Gewalt in Mosambik eskaliert: Über 1.500 Häftlinge geflohen – Dutzende Tote
In Mosambik eskaliert die Gewalt. Nachdem am Montag das oberste Gericht das offizielle Ergebnis der Präsidentschaftswahl vom Oktober bestätigte, gab es am Mittwoch bereits den dritten Tag in Folge heftigen Unruhen. Außerdem kam es zu einer blutigen Gefängnisrevolte.
Nach Angaben der Nichtregierungsorganisation „Plataforma Eleitoral Decide“ kamen seit Montag bereits mindestens 56 Menschen bei Unruhen ums Leben, Mosambiks Innenminister sprach zuvor auch von zwei toten Polizeibeamten.
Mittlerweile ist die Gewalt weiter aus dem Ruder gelaufen. Laut Angaben der Behörden vom Mittwoch kam es zu einer Gefängnisrevolte, 33 weitere Menschen sollen allein hierbei ums Leben gekommen sein. 1.534 Häftlingen gelang die Flucht, lediglich 150 davon konnten schnell wieder eingefangen werden.
Brennende Barrikaden, Plünderungen von Geschäften
Ursprünglich waren die Protestler auf den Straßen nicht damit einverstanden, dass mit der Ausrufung des Wahlergebnisses Daniel Chapo Gewinner der Präsidentschaftswahl ist. Der für die regierende Partei Frelimo angetretene Kandidat soll 65 Prozent der Stimmen erhalten haben, Oppositionsführer Venancio Mondlane nur 24 Prozent.
Mondlane, der sich bereits nach der Wahl im Oktober nach Südafrika abgesetzt hatte, kündigte an, das Ergebnis nicht anzuerkennen und sich Mitte Januar selbst zum Präsidenten zu erklären. Gleichzeitig rief er zu friedlichen Protesten auf.
Auf Bildern aus Mosambik waren unterdessen brennende Barrikaden zu sehen, es kam zu Plünderungen von Geschäften. Neben den nunmehr wohl mindestens 89 Todesopfern sollen Hunderte Menschen verletzt worden sein. (dts/red)
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