Auswirkungen für Europa
Italien zu US-Zöllen: Meloni besucht Washington – Wachstumsprognose halbiert
Käse, Ferraris und Designerartikel: Italien exportiert seine Luxusmarken in die USA. Das Land rechnet durch die Zölle nur noch mit einem Wachstum von 0,6 Prozent in diesem Jahr. Die italienische Regierungschefin hat für den 17. April eine Reise nach Washington angekündigt.

Luxusautos von Marken wie Lamborghini sind eines der Exportgüter Italiens.
Foto: DarthArt/iStock
Italien hat angesichts der hohen US-Zölle auf Importe aus der EU seine Wachstumsprognose für dieses Jahr halbiert.
Statt mit einem Plus von 1,2 Prozent rechnet die Regierung in Rom nur noch mit einem Plus von 0,6 Prozent. Das Kabinett werde die neue Prognose im Laufe des Tages billigen.
Für „Made in Italy“ gilt 20 Prozent Zoll
US-Präsident Donald Trump hatte vergangene Woche Zusatzzölle für 60 Länder angekündigt, die seit heute in Kraft sind. Für Einfuhren aus Italien in die USA gilt ein Aufschlag von 20 Prozent.
Italien ist die drittgrößte Volkswirtschaft der Eurozone und weltweit die viertgrößte Exportnation. Rund zehn Prozent der italienischen Ausfuhren gehen in die USA; der Außenhandelsüberschuss im Handel mit den Vereinigten Staaten lag 2024 bei knapp 39 Milliarden Euro.
Exportiert wird Käse wie Grana Panado, Parmigiano Reggiano, Büffelmozarella oder Gorgonzola. Weiterhin Weizenmehl und Hartweizengrieß (für Nudeln), Schaumweine wie Prosecco und Wein.
Luxusmarken wie Ferraris, Lamborghini und Maserati sind betroffen, ebenso Lederwaren, Modeartikel und Designermöbel. Die USA sind Italiens zweitwichtigster Exportmarkt.
Meloni reist nach Washington
Die italienische Regierungschefin Giorgia Meloni kündigte für den 17. April eine Reise nach Washington an. Die Ministerpräsidentin steht Trump nahe und hatte seine neuen Zölle von 20 Prozent für die EU-Länder kritisiert.
Die italienische Zentralbank hatte ihre Prognose für dieses Jahr bereits am Freitag abgesenkt: von 0,7 Prozent auf 0,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Auch ihre Konjunkturerwartungen für 2026 und 2027 korrigierte sie nach unten. (afp/red)
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