Großbritanniens Huawei-Verbot kurbelt Wettbewerb an – Deutschland reitet weiter Pferd von Troja
Großbritannien hat angekündigt, die Verwendung von Huawei in seinen 5G-Netzen auslaufen zu lassen. Die Tech-Anbieter Ericsson und Nokia sind bereit einzuspringen. Doch auch aus Japan kommen sichere Anbeiter. Das japanische Unternehmen NEC (IT-Technik und Elektronik) sowie der größte Telekommunikationsbetreiber des Landes (NTT DATA) kündigten an, bei der Forschung und Entwicklung von sicheren 5G-Netzwerken zusammenzuarbeiten. Das US-Außenministerium hat NTT DATA laut einer Erklärung als sauberen 5G-Träger anerkannt.
Wer sich beim Aufbau des G5-Netzes auf Huawei verlasse, biete ein Einfallstor für „Störungen, Manipulation und Spionage“, sagte US-Verteidigungsminister Mark Esper bereits im Februar. US-Außenminister Mike Pompeo bezeichnete Huawei als „trojanisches Pferd für die chinesischen Geheimdienste“.
Sie konnten Großbritannien von einer 180-Grad-Wendung überzeugen, die sicherlich durch Pekings Vertragsbruch beim Sicherheitsgesetz für die ehemals britische Kronkolonie Hongkong außerordentlich begünstigt wurde. Laut Oliver Dowden, dem britischen Digitalminister, werde es Telekommunikationsanbietern ab Ende dieses Jahres verboten, Huawei-Ausrüstung zu kaufen. Großbritannien hält Huawei zudem für nicht mehr sicher, seit der Staatskonzern aufgrund der US-Sanktionen keine US-Chiptechnologie mehr verwenden darf.
Der US-Regierung zufolge stellt Huawei ein Sicherheitsrisiko dar. Sie forderte ihre Verbündeten dazu auf, die Ausrüstung der Firma zu meiden.
Nokia und Ericsson erklärten, sie könnten die gesamte Ausrüstung von Huawei in den britischen Netzen ersetzen – auch ohne jegliche Unterbrechung des Kundendienstes.
Wer nutzt wie viel Huawei?
In Großbritannien entfallen derzeit rund zwei Drittel des Mobilfunknetzes von British Telecommunications und ein Drittel von Vodafone auf Huawei. Der Netzanbieter Three UK nutzt nur Huawei.
Der britische Premierminister wehrte sich zunächst gegen die Bedenken und erlaubte Huawei im Januar die Einführung eines neuen Hochgeschwindigkeitsnetzes.
Doch die Dinge änderten sich im Mai, als die USA Huawei den Zugang zu US-Chips blockierten.
Der Chef der französischen Cybersicherheit sagt, man werde Huawei nicht völlig verbieten, wolle aber die französischen Telekommunikationsunternehmen überreden, nicht auf Huawei umzusteigen. Die bisherigen Zulassungen wurden nur für drei bis acht Jahre erteilt.
Welchen Weg wählt Deutschland?
Der Schritt Großbritanniens wird wahrscheinlich auf andere Länder – vor allem auf Deutschland – Druck ausüben , sich von Huawei zu lösen.
Huawei stellt bis zu 90 Prozent der Netzausrüstung der Deutschen Telekom.
Deutsche Beamte befürchten, dass ein Verbot von Huaweis 5G zu Vergeltungsmaßnahmen gegen deutsche Exporte durch Peking führen könnte. Deutschland ist nach den USA der zweitgrößte Exporteur nach China. (sm)
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