Irak: Stützpunkt der US-geführten Koalition mit Raketen beschossen
Im Westen des Irak sind zahlreiche Raketen auf einen Stützpunkt der von den USA angeführten internationalen Militärkoalition abgefeuert worden.
Zwei von ihnen seien am Samstag auf dem Luftwaffenstützpunkt Ain al-Assad in der Provinz Al-Anbar eingeschlagen, sagte ein Polizeibeamter aus der Region der Nachrichtenagentur AFP. 13 weitere Geschosse seien von der Luftabwehr abgefangen worden.
Verbindungen zum Iran
Das Regionalkommando der US-Streitkräfte, Central Command, erklärte im Kurzbotschaftendienst X (früher Twitter) die Raketen – darunter ballistische Raketen – seien von „vom Iran unterstützten Extremisten“ abgefeuert worden. Mindestens ein Mitglied der irakischen Sicherheitskräfte sei verletzt worden, mehrere US-Soldaten würden wegen möglicher Schädel-Hirn-Traumata untersucht.
Zu dem Angriff bekannte sich die Gruppe Islamischer Widerstand im Irak. Dabei handelt es sich um einen losen Zusammenschluss bewaffneter Gruppen mit Verbindungen zum Iran.
Wie das Büro des früheren irakischen Regierungschefs Nuri al-Maliki mitteilte, traf sich am Sonntag die US-Botschafterin in Bagdad, Alina Romanowski, mit dem Politiker.
Al-Maliki habe die Diplomatin empfangen, um die „Zukunft der bilateralen Beziehungen“ zwischen dem Irak und den USA sowie die „eskalierenden Spannungen in der Region“ zu erörtern.
Der irakische Politiker unterstrich demnach, wie wichtig es sei, „die freundschaftlichen und kooperativen Beziehungen“ zwischen Bagdad und Washington zu stärken. Zugleich habe der Politiker auf „die zahlreichen Krisen“ verwiesen, mit denen die Region derzeit konfrontiert sei.
Diese erforderten „schnelles Handeln, um die Spannungen abzubauen und die gegenseitigen Angriffe zu beenden“. Die US-Botschaft in Bagdad äußerte sich zunächst nicht zu dem Treffen.
Die Anzahl der Angriffe nimmt seit Gazakrieg zu
Al-Maliki gehört dem sogenannten Koordinationsrahmen an, einer Allianz pro-iranischer und schiitischer Abgeordneter, die derzeit das irakische Parlament dominiert und Regierungschef Mohammed Schia al-Sudani unterstützt.
Seit dem Beginn des Krieges zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas am 7. Oktober haben die Angriffe auf von der US-Armee genutzte Stützpunkte im Irak und in Syrien deutlich zugenommen.
Das US-Militär registrierte seit Mitte Oktober mehr als hundert solcher Angriffe. Als Reaktion griffen die USA mehrfach Stellungen pro-iranischer Gruppen in Syrien und dem Irak an.
Zu den meisten Angriffen bekannte sich die Gruppe Islamischer Widerstand im Irak. Im Irak sind rund 2.500 US-Soldaten stationiert, im Nachbarland Syrien 900. Die von den USA angeführte internationale Militärkoalition in diesen Ländern wurde 2014 gegründet, um die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) zurückzudrängen.
Der irakische Regierungschef Schia al-Sudani hatte Anfang Januar gefordert, den Einsatz der internationalen Militärkoalition in seinem Land zu beenden. Die Rechtfertigung für die Existenz der Koalition sei erloschen, hieß es in einer von Sudanis Büro veröffentlichten Erklärung. (AFP)
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