Frankreich: 6.000 Menschen beteiligen sich an Trauermarsch für hirntoten Busfahrer in Bayonne

Nach einem brutalen Angriff an einer Haltestelle ist ein französischer Busfahrer für hirntot erklärt worden. Ein Verdächtiger wurde nach dem Vorfall verhaftet, wie es am Montag von Seiten der Polizei in Bayonne im Südwesten Frankreichs hieß. Weitere sind demnach auf der Flucht. Der Fahrer war am Sonntagabend von einer Gruppe attackiert worden, weil er die Unmaskierten ohne Fahrausweise nicht in seinen Bus lassen wollte. 
Titelbild
Véronique Monguillot und 6000 Menschen beim Trauermarsch für ihren fast tot geprügelten Mann und Busfahrer.Foto: IROZ GAIZKA/AFP via Getty Images
Epoch Times9. Juli 2020

Nach dem brutalen Angriff auf einen französischen Busfahrer hat sich die Frau des Hirntoten zu Wort gemeldet. Véronique Monguillot bedankte sich in der Zeitung „Le Parisien“ (Donnerstagausgabe) für die große Anteilnahme für ihre Familie, auch aus dem Ausland. „In all meinem Unglück bin ich sehr froh über diese Unterstützung“, sagte sie.

Selbst aus den USA und Spanien habe ihre Familie Zuspruch bekommen, sagte Monguillot. „Das erlaubt es mir, nicht ständig zu grübeln. Wenn ich mit meinen Töchtern alleine bin, ist das anders: Wir stellen uns viele Fragen“, sagte sie. So sei völlig ungewiss, ob es noch Hoffnung für ihren 59-jährigen Mann Philippe gebe. „Sein Herz schlägt, aber der Kopf antwortet nicht mehr.“

Zwei Männer hatten den Busfahrer im südwestfranzösischen Bayonne nach Angaben der Ermittler so heftig geschlagen und getreten, dass er im Krankenhaus für hirntot erklärt werden musste – offenbar aus völlig banalem Anlass: Der Fahrer hatte die Passagiere aufgefordert, wie vorgeschrieben Corona-Schutzmasken aufzusetzen. Die französische Justiz hat zwei junge Männer wegen Totschlags beschuldigt. Zwei weiteren wird Beihilfe und unterlassene Hilfeleistung vorgeworfen.

Rund 6000 in weiß gekleidete Menschen beteiligten sich am Mittwochabend in Bayonne an einem Trauermarsch für den hirntoten Busfahrer. Die Familie trug dabei ein Foto von Philippe und Véronique Monguillot.

Sie habe nicht mit so viel Unterstützung gerechnet, sagte die Frau des Opfers dem Fernsehsender BFMTV. Sie könne nicht sagen, dass es ihrem Mann besser gehe, aber es gebe ein wenig Hoffnung.

Die beiden haben drei Töchter: die 18-jährige Marie, die 21-jährige Manon und die 24 Jahre alte Mélanie. Kollegen des Busfahrers erinnerten mit einer Schweigeminute an den 59-Jährigen.

 

(afp/nmc)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion