Impfen: Was die Briten anders machen

Wenn es ums Impfen geht, schauen viele in Europa eher neidisch auf die britische Insel: Dort hat die Hälfte aller Erwachsenen eine Spritze gegen Corona bekommen. Dass das so schnell vorangeht, hat viele Gründe.
Titelbild
Boris Johnson (l), Premierminister von Großbritannien, hebt die Daumen in die Höhe, nachdem er die erste Impfdosis mit dem Corona-Impfstoff von AstraZeneca erhalten hat.Foto: Frank Augstein/PA Wire/dpa/dpa
Epoch Times21. März 2021

In Großbritannien ist etwa die Hälfte aller Erwachsenen gegen SARS-CoV-2 geimpft. Fast 27 Millionen Menschen haben eine erste Impfdosis bekommen, gut zwei Millionen auch schon die zweite Spritze.

Die Regierung von Premierminister Boris Johnson bejubelte am Wochenende einen „fantastischen Erfolg“. Während man in der EU auf Nachschub wartet, haben die Briten nur vereinzelt mit Lieferengpässen zu kämpfen – auch, weil sie selbst kaum Impfstoff exportieren. Doch das ist nicht der einzige Grund.

Hausärzte und Apotheken

Alle, die impfen können, tun das auch – so simpel lässt sich die britische Herangehensweise zusammenfassen. So dürfen neben den Impfzentren auch schon seit Monaten Hausärzte impfen. Sogar zahlreiche Apotheken haben eine Zulassung.

„Die Mehrheit der Impfungen wird von Hausärzten vergeben“, erzählt der Mediziner Azeem Majeed vom Imperial College London. Bei ihren Impfzentren sind die Briten erfinderisch: Sie funktionieren auch leere Stadien, Rennbahnen, Einkaufszentren und sogar Kirchen wie die berühmte Westminster Abbey um.

Üblicherweise sind die Briten im staatlichen Gesundheitsdienst NHS mit einer Nummer registriert – und damit bei einem Hausarzt in ihrer Nähe. Neben dem offiziellen Brief vom NHS kontaktieren die Hausarztpraxen ihre Patienten auch direkt per SMS oder Telefon, wenn sie beim Impfen an der Reihe sind. Wer keine Benachrichtigung erhält, aber nach offizieller Impfreihenfolge trotzdem dran ist, bekommt auch ohne Einladung einen Termin.

Terminvergabe

Über ein landesweit einheitliches Buchungssystem lassen sich online Impftermine in den Zentren buchen. Dabei stehen meist mehrere Orte zur Auswahl, außerdem lassen sich genaue Uhrzeiten buchen. Wer lieber vom Hausarzt geimpft werden möchte, muss sich manchmal etwas länger gedulden, kann dort aber auch – meist telefonisch – einen Termin ausmachen.

Wer benachrichtigt wurde, aber keinen Termin bucht, gerät nicht aus dem Blick. Der sogenannte Immunisierungs-Management-Service hakt per Anruf nach. Außerdem bekommt man SMS mit einer Terminerinnerung aufs Handy geschickt.

Keine Lagerung

Die Briten legen – anders als oft in Deutschland – die zweite Impfdosis nicht zurück. Was im Kühlschrank ist, wird auch geimpft. Man vertraut darauf, dass noch genug Impfstoff verfügbar ist, wenn die zweiten Termine anstehen. Das Land ist weniger von Lieferengpässen betroffen als die EU. Erst vor wenigen Tagen gab es die erste Meldung, dass einige Millionen Dosen aus indischer Produktion später kommen.

Großbritannien setzt zudem auf größere Abstände zwischen erster und zweiter Dosis. Beim AstraZeneca-Impfstoff handhaben das andere Länder mittlerweile genauso, nachdem weitere Daten zur Wirksamkeit veröffentlicht wurden. Die Briten strecken jedoch auch bei Biontech/Pfizer das Intervall – und versorgen damit einen größeren Teil ihres Landes mit einer Teil-Immunität durch die erste Dosis.

„Wir verschwenden keinen Impfstoff“, sagt der Mediziner Majeed. Arztpraxen führen Listen mit Patienten, die schnell zur Praxis kommen können, falls am Abend Impfdosen übrig bleiben. So gibt es immer wieder auch Menschen, die geimpft werden, obwohl sie eigentlich noch gar nicht an der Reihe sind – aber zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Deutschland will seine Reihenfolge künftig auch etwas pragmatischer nutzen als bisher.

Risiko

Während etliche EU-Staaten wegen Nebenwirkungen wie Blutgerinnseln zeitweise aussetzen, impften die Briten weiter. Die britische Zulassungsbehörde rief Menschen mit länger anhaltenden Nebenwirkungen zwar auf, sich Rat beim Arzt zu suchen. Allerdings betont die Regierung durchgehend, die Vorteile der Impfung seien bei weitem größer als die Risiken.

Der medizinische Regierungsberater Jonathan Van-Tam erklärte: „Impfstoff rettet keine Leben, wenn er im Kühlschrank liegt.“ (dpa)



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