Italien: Salvini lässt Schiff mit geretteten Flüchtlingen nicht anlegen

Italiens Innenminister Matteo Salvini erteilt dem Anlegen eines Hilfsschiffs in Italien eine Absage. Es dürfe nicht über "das Risiko hinweg gesehen werden, dass die Gruppe von Migranten in terroristische Aktivitäten verwickelte Personen verstecken könnte", hieß es.
Epoch Times19. März 2019

Nach der Rettung von rund 50 Flüchtlingen und Migranten vor der libyschen Küste durch ein italienisches Hilfsschiff hat Italiens Innenminister Matteo Salvini der Forderung nach einem Anlegen in einem italienischen Hafen eine Absage erteilt.

„Die Häfen wurden und bleiben geschlossen“, schrieb Salvini am Montagabend im Kurzbotschaftendienst Twitter.

Das italienische Hilfsschiff „Mare Jonio“ hatte zuvor vor der libyschen Küste 49 Flüchtlinge und Migranten gerettet, während die libysche Küstenwache präsent war.

Das Hilfsbündnis Mediterranea teilte mit, das Schlauchboot mit den Flüchtlingen an Bord sei rund 40 Seemeilen vor Libyen in Seenot geraten und gesunken.

Unter den Geretteten seien zwölf Minderjährige. Die Flüchtlinge seien bereits zwei Tage im Mittelmeer unterwegs gewesen und „erschöpft und dehydriert“.

Die Organisation bat Italien darum, einen Hafen zum Anlegen zu nennen. Die „Mare Jonio“, die unter italienischer Flagge fährt, steuert demnach auf die italienische Insel Lampedusa zu. Der dortige Hafen sei „der sicherste“.

Salvinis Ministerium veröffentlichte eine an Hilfsorganisationen gerichtete achtseitige Anweisung hinsichtlich geltenden Rechts bei der Seenotrettung.

In der Anweisung hieß es, zwar sei die Rettung von Menschen in Lebensgefahr eine „Priorität“, es müsse aber „Sanktionen“ für diejenigen geben, „die explizit gegen internationale, europäische und nationale Regeln für Rettungseinsätze verstoßen“.

Nach der Rettung von Flüchtlingen müssten Vorschriften eingehalten werden.

Ansonsten könne den Helfern vorgeworfen werden, vorsätzlich illegale Einwanderer nach Italien bringen und „Menschenhandel erleichtern“ zu wollen.

Überdies dürfe nicht über „das Risiko hinweg gesehen werden, dass die Gruppe von Migranten in terroristische Aktivitäten verwickelte Personen verstecken könnte“, hieß es.



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