Frankreich: Huawei baut erste Fabrik für Netzwerkausrüstungen im Ausland

Richard Yu, Leiter des Verbrauchergeschäfts von Huawei, spricht während der Präsentation eines Chipsatzes: „Kirin 990 5G“ auf der internationalen Elektronik- und Innovationsmesse IFA in Berlin am 6. September 2019.
Foto: TOBIAS SCHWARZ/AFP über Getty Images
Der umstrittene chinesische Konzern Huawei baut seine erste Produktionsstätte für Netzwerkausrüstungen außerhalb Chinas in Frankreich. Das Werk werde in Brumath in Ostfrankreich nahe der Grenze zu Deutschland stehen, kündigte Huawei am Donnerstag an. Der Konzern werde mindestens 200 Millionen Euro investieren; 300 Arbeitsplätze würden in Brumath entstehen.
Ziel sei, Netzwerkausrüstungen im Wert von einer Milliarde Euro pro Jahr für den europäischen Markt zu produzieren, teilte Huawei mit. Mit der Fabrik werde Huawei seine „schon jetzt starke Präsenz auf dem Kontinent“ verstärken.
USA und Großbritannien schließen Huawei vom 5G-Netz-Aufbau
Huawei ist einer der weltweit größten Telekommunikationsausrüster und führend etwa bei der 5G-Technologie. In zahlreichen Ländern, darunter auch Deutschland, gibt es aber Sorgen, dass Huawei-Technik ein Einfallstor für chinesische Spionage oder Sabotage sein könnte.
Die USA und Großbritannien haben das Unternehmen deshalb vom Aufbau ihrer 5G-Netze ausgeschlossen und legen den anderen europäischen Staaten nahe, dies ebenfalls zu tun.
Hintergrund ist, dass alle chinesischen Unternehmen per Gesetz dazu verpflichtet sind, wenn Peking ein nationales Sicherheitsproblem sieht, mit der chinesischen Führung zu kooperieren und Auslands-Daten und Infrastruktur den Sicherheitsorganen der kommunistischen Staatsführung zur Verfügung zu stellen. Zudem weist Huawei eine auffällige Nähe zum chinesischen Militär auf. (afp/er)
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