Experten: Gute Gründe für die Abkehr von fossiler Energie
Nach dem neuen Bericht des Weltklimarats fordern deutsche Experten einen beschleunigten Ausstieg aus der Nutzung fossiler Brennstoffe – auch mit Verweis auf die energiewirtschaftliche Abhängigkeit von Russland. Der Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, Ottmar Edenhofer, erklärte, man brauche eine neue Politik – „und angesichts der russischen Aggression eine, die Energiesicherheit und Klimasicherheit verbindet“.
Christoph Bals, Politischer Geschäftsführer der Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch, forderte, Investitionen zu steigern, um die globalen Emissionen schneller senken zu können. Der Krieg gegen die Ukraine zeige, „dass es zwei gute Gründe für diese Beschleunigung gibt: Ein rascher Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas ist der einzige Weg zur Abwendung einer eskalierenden Klimakrise und der schnellste Weg zu Stabilität und Frieden, da er gas- und ölreichen autokratischen Regimen ihre schärfste Waffe nimmt.“
„Zeitalter der fossilen Energie ist vorbei“
Die Umweltorganisation WWF betonte: „Das Zeitalter der fossilen Energie ist vorbei, auch angesichts der geopolitischen Zeitenwende in Europa.“
Der Weltklimarat (IPCC) hatte in seinem am späten Montagnachmittag veröffentlichten Bericht erklärt, nur eine rasche und drastische Senkung des Treibhausgas-Ausstoßes könne die Erderwärmung noch auf maximal 1,5 Grad begrenzen. „Wir sind an einem Scheideweg“, erklärte der IPCC-Vorsitzende Hoesung Lee. „Die Entscheidungen, die wir jetzt treffen, können eine lebenswerte Zukunft sichern.“ Dazu gehört insbesondere, im Energiesektor wie auch im Verkehr erheblich weniger fossile Energieträger zu nutzen.
Der Präsident des Umweltbundesamtes (UBA), Dirk Messner, sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND), der IPCC-Bericht zeige klar: „Nur mit einer vollständigen Umstellung der gesamten menschlichen Energieversorgung auf Erneuerbare Energien können wir die globale Erhitzung stoppen.“
Für den Bericht hatten Hunderte Wissenschaftler aus 65 Ländern in den vergangenen Jahren Zehntausende Studien ausgewertet. Er ist Teil des 6. Sachstandsberichts des Weltklimarats, dessen Veröffentlichungen als umfassendster und international anerkannter Stand der Klimaforschung gelten. In dem Bericht geht es um Maßnahmen zur Abschwächung des Klimawandels. Dem Inhalt hatten am Montag 195 IPCC-Mitgliedstaaten zugestimmt, darunter die Vertreter von Russland und der Ukraine. (dpa/mf)
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