Frust über Ausschreitungen: Polizisten von Louisville verlassen den Raum bei Bürgermeisteransprache

Die US-amerikanische Stadt Louisville ist schwer von den gewalttätigen Ausschreitungen der vergangenen Tage betroffen. Nun haben örtliche Polizisten ihrem Unmut über die Lage Luft gemacht und dem Bürgermeister der Stadt den Rücken gekehrt.

Die gewalttätigen Ausschreitungen rund um die Proteste in den USA schlagen hohe Wellen. In der Stadt Louisville, im Bundesstaat Kentucky, wo die Proteste ein verheerendes Ausmaß erreicht haben, haben sich Polizeibeamte vom Bürgermeister der Stadt abgewandt.

Am Mittwoch (3.6.) kehrten dutzende Polizisten Bürgermeister Greg Fischer den Rücken und verließen den Raum, als dieser versuchte, sich in einer Ansprache an die Beamten zu wenden. Der Vorfall wurde auf Video dokumentiert.

Der Präsident des Berufsverbands US-amerikanischer Polizisten (Fraternal Order of Police), Ryan Nichols, war zwar nicht anwesend, bestätigte den Vorfall jedoch. Er sagte, die Polizei sei frustriert über Bürgermeister Fischer, ob seines bisherigen Umgangs mit den Protesten, Ausschreitungen und Plünderungen in der Stadt. Fischer gehört dem Lager der Demokraten an. Laut dem „Courier Journal“ sagte Nichols:

Sie fühlen sich von dieser Regierung völlig im Stich gelassen und respektlos behandelt. (…) Sie hatten das Gefühl, dass das, was er sagen wollte, nicht mehr als ein Lippenbekenntnis gewesen wäre, und er sich überhaupt nicht für sie interessiert hätte.“

(Ryan Nichols, FOP)

Der Louisviller Zeitung wurde das Video von dem Vorfall zugespielt. Das Videomaterial zeigt Fischer bei dem Versuch sich an Polizisten, Beamte und Ermittler zu wenden – die jedoch den Raum verlassen. Nichols sagte, Fischers Reaktion in Bezug auf die gewalttätigen Ausschreitungen in der Stadt, sei „konzentriert gegen die Polizei gerichtet gewesen“.

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Die Proteste in Louisville sind Teil landesweiter Demonstrationen nach dem Tod von George Floyd. Der 46-jährige Afroamerikaner starb vergangene Woche im Zuge eines Polizeieinsatzes. Bei seiner Verhaftung drückte ihm der ehemalige Polizist Derek Chauvin minutenlang das Knie ins Genick. Floyd starb kurze Zeit später. Chauvin wurde wegen Mordes zweiten Grades angeklagt und befindet sich in Haft.

Nach dem Vorfall sagte Bürgermeister Fischer gegenüber „The Hill“: Die Beamten hätten „lange Arbeitszeiten“ und müssten „Beleidigungen und Übergriffe von Menschen, für deren Schutz sie arbeiten“ über sich ergehen lassen.

„Sie sind frustriert. Einige von ihnen haben diese Frustration heute zum Ausdruck gebracht“, sagte Fischer. „Das respektiere ich absolut. Das ändert nichts an meiner Wertschätzung für die Arbeit, die sie leisten, wie ich immer wieder zum Ausdruck gebracht habe“.

Er fügte hinzu: „Ich hoffe, dass unsere Einwohner unsere Polizeibeamten als Beschützer anerkennen – ich weiß, dass die große, große Mehrheit ihre Rolle so sieht.“

Für den verstorbenen George Floyd wird es am Samstag weitere Gedenkveranstaltungen geben. Darunter auch in Hoke County, US-Bundesstaat North Carolina, wo Floyds Schwester lebt. Am Montag wird dann auch in Houston, eine Metropole in Texas, eine Gedenkfeier stattfinden. Houston liegt in der Nähe von Floyds Wohnort. Am Dienstag findet Floyds Begräbnis mit privaten Gottesdiensten an einem derzeit unbekannten Ort statt.

Das Original erschien zuerst in The Epoch Times USA (deutsche Bearbeitung von so)
Originalartikel: Dozens of Louisville Officers Walk Out on Mayor Amid Protests



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