„Flüchtlingsgruppen nach Norden unterwegs“: Italien und Österreich streiten über Lage am Brenner

„Ich werde nicht hinnehmen, dass die Italiener wirkungslose Beruhigungspillen über angebliche Kontrollen verteilen, während bei uns die Zahl der illegal eingereisten Personen wieder zunimmt", sagte Platter am Samstag laut „Kronenzeitung“. Ab Dienstag würden zusätzliche 80 Beamte für die bereits jetzt möglichen Kontrollen am Brenner eingesetzt werden. Falls danach weiterhin eine erhöhte Zahl von unerlaubten Grenzübertritten feststellbar sei, "müssen auch die Kontrollen am Brenner selbst aktiviert werden", so Platter.

Noch am 13. Mai hatte Österreichs Innenminister Sobotka gesagt, der hohe Kontrolldruck Italiens habe bewirkt, dass die Zahl „der illegalen Migranten in den letzten Wochen fast auf Null gesunken“ sei. Deshalb verzichtete man bisher auf das angekündigte „Grenzmanagement“.

Italien dementiert

„Wir haben großen Respekt vor dem Wahlkampf anderer Länder, doch wir haben vor allem großen Respekt vor der Wahrheit", sagte Italiens Migrationsstaatssekretär Domenico Manzione zur Aussage Platters. Die Behauptung, es komme vermehrt zu illegalen Übertritten am Brenner, sei aufgrund der Zahlen zu den Flüchtlingsaufgriffen keineswegs bewiesen, so Manzione in italienischen Medien. "Ich bedauere, dass diese Behauptung von Behörden kommt, mit denen wir eine gemeinsame Strategie vereinbart haben."

Er fügte hinzu: „Wir haben gemischte Polizeistreifen eingesetzt, die die Züge kontrollieren. Wir haben 50 zusätzliche Sicherheitskräfte entsendet, um sie zu verstärken. Die Zahl der aufgegriffenen Personen ist durchaus gering", so Manzione laut Kronenzeitung. (rf)