Hochwasser hat Tschechien fest im Griff – ein Todesfall im Fluss Krasovka
In den Hochwasser- und Überschwemmungsgebieten in Tschechien ist noch keine Entspannung in Sicht. Die Flutwelle an der March (Morava) erreichte Litovel, knapp 200 Kilometer östlich von Prag.
Dort standen ganze Straßenzüge unter Wasser, wie die Agentur CTK berichtete. Die Behörden der Kleinstadt mit knapp 10.000 Einwohnern appellierten an die Bevölkerung, die Einsatzkräfte nicht zu behindern.
„In den nächsten Stunden erwarten wir eine weitere Zunahme des Wasserstands des Flusses“, warnte der Bürgermeister in den sozialen Medien.
Auch an vielen anderen Orten stiegen die Pegelstände noch an. Für die Gegend um die Stadt Frydlant in Nordböhmen wurde eine Gefahrenlage ausgerufen. In Hradec Kralove (Königgrätz) an der Elbe galt nun die höchste Hochwasser-Alarmstufe.
Todesfall im Nordosten
Bei den schweren Überschwemmungen in Tschechien hat es einen ersten Todesfall gegeben. In der Nähe von Bruntal im Nordosten des Landes sei ein Mensch im Fluss Krasovka ertrunken, sagte Polizeichef Martin Vondrasek am Montag im tschechischen Rundfunk.
Die Polizei habe zudem sieben Vermisste registriert. Österreich, Polen und Rumänien hatten zuvor insgesamt acht Todesfälle gemeldet.
In Usti nad Labem (Aussig an der Elbe) nahe der Grenze zu Sachsen sollten im Laufe des Tages weitere Hochwasser-Schutzwände errichtet werden, die das Zentrum und den Stadtteil Strekov (Schreckenstein) schützen sollen.
Der Scheitelpunkt der Elbe wurde dort erst am Mittwoch bei rund 7,65 Metern über dem Pegel-Nullpunkt erwartet.
Weiterer Regen vorhergesagt
In der Gemeinde Troubky in der Verwaltungsregion Olomouc gab es bislang keine größeren Auswirkungen – anders als befürchtet. Die Becva (Betschwa) trat vorerst nicht über die Ufer. Der Ort war zum Symbol der Hochwasser-Katastrophe von 1997 im Landesteil Mähren geworden, als dort neun Menschen starben und 150 Häuser verwüstet wurden.
In ganz Tschechien wurde am Montag mit weiterem Regen gerechnet, der im Süden auch intensiv ausfallen kann.
Bei den schwersten Unwettern seit Jahren flossen am Wochenende Wassermassen durch ganze Städte wie Jesenik im Altvatergebirge und Krnov an der Grenze zu Polen.
In Jesenik mussten die Einsatzkräfte Hunderte Menschen mit Booten und Hubschraubern aus den Fluten retten. Nach dem Abfluss der Wassermassen drohten vielerorts Erdrutsche.
(dpa/red)
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