Großbrand bei Athen gelöscht: Diskussionen um Ursachen und Einsatzplanung

Nach dem verheerenden Brand bei Athen, der ein Menschenleben forderte, untersuchen die Behörden die Brandursache und bewerten den Feuerwehreinsatz. Hinweise auf einen defekten Strommast und Diskussionen über die Einsatzplanung stehen im Fokus. Es folgen auch ein paar Fotos von den Nachwirkungen des Brandes.
Titelbild
Angehörige trösten sich, nachdem der Waldbrand ihr Haus zerstört hat. Für viele Menschen bleibt die Rückkehr in ihre Häuser vorerst unmöglich.Foto: Angelos Tzortzinis/afp via Getty Images
Epoch Times14. August 2024

Der Großbrand, der fast drei Tage nahe Athen getobt hat, ist gelöscht. Weiterhin patrouillieren Feuerwehrleute die Region – durch die sogenannte Brandwache soll ein Wiederaufflammen von Glutnestern verhindert werden. In Griechenland beginnt unterdessen die Diskussion um Ursachen und Verantwortung.

Foto: Milos Bicanski/Getty Images

Medienberichten zufolge könnte ein kaputter Strommast den Brand am Sonntagmittag ausgelöst haben. Die Tageszeitung „Kathimerini“ berichtete, ein Bürger habe beobachtet, dass die Halterung der Stromkabel an dem betreffenden Mast gebrochen sei. Experten hätten die Stelle daraufhin inspiziert und Material zur Untersuchung eingesammelt.

Rasanter Brand: Kritik an Einsatzkräften

Immer noch herrscht Fassungslosigkeit darüber, wie rasend schnell sich das Feuer ausbreitete. „Es war wie eine Atombombe“, sagte ein Anwohner der Zeitung.

Kritik gibt es zum Teil an der Einsatzplanung der Feuerwehr: In sozialen Medien beschweren sich manche Bürger, zunächst lange keine Löschflugzeuge und -hubschrauber gesehen zu haben, obwohl es brannte. Andere sind voll des Lobes, dass die gewaltige Fläche von rund 100 Quadratkilometern so schnell gelöscht werden konnte.

Bürgerschutzminister Vassilis Kikilias verweist darauf, dass der erste Löschhubschrauber bereits vier Minuten nach dem Ausbruch des Feuers vor Ort gewesen sei. Das wird auch durch Drohnenaufnahmen der Feuerwehr belegt, die in griechischen Medien gezeigt werden. Der Minister postete das Video auf der Plattform X. Allerdings hätten die Einsatzkräfte wegen des starken Windes zunächst keine Chance gehabt.

Eine Familie sitzt auf dem Hof ihres ausgebrannten Grundstücks. Foto: Milos Bicanski/Getty Images

Fragen gibt es auch zum einzigen Todesopfer des Brandes, einer Frau, die sich nicht aus den Gebäuden einer Gärtnerei retten konnte. Andere Mitarbeiter hätten sich in Sicherheit gebracht, manche seien vom Balkon gesprungen, berichtete die Zeitung „To Proto Thema“. Gemutmaßt wird, dass die Frau eine Rauchvergiftung erlitt und ohnmächtig wurde.

Einigkeit scheint es darüber zu geben, dass es angesichts der Feuerhölle ein Wunder sei, dass es nicht noch mehr Opfer gab. Die Behörden hatten insgesamt 45 Ortschaften und Stadtteile frühzeitig evakuiert.

Freiwillige Helfer halten einen Wasserschlauch, um Feuerwehrleuten beim Löschen zu helfen. Foto: Aris Oikonomou/afp via Getty Images

Unterstützung läuft an

Die finanziellen Hilfen in Höhe von 4,5 Millionen Euro eines ersten Hilfspakets, das die Regierung aufgelegt hat, sollen innerhalb weniger Tage von Betroffenen online beantragt werden können. Noch ist nicht klar, wie viele Menschen ihre Wohnungen und Häuser verloren und wie viele Unternehmen und landwirtschaftliche Betriebe Schaden genommen haben.

Die Aufarbeitung der Katastrophe und die Aufforstung des verkohlten, verwüsteten Gebiets wird noch lange in Anspruch nehmen. (dpa/red)



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