Hunderte Hongkonger wollen mit Demonstration in Flughafen Festlandchinesen aufklären
Hunderte Demonstranten haben sich am Freitag zu Protesten im Flughafen von Hongkong versammelt. Ziel ist es laut den Organisatoren, insbesondere Besucher vom chinesischen Festland über die Anti-Regierungsproteste in der Sonderverwaltungszone zu informieren.
Die schwarz gekleideten Demonstranten riefen in der Ankunftshalle Protestparolen, schwenkten Banner und verteilten Flyer an die Reisenden.
Berichterstattung in China staatlich manipuliert
In China wird die Berichterstattung durch den Staat kontrolliert und strikt zensiert. Die Hongkonger Proteste werden als gewaltsame, vom Ausland finanzierte Verschwörung zur Destabilisierung von Festland-China dargestellt.
Es sei wichtig, chinesische Besucher über die Ereignisse in Hongkong aufzuklären, sagte die Demonstrantin Meryl Yeung, eine 29 Jahre alte Flugbegleiterin.
Sie haben überhaupt keine Ahnung, sie bekommen nur einseitige Informationen. Sie denken, jeder, der zu einem Protest oder einer Kundgebung geht, sei ein Randalierer oder fordere Hongkongs Unabhängigkeit.
Unter den Demonstranten waren mehrere Flugbegleiter. Die Gewerkschaft der Flugbegleiter der in Hongkong ansässigen Fluggesellschaft Cathay Pacific rief ihre Mitglieder nach eigenen Angaben sogar zur Teilnahme an den Protesten auf. Chinesische Medien kritisierten dies scharf.
Demonstrationen dauern bereits sieben Wochen an
Seit sieben Wochen dauern die überwiegend friedlichen Massenproteste gegen Hongkongs pekingtreue Regierung an. Der Unmut der Bevölkerung hatte sich an einem inzwischen auf Eis gelegten Auslieferungsgesetz entzündet, das erstmals Überstellungen an Festland-China ermöglicht hätte.
Inzwischen haben sich die Proteste ausgeweitet: Die Demonstranten fordern demokratische Reformen, ein allgemeines Stimmrecht und den Rücktritt von Regierungschefin Carrie Lam.
Bei Protesten am vergangenen Wochenende attackierten mutmaßliche Mitglieder der chinesischen Mafia, den sogenannten Triaden, regierungskritische Demonstranten. Dabei wurden 45 Menschen verletzt.
Eine für Samstag geplante Kundgebung gegen die Triaden hat die Polizei verboten. Laut Berichten in von Aktivisten genutzten Internetforen könnten die Proteste aber dennoch stattfinden.
Eine weitere Kundgebung ist für Sonntag geplant. Sie soll in der Nähe der chinesischen Vertretung enden. Diese war bei jüngsten Protesten mit Eiern beworfen und mit Graffitis besprüht worden. China kritisierte den Vorfall scharf. (afp)
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