Katar: Versorgung für evakuierte Afghanen schwierig – Angst vor Menschenhandel
Vor einer „wachsenden Krise“ warnen Beamte aus dem Golfemirat Katar im Zusammenhang mit der Versorgungslage von etwa 20.000 Amerikanern, Afghanen und ausländischen Bürgern, die derzeit in dortigen US-Militäreinrichtungen untergebracht sind. Die USA hatten die Betroffenen in den Tagen seit der Machtübernahme der Taliban in Kabul vom dortigen Flughafen aus außer Landes gebracht.
Unbegleitete Minderjährige besonders gefährdet
Nun schreibt „ABC News“ unter Berufung auf einen internen Bericht des Außenministeriums des Emirats von „hinter vorgehaltener Hand“ geäußerten Warnungen katarischer Beamter, die bezweifeln, dass die Amerikaner über „ausreichend Personal, Nahrungsmittel und Medizin“ verfügen, um die Untergebrachten auf ihren Basen adäquat zu versorgen.
Die Lage spitze sich zu, heißt es in dem Bericht, und einige Afghanen und Amerikaner, die in den Basen untergebracht seien, hätten öffentlich über den Mangel an Platz, Lebensmitteln, Wasser und Einrichtungen gesprochen.
In den überfüllten und unterversorgten Lagern drohten sich kriminelle Elemente auszubreiten und konkret sei die Rede von Menschenhandel, der in diesem Kontext ein Risiko darstelle. Dies betreffe vor allem unbegleitete Minderjährige.
Vor allem zwei Basen in Katar betroffen
Die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, sagte am Dienstag (24.8.) auf eine Reporterfrage nach den Zuständen auf den Basen, dass sich die Regierung „der Probleme bewusst“ sei, aber „schnell daran arbeite, sie zu verbessern“. Psaki erklärte weiter:
Natürlich wollen wir, dass die Personen, die evakuiert werden, mit Respekt behandelt werden. Wir wollen auch, dass sie sicher sind, daher ging Schnelligkeit vor, aber wir haben daran gearbeitet, die Bedingungen zu verbessern, sobald wir davon erfuhren.“
Lolwah al Khater, ein stellvertretender katarischer Außenminister, teilte US-Botschafter John Desrocher mit, dass insbesondere die Stützpunkte Al Udeid und As Sayliyah „die maximale Kapazität für eine sichere Unterbringung erreicht“ hätten.
In Al Udeid sollen sich derzeit 4.500 Evakuierte aufhalten, im Lager As Sayliyah 4.000. Dort sei es zuletzt, hieß es von katarischen Offiziellen, zu „zunehmenden Spannungen unter der afghanischen Bevölkerung“ gekommen.
Zusammenarbeit zur Verbesserung der hygienischen und sanitären Bedingungen
Da es in den provisorischen Unterkünften an der erforderlichen Infrastruktur zur Unterbringung einer solchen Vielzahl an Personen fehlt, hat sich dem Bericht des Außenministeriums der Rote Halbmond von Katar in den letzten Tagen bereit erklärt, mobile Duschwagen und Hygienesets zur Verfügung zu stellen. Das Emirat soll auch Reinigungsdienste zur Verfügung gestellt haben.
Die US-Regierung äußerte am Dienstag zudem gegenüber „ABC News“, sie treffe auch verstärkte eigene Veranlassungen, um die Situation zu verbessern. Dazu gehörten der Einsatz von Klimaanlagen, die Verbesserung der sanitären Einrichtungen, die Aufstockung der Vorräte, der Ausbau von Unterkünften und die Aufstockung des Personals, um die Ausreise einiger Menschen aus Katar zu beschleunigen.
Immerhin, so heißt es aus Washington, sei auch dadurch Druck abgebaut worden, dass mehrere NATO-Verbündete, darunter auch Deutschland, sich bereit erklärt hätten, Evakuierungsflüge zu akzeptieren.
US-Behörden übernehmen Screening evakuierter Afghanen
In der Erklärung heißt es:
„Katar stand als erster Evakuierungsort an der Spitze unserer Bemühungen. Wir sind der Regierung von Katar für ihre großzügige Unterstützung dankbar, die es uns ermöglicht hat, mehr als 20.000 Menschen aufzunehmen und Hunderte US-Bürger in die Vereinigten Staaten und Tausende Afghanen in die Vereinigten Staaten, nach Deutschland und Italien zur weiteren Bearbeitung der Fälle zu schicken.“
Um sicherzustellen, dass keine Unbefugten von den Evakuierungen Gebrauch machten, führen nach Angaben aus Washington Beamte des US-Geheimdienstes, der Strafverfolgungsbehörden und der Terrorismusbekämpfung bei allen Afghanen ein Screening und eine Sicherheitsüberprüfung durch, bevor diese in die USA einreisen können.
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