Kein Ende der Hitze in Griechenland und Italien
In Griechenland zeichnet sich kein Ende der Hitzewelle ab. Wie das Meteorologische Amt mitteilte, werden am Sonntag im Süden des Landes Werte bis 45 Grad Celsius erwartet. In der mittelgriechischen Stadt Larisa zeigte das Thermometer am frühen Nachmittag 44 Grad.
Auf der Ferieninsel Rhodos mussten zwei Dörfer und mehrere Hotels evakuiert werden. Der staatliche Rundfunk berichtete in einer Sondersendung, dass 8000 Menschen den Süden der bei Touristen beliebten Insel auf dem Landweg verlassen hätten. Die Zahl könne noch höher liegen, hieß es. Die Rauchbildung eines Waldbrandes nahe der Ortschaft Laerma war zu stark, wie der staatliche Rundfunk weiter berichtete. „Es ist der schwierigste Brand, mit dem wir kämpfen müssen“, sagte ein Sprecher der griechischen Feuerwehr.
Einheimische helfen Touristen
Nach Angaben der Küstenwache wurden 1500 Menschen von den Stränden aus in Sicherheit gebracht, weil Fluchtwege abgeschnitten waren. Die meisten von ihnen waren Touristen. Auch Fischer und Privatleute nahmen mit ihren Booten Menschen mit. Die Touristen sollen nun in Hotels und in einer Basketballhalle untergebracht werden. Hunderte Einwohner von Rhodos meldeten sich freiwillig, um den Touristen zu helfen, wie das Staatsfernsehen weiter berichtete.
Von den Evakuierungen sind nach Einschätzung des Deutschen Reiseverbands auch Deutsche betroffen. „Auf der Insel halten sich derzeit insgesamt rund 20.000 deutsche Urlauber von Reiseveranstaltern auf, betroffen von den Evakuierungen ist nur ein kleinerer Teil“, teilte eine Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur in Berlin mit.
Starke Rauchbildung
Die seit drei Tagen tobenden Waldbrände auf Rhodos gerieten am Samstagnachmittag außer Kontrolle. In der Region von Rhodos wehen Winde der Stärke sechs. „Die Rauchbildung ist so stark, dass man kaum atmen kann. Die Menschen werden in die Kleinstadt Gennadi gebracht, von wo aus sie in andere Hotels untergebracht werden sollen“, sagte Konstantinos Traraslias, stellvertretender Bürgermeister von Rhodos, dem Athener Nachrichtensender Skai.
Wie Regierung in Athen am Abend mitteilte, wurden acht Menschen mit Atemwegs-Beschwerden ins Krankenhaus gebracht. Der Brand, der seit vier Tagen auf den Bergen von Rhodos tobte, nahm wegen der Änderung der Windrichtung eine Drehung Richtung Küste und überraschte die Feuerwehr, teilte ein Sprecher mit.
Auch im Norden Griechenlands gab es vielerorts Werte um die 40 Grad. Sogar auf den meisten Inseln der Ägäis herrschen Temperaturen über 38 Grad. Einer der führenden griechischen Meteorologen, Konstantinos Lagouvardos, schätzte im Staatsfernsehen, dass diese Hitzewelle, „wenn es so weitergeht“, die längste werden könnte, seitdem es Messungen in Griechenland gibt. Im Juli 1987 waren in Griechenland bei einer ähnlichen Hitzewelle nach Schätzungen 1300 Menschen ums Leben gekommen.
Internationale Unterstützung
Die Feuerwehr warnte abermals vor großer Waldbrandgefahr. „Uns stehen noch schwierigere Zeiten bevor“, sagte ein Sprecher im Staatsfernsehen. Die Brände im Raum Athen und auf der Halbinsel Peloponnes seien unter Kontrolle gebracht worden. Sie flammen aber immer wieder auf, weil alles vertrocknet sei, hieß es.
Unterdessen sind Hunderte Feuerwehrleute aus Rumänien, Bulgarien, Polen, der Slowakei und Malta zur Verstärkung der Feuerwehr in Griechenland angekommen und kämpfen gegen die Flammen. Frankreich, Italien, die Türkei, Zypern, Israel und Jordanien beteiligen sich mit Löschflugzeugen und Hubschraubern an den Löscharbeiten, teilte der griechische Zivilschutz mit.
Hitze auch in Italien
Die Hitzewelle wird nach Angaben der Meteorologen mit kleinen Schwankungen auch in der kommenden Woche andauern. Am Mittwoch wird ein neuer Höhepunkt mit Temperaturen um die 46 Grad in Südgriechenland erwartet.
Auch die italienischen Meteorologen erwarten für Anfang kommender Woche eine neue Hitzewelle. Dann seien zwischen Sardinien und Sizilien Spitzentemperaturen von 47 bis 48 Grad möglich, schrieb der Wetterdienst Ilmeteo.it. Der Wetterdienst der italienischen Luftwaffe registrierte am frühen Samstag Nachmittag 40 Grad aus Palermo, der Hauptstadt Siziliens. In Rom waren es 37 Grad. Dort waren am vorigen Dienstag schon 41,8 Grad gemessen worden. (dpa)
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