Ghosn verlässt unerwartet Japan: Es lief eine Verschwörung gegen mich
Der in Japan wegen Finanzdelikten von der Justiz verfolgte frühere Renault-Nissan-Chef Carlos Ghosn hat das Land völlig überraschend verlassen. Der 65-Jährige reiste am Montag in den Libanon ein. Unter welchen Umständen er aus Japan ausreisen konnte, blieb zunächst unklar. Ghosn war dort unter strikten Auflagen im Frühjahr aus der Haft entlassen worden.
Ghosn bestätigte am Dienstag frühere Angaben aus libanesischen Regierungs- und Sicherheitskreisen, dass er sich im Libanon aufhält. Er erklärte in einem schriftlichen Statement, dass er vor der „Ungerechtigkeit und politischer Verfolgung“ in Japan geflüchtet sei. Er werde nun nicht mehr von dem „manipulierten japanischen Justizsystem als Geisel gehalten“.
Zu den genaueren Umständen seiner spektakulären Ausreise äußerte sich der frühere Spitzenmanager der Autobranche nicht. Offenbar erfolgte sie jedoch nicht im Rahmen einer Übereinkunft mit der japanischen Justiz.
Außenministerium überrascht
Der japanische öffentliche Sender NHK zitierte einen Mitarbeiter des dortigen Außenministeriums mit den Worten, Ghosn habe das Land nicht verlassen sollen: „Hätten wir vorab davon gewusst, hätten wir die zuständigen Strafverfolgungsbehörden informiert.“
Laut den Informationen aus den libanesischen Kreisen reiste Ghosn über die Türkei in den Libanon. Er sei von der Türkei aus mit einer Privatmaschine geflogen, hieß es. Ghosns Eltern stammen aus dem Libanon. Er selber kam in Brasilien zur Welt, verbrachte aber den größten Teil seiner Kindheit im Libanon.
In Japan hatte Ghosn insgesamt mehr als vier Monate in Haft eingesessen. Im April wurde er nach einer zweiten Haftperiode erneut gegen Kaution aus dem Gefängnis entlassen, dabei wurde ein Ausreiseverbot gegen ihn verhängt. Für den kommenden April war der Beginn seines Prozesses angesetzt.
Ghosn erklärte, er sei nicht „vor der Gerechtigkeit“ geflüchtet, sondern aus einem Justizsystem, in welchem die Schuld des Beschuldigten vorausgesetzt und „elementare Menschenrechte verweigert“ würden.
Ghosns Anwalt total überrascht
Der Hauptanwalt des früheren Renault-Nissan-Chefs hat sich „völlig überrascht“ von der Nachricht der plötzlichen Ausreise seines Mandanten aus Japan gezeigt. „Wir wurden davon völlig überrascht, ich bin sprachlos“, sagte Junichiro Hironaka am Dienstag vor Journalisten in Tokio. Die Anwälte seien noch immer im Besitz von Ghosns Pässen.
Er habe keinen Kontakt zu Ghosn und wisse auch nicht, wie er ihn nun erreichen könne, sagte Hironaka. Er wisse nicht, „wie es nun weitergehen soll“.
Ghosn spricht von einer gezielten Verschwörung
Ghosn war im November 2018 in Japan festgenommen worden. Die dortige Staatsanwaltschaft wirft ihm unter anderem vor, Firmenkapital zweckentfremdet und private Verluste auf Nissan übertragen zu haben. Ghosn streitet alle Anschuldigungen ab.
Er hat von einer Verschwörung bei Nissan gesprochen, um ihn loszuwerden. Grund soll gewesen sein, dass er Nissan noch näher an den französischen Autobauer Renault heranführen wollte. Die beiden Konzerne bilden gemeinsam mit Mitsubishi Motors eine Allianz.
Ghosns Anwälte werfen den japanischen Ermittlern auch vor, heimlich mit Nissan zusammengearbeitet und ihre Ermittlungen faktisch dem japanischen Autobauer übertragen zu haben.
Die Familie des einstigen Spitzenmanagers prangerte außerdem die gegen ihn verhängten rigiden Auflagen als „unmenschlich“ an. So war es Ghosn im November erstmals seit acht Monaten erlaubt worden, mit seiner Frau zu sprechen – allerdings nur für eine Stunde und per Videokonferenz.
Einst der Star bei Nissan
Ghosn wurde einst in Japan als Star gefeiert, sogar ein Manga-Comic wurde ihm gewidmet. Er schmiedete die seit 1999 bestehende Allianz zwischen Renault und Nissan und half dem japanischen Hersteller aus einer tiefen Krise.
Im Laufe der Jahre machte er beide Unternehmen zu erfolgreichen Spielern auf dem weltweiten Automarkt, auch investierte er früh in die Elektromobilität. 2016 holte Ghosn auch noch den japanischen Konkurrenten Mitsubishi ins Boot und wurde Chef aller drei Firmen.
Von seinen Spitzenposten bei Nissan und Mitsubishi wurde Ghosn dann kurz nach seiner Festnahme im November 2018 entlassen. Er selber trat später von dem Job als Renault-Chef zurück. (afp)
Eine Buchempfehlung vom Verlag der Epoch Times
Wer hat die Weltherrschaft? Wir leben in einer Zeit des Umbruchs. Immer klarer wird, dass die Geschichte der Menschheit nicht so ablief, wie sie heutzutage gelehrt wird. Das Buch „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ gibt die lange gesuchten Antworten.
„Kapitalismus abschaffen“? „Wohnungsgesellschaften enteignen“? Familie auflösen? Keinen Wohlstand und keine Kinder mehr wegen des Klimas? Frühsexualisierung? Solche Gedanken sind in Politik, Medien und Kultur populärer denn je. Im Kern drücken sie genau das aus, was einst schon Karl Marx und seine Anhänger der gesamten Menschheit aufzwingen wollten.
Der Kommunismus hat im 20. Jahrhundert hunderte Millionen Menschen physisch vernichtet, heute zielt er auf ihre Seelen. Bei vielen Menschen blieb glücklicherweise die der menschlichen Natur innewohnende Güte erhalten – was den Menschen die Chance gibt, sich vom Einfluss des „Gespenst des Kommunismus“ zu befreien.
Hier weitere Informationen und Leseproben.
ISBN Band 1: 978-3-9810462-1-2, Band 2: 978-3-9810462-2-9, Band 3: 978-3-9810462-3-6. Einzeln kostet jeder Band 19,90 Euro (zzgl. 2,70 Euro Versandkosten), alle drei Bände gemeinsam sind im Moment noch zum Sonderpreis von 50,50 Euro (kostenloser Versand innerhalb Deutschlands) zu erwerben. Das Buch hat insgesamt 1008 Seiten und über 1200 Stichworte im Indexverzeichnis.
Bestellmöglichkeiten: Das dreibändige Buch ist sofort erhältlich in unserem neuen Online-Buch-Shop, bei Amazon oder direkt beim Verlag der Epoch Times – Tel.: +49 (0)30 26395312, E-Mail: [email protected]
Das Buch gibt es auch als E-Book und als Hörbuch
Das E-Book gibt es in den Formaten PDF, EPUB oder MOBI. Das Hörbuch bieten wir im MP3-Format zum Download an. Einzeln kostet jeder Band 17,90 Euro, alle drei Bände sind im Moment noch zum Sonderpreis von 43,00 Euro zu erwerben. E-Books und Hörbücher sind in unserem neuen Online-Buch-Shop oder direkt beim Verlag der Epoch Times bestellbar – Tel: +49 (0)30 26395312, E-Mail: [email protected]
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion