EVP-Chef Tusk fordert Ausschluss von Orbán-Partei aus EU-Parlamentsfraktion
Der Chef der Europäischen Volkspartei (EVP), Donald Tusk, hat den Ausschluss der Partei des ungarischen Regierungschefs Viktor Orbán aus der EVP-Fraktion im EU-Parlament gefordert. Er erwarte von allen EVP-Parteien eine klare Position zum Grundsatz der Rechtsstaatlichkeit, begründete Tusk seine Forderung am Montag (16. November) im Online-Dienst Twitter. Der Ex-EU-Ratspräsident und frühere polnische Ministerpräsident reagierte damit auf das ungarische Veto gegen den künftigen EU-Haushalt.
„Gegner unserer Grundwerte sollten von niemandem mehr geschützt werden“, erklärte Tusk. Ungarn und Polen hatten sich zuvor gegen den von den EU-Staats- und Regierungschefs erzielten Kompromiss gewandt, EU-Gelder bei Verstößen gegen die Rechtsstaatlichkeit künftig zu kürzen.
Am Montag verweigerten sie die Zustimmung zu einem Beschluss zur Vergrößerung des EU-Haushaltsrahmens für den 750 Milliarden Euro schweren Fonds zur Überwindung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise. Auch beim EU-Haushalt für die kommenden sieben Jahre machten Budapest und Warschau „Vorbehalte“ geltend.
Die ab Anfang kommenden Jahres geplanten Auszahlungen aus dem 1,8 Billionen Euro schweren Finanzpaket könnten sich damit verzögern. EU-Vertreter sprachen von einer schweren Krise.
Polnische Parteien gehören nicht der EVP-Fraktion an. Bereits im April hatten 13 von 82 Parteien im EVP-Verbund gefordert, Orbáns Partei Fidesz auszuschließen. Damals wurde die Forderung vor allem von der deutschen CDU-CSU-Gruppe blockiert. Allerdings ist die Mitgliedschaft der Orbán-Partei in der EVP bereits seit März 2019 ausgesetzt. (afp/sza)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion