber auch Verständnis für Spieler mit Migrationshintergrund gezeigt.

Den beiden sei mitgeteilt worden, „dass das jetzt keine glückliche Aktion war“, sagte Löw am Dienstag bei der Vorstellung des WM-Kaders in Dortmund. „Wenn man für Deutschland spielt, dann vertritt man das Land und die deutschen Werte.“

„Ich glaube, es ist eine Lehre für sie, sie werden darüber nachdenken“, sagte Löw. „Wir werden uns auch im Trainingslager, wenn wir uns nächste Woche sehen, darüber unterhalten.“ Özil und Gündogan hätten zu verstehen gegeben, „dass sie eigentlich keine politische Botschaft senden wollten“, sagte der Bundestrainer. Sie hätten „auch sehr bedauert, dass es zu solchen Irritationen geführt hat“.

Löw sagte zugleich mit Blick auf den türkischen Hintergrund der beiden Spieler: „Ein bisschen Verständnis zeige ich.“ Er wisse bei Menschen mit Migrationshintergrund, dass „in deren Brust auch manchmal zwei Herzen schlagen“. Es sei „nicht immer ganz so einfach, das unter einen Hut zu bringen“. Beide Spieler hätten aber für die Integration in Deutschland „auch sehr viel getan“, betonte Löw.

Özil und Gündogan, die für Arsenal London und Manchester City spielen, hatten sich am Sonntag mit Erdogan in der britischen Hauptstadt London getroffen und sich auch mit ihm fotografieren lassen. Gündogan hielt ein hellblaues Trikot mit der Nummer acht hoch, auf dem stand: „Mit großem Respekt für meinen Präsidenten.“ Beide Spieler wurden in Gelsenkirchen geboren.

Auf die Frage, ob Löw daran gedacht habe, die beiden wegen der Angelegenheit nicht mit zur WM nach Russland zu nehmen, sagte der Bundestrainer: „Daran habe ich nicht gedacht, in keiner Sekunde.“ (afp)



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