Indien kündigt eingehende Untersuchung zu Nebenwirkungen von AstraZeneca-Vakzin an
Indien beginnt in der kommenden Woche mit einer eingehenden Untersuchung zu möglichen gefährlichen Nebenwirkungen des Corona-Impfstoffs von AstraZeneca. Hintergrund seien Befürchtungen mehrerer europäischer Länder, wonach der Impfstoff Blutgerinnsel auslösen könnte, sagte N.K. Arora von der indischen Corona-Taskforce der Nachrichtenagentur AFP am Samstag (13. März). In Indien habe es bisher aber noch keine Berichte über solche Blutgerinnsel gegeben.
Insgesamt 9 europäische Länder haben einzelne Chargen oder auch die komplette Impfung mit AstraZeneca vorerst gestoppt.
Auch Dänemark, Norwegen und Island hatten die Impfungen mit dem AstraZeneca-Vakzin in dieser Woche ausgesetzt, nachdem bei mehreren Geimpften Thromboembolien aufgetreten waren. Ein ursächlicher Zusammenhang zwischen der Impfung und den Blutgerinnseln ist nicht belegt. Die WHO und die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) empfehlen den Einsatz des Vakzins weiterhin und verweisen darauf, dass Thromboembolien in der Allgemeinbevölkerung genauso oft auftreten wie bei Geimpften.
„Wir schauen uns alle unerwünschten Ereignisse an, insbesondere schwerwiegende schädliche Ereignisse wie Todesfälle oder Krankenhausaufenthalte“, sagte Arora. Ein „unmittelbarer Anlass zur Besorgnis“ bestehe aber nicht. Die Zahl der unerwünschten Nebeneffekte des AstraZeneca-Impfstoffs in Indien sei „sehr, sehr gering“. Die Experten würden nun aber erneut alle gemeldeten Nebenwirkungen prüfen, um festzustellen, ob es darunter auch Fälle von Blutgerinnseln gegeben habe.
Bis Freitag seien 59 oder 60 gegen das Coronavirus Geimpfte in Indien gestorben, sagte Arora weiter. Alle Todesfälle seien „zufällig“ gewesen.
Indien hat im Zuge seiner Corona-Impfkampagne bereits rund 28 Millionen Impfstoffdosen verabreicht. Das Land setzt dabei größtenteils auf das AstraZeneca-Vakzin, das vom indischen Serum-Institut produziert und von dort auch in dutzende Länder weltweit exportiert wird. Zum Einsatz kommt in Indien außerdem der Covaxin-Impfstoff des indischen Biotechnologie-Unternehmens Bharat Biotech.
In zahlreichen indischen Bundesstaaten war die Zahl der registrierten Infektionsfälle zuletzt wieder massiv gestiegen. Landesweit wurden zwischen Donnerstag und Freitag 23.285 Neuinfektionen gemeldet. Der westindische Bundesstaat Maharashtra verhängte wegen des drastischen Anstiegs bei den Ansteckungen neue Einschränkungen. (afp)
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