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FPÖ-Vizechef ruft österreichische Erdogan-Wähler auf, Österreich zu verlassen

Der stellv. Bundesfraktionsvorsitzender der FPÖ Johann Gudenus hat den Austrotürken, die Erdogan wählten, die Ausreise aus Österreich nahegelegt. Sie machen deutlich, dass die "Integration tausender Türken in unserem Land kläglich gescheitert" ist.

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Türkisches Wahllokal.

Foto: Ina Fassbender/dpa

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Der Österreicher Johann Gudenus, stellv. Bundesfraktionsvorsitzende der FPÖ, hat den Austrotürken, die letzten Sonntag den amtierenden Präsidenten Recep Tayyip Erdogan wieder gewählt haben, das Verlassen der österreichischen Republik nahegelegt, berichtet „Ö24“.
„Alle, die nun bei der türkischen Präsidentenwahl Recep Tayyip Erdogan gewählt haben, sind in der Türkei ganz klar besser aufgehoben als in Österreich“, sagte  Gudenus am Montag in einer Fernsehsendung. Ihr Wahlverhalten zeige „dass die Integration tausender Türken in unserem Land kläglich gescheitert ist“, so der FPÖ-Vizechef.

Gudenus: SPÖ-Chef Kern habe Milli Görüs-Vertreter hofiert

Für Gudenus trägt Schuld an dieser „demokratiepolitischen Misere schlicht und allein die SPÖ mit ihrer Gutmenschen-Politik“. Gudenus warf dem SPÖ-Chef Christian Kern vor, Vertreter der Milli-Görüs-Bewegung „regelmäßig hofiert“ zu haben.
So traten für die SPÖ unter anderem Milli-Görüş-Funktionäre, wie Resul Ekrem Gönültas, bei Wahlen an. Zum Wahlkampf zur Nationalratswahl 2017 traten Kern und Gönültas gemeinsam auf. Milli Görüş gilt in der Türkei als Vertreter des politischen Islams und ist Erdogans frühere politische Heimat.
Ist Österreich leben schätzungsweise  700.000 Muslime. Ein Teil davon ist in Verbänden organisiert. Um die 150.000 Muslime sollen in den drei großen, türkisch dominierten Verbänden organisiert sein, die einander ideologisch relativ ähnlich sind.
Das ist die türkisch-islamischen Union in Österreich (Atib), die Vereinigung Islamischer Kulturzentren in Österreich (VIKZ) und der Islamischen Föderation in Österreich (Milli Görüs). Hinzu kommt noch die arabisch dominierte Muslimbruderschaft.

Querverbindungen zwischen SPÖ und Muslimbruderschaft

Eine Studie zeigte auf, dass es auch Querverbindungen zwischen der SPÖ und der Muslimbruderschaft gibt. In Wien sei z. B. ein aktives Mitglied der Bruderschaft Betreiber von Kinderbetreuungseinrichtungen, die von der Stadt gefördert werden. Auch der Wiener SPÖ-Landtagsabgeordnete Omar Al-Rawi solle in einem Naheverhältnis zur Bruderschaft stehen, berichtet die „Kleine Zeitung“. „

Die Muslimbrüder zielen auf eine Spaltung der Gesellschaft und eine Stärkung des Einflusses des politischen Islam ab“, äußert der Leiter der Studie Dr. Lorenzo Vidino dem „Kurier“. So werde eine kritische Auseinandersetzung mit dem Islam kategorisch als „Islamophobie“ abgelehnt. „Das geht bis hin zur Rechtfertigung von Gewalt – eine Haltung, die ein förderndes Umfeld für Radikalisierung darstellt“, so Vidino. Anti-muslimische Vorfälle würden zudem von islamistischen Kreisen bewusst überzeichnet, macht die Studie deutlich.

Die Milli Görüs-Bewegung ist auch in Deutschland aktiv und wird im Verfassungsschutzbericht 2009 als eine Bewegung aufgeführt, die dem Spektrum von islamistischen Organisationen zuzuordnen ist, die versuchen, die Prinzipien unserer Verfassungsordnung außer Geltung zu setzen. (er)

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