HVO 100: Ab Januar füllt BMW für die Händler einmal synthetischen Diesel ein

BMW-Vorstandschef Oliver Zipse kündigt eine „sogenannte erste Werksbefüllung" mit dem vollwertigen Diesel-Ersatz HVO 100 an. Dieser erzeugt weniger CO2-Emissionen. Zipse spricht sich für eine bessere Synchronisierung der verschiedenen EU-Maßnahmen an.
Wenn auch die Bundesländer zustimmen, könnten Dieselfahrzeuge ab Mitte April klimafreundlichen Sprit aus Abfallstoffen tanken.
Dieselfahrzeuge sollen künftig mehr Sprit aus Abfallstoffen tanken.Foto: Sven Hoppe/dpa
Epoch Times9. Dezember 2024

Ab Januar 2025 werden alle in Deutschland produzierten Diesel-Modelle von BMW vor Auslieferung an die Händler mit dem synthetischen Kraftstoff HVO 100 betankt. BMW-Vorstandschef Oliver Zipse sagt: „Diese sogenannte erste Werksbefüllung wird den Kunden zeigen, dass HVO 100 ein vollwertiger Diesel-Ersatz ist – aber in der Gesamtbilanz eben mit 90 Prozent weniger CO2-Emissionen.“

HVO steht für Hydrotreated Vegetable Oil – hydriertes Pflanzenöl, der Kraftstoff kann etwa aus Pflanzenölen, pflanzlichen und tierischen Fetten oder daraus bestehenden Abfallstoffen hergestellt werden. Er ist teurer als herkömmlicher Diesel.

EU-Regularien besser synchronisieren

Zipse forderte eine bessere Synchronisierung der einzelnen EU-Regularien. Die CO2- Regulierung für Neuwagen sei entkoppelt von der Renewable-Energy-Direktive, die etwa die CO2-Bilanz von Kraftstoffen regelt.

„Warum wird die Mineralölindustrie nicht mit anspruchsvolleren CO2-Zielen für Kraftstoffe belegt? Sie müsste dann den Anteil CO2-armer oder -neutraler Kraftstoffe erhöhen.“ BMW gehe da in Vorleistung, kündigte Zipse in der „Automobilwoche“ an.

Kritik am Verbrenner-Verbot

Das Verbrenner-Verbot in der EU ab dem Jahr 2035 kritisierte der BMW-Chef. „Das Verbot von Verbrennungsmotoren in der EU ab 2035 beschneidet erfolgreiche Technologien, aber schafft keine ausreichenden Investitionen in neue Pfade und Technologien, um Europas Klimaziele zu erreichen.“

Einen Grund, in der aktuellen Debatte zur Verschärfung der Flottengrenzwerte eine Verschiebung zu fordern sieht er nicht. „Wir kennen die Ziele für 2025 seit dem Jahr 2019. Entsprechend haben wir unsere Modellpolitik ausgerichtet und die Effizienz der Antriebsstränge weiter erhöht“, sagte Zipse der „Automobilwoche“ vom Montag. „Wir sehen keinen Anlass, die CO2-Ziele für 2025 zu verschieben.“

Bei Pkw müssen die durchschnittlichen Emissionen der verkauften Neufahrzeuge vom kommenden Jahr an von 116 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer auf unter 93,6 Gramm pro Kilometer sinken – eine Verringerung um 19 Prozent. Die Nichteinhaltung dieser CO2-Grenzwerte kann zu hohen Geldstrafen führen.

Die Elektromobilität sieht der BMW-Chef global nicht unter Druck. „Man darf sich von der Debatte in Deutschland nicht irritieren lassen.“ Bei BMW wachse der Absatz von Elektroautos in Deutschland auch 2024. „E-Mobilität wird für die nächsten Jahre unser stärkster Wachstumstreiber bleiben.“ (afp/red)



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