Georgien beschuldigt Russland während der Corona-Pandemie die Grenze zu verschieben

Die Teilnehmer nehmen am 23. Juni 2019 an einer antirussischen Kundgebung vor dem Parlamentsgebäude in Tiflis teil.
Foto: VANO SHLAMOV/AFP über Getty Images
Georgien wirft Russland vor, während der Corona-Pandemie die Grenzen seiner Einflussgebiete zu verschieben. Das sagte der neue georgische Botschafter Levan Izoria der „Bild“ (Samstagausgabe). „Während sich die ganze Welt darauf konzentriert, die Ausbreitung des KPCh-Virus zu bekämpfen, setzen die russischen Besatzungstruppen den illegalen Prozess der Installation von `Grenzschildern`, Stacheldrahtzäunen und anderer künstlichen Barrieren entlang der Besatzungslinie fort“, sagte Izoria.
Als Folge der so genannten „Borderisation“ sei ein erkrankter Zivilist gestorben, den georgische Behörden nicht rechtzeitig hätten evakuieren können. Ein weiterer Zivilist sei von südossetischen „Grenzschützern“ angeschossen, verhaftet und verschleppt worden.
Zudem habe Russland seine Desinformationskampagne der Pandemie angepasst und beschuldige nun Georgien, in einem von den USA kofinanzierten Corona-Testlabor das Virus selber zu züchten und von dort aus zu verbreiten. Izoria sagte der „Bild“, „das russische Außenministerium beschuldigte unser wichtigstes Corona-Labor, Krankheitserreger für militärische Zwecke entwickelt zu haben, die die Ausbreitung gefährlicher Krankheiten provozieren könnten“.
Die Regionen Abchasien und Südossetien befinden sich derzeit nicht unter der Kontrolle der georgischen Regierung. In den Gebieten und an ihren Verwaltungsgrenzen sind russische Truppen stationiert. Die Situation in den Konfliktregionen galt zuletzt als relativ stabil, kann sich aber jederzeit ändern. (dts)
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