„Ernsthafte Morddrohungen erhalten“: Clinton-Kritiker Sign tot in Alabama aufgefunden
Der Todesfall des 45-jährigen früheren Football-Stars der Universität von Alabama und Autors des 2019 erschienenen Buches „Secret on the Tarmac“, Christopher Sign, hat in den USA für Bestürzung gesorgt. Sign arbeitete zuletzt als Nachrichtensprecher für einen Sender in Birmingham, Alabama.
Wie die Zeitung „Today“ berichtet, wurde die Polizei am Samstagmorgen (12. Juni) alarmiert, als der dreifache Familienvater leblos in seinem Domizil aufgefunden wurde. Wie Captain Keith Czeskleba vom Hoover Police Department gegenüber dem Medium erklärte, wird derzeit wegen des Verdachts auf Selbstmord ermittelt.
Polizei vermutet Selbstmord – Signs Familie wurde jedoch bedroht
Wie die US-Ausgabe der „Sun“ berichtet, hatte Sign allerdings im zeitlichen Umfeld der Buchveröffentlichung mehreren Medien eröffnet, dass gegen seine Familie Morddrohungen ausgestoßen worden seien.
Damals erklärte der Autor auf „Fox News“: „Meine Familie hat ernsthafte Morddrohungen erhalten, kurz nachdem ich mit der Geschichte an die Öffentlichkeit gegangen war.“ Außerdem habe es Hackerangriffe auf seine Kreditkartenaccounts gegeben.
Das Buch, das Sign veröffentlichte, hatte einen brisanten Inhalt, der im Zusammenhang mit dem US-Wahlkampf 2016 stand. Es beschäftigt sich mit einem Treffen zwischen Ex-Präsident Bill Clinton und der damaligen Generalstaatsanwältin Loretta Lynch im Juni 2016 auf dem Rollfeld des Flughafens von Phoenix, Arizona.
„Zufälliges“ Stelldichein auf dem Rollfeld?
Clinton war dort mit seinem Privatjet unterwegs, und Lynch will, wie sie 2018 vor dem Aufsichtskomitee des Repräsentantenhauses aussagte, zufällig von dessen Anwesenheit erfahren und ihn spontan in seinem Jet besucht haben.
Bill Clinton, so Lynch, habe „ihr geschmeichelt, sie über Eric Holder [den früheren Justizminister] ausgefragt, darüber gesprochen, wie die Dinge im Ministerium so liefen“, darüber hinaus habe man über ihre Arbeitsbilanz, die Enkelkinder und den Brexit gesprochen.
Anklage wegen E-Mail-Affäre stand im Raum
Sign hingegen präsentierte in seinem Buch Anhaltspunkte, die dagegen sprächen, dass es sich bei dem Treffen lediglich um ein zufälliges Über-den-Weg-Laufen mit Small Talk gehandelt hätte.
Der Autor meinte, einen deutlichen Bezug zu den späteren FBI-Ermittlungen erkannt zu haben, die sich mit dem Gebaren der damaligen Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton in ihrem früheren Amt als Außenministerin beschäftigten.
Insbesondere wurde die Frage des Umgangs Clintons mit ihrem E-Mail-Server zum Wahlkampfthema zum Gegenstand von Ermittlungen. Clinton wurde vorgeworfen, widerrechtlich dienstliche E-Mails über einen nicht hinreichend geschützten, privaten Server empfangen und versendet zu haben.
Zudem seien Beweismittel wie etwa 30.000 E-Mails verschwunden, die im Zusammenhang mit ihrem politischen Amt gestanden hätten. Einige davon seien sogar auf dem privaten Laptop des wegen pikanter Affären in Ungnade gefallenen Ehemannes einer früheren Mitarbeiterin aufgetaucht.
Sign geht von Clinton-Intervention aus
Das FBI hatte Clinton zwar einen extrem nachlässigen Umgang mit sensiblen Unterlagen angelastet, es kam jedoch zu keiner Anklage, auch weil die Behörde einen solchen Schritt nicht empfahl.
Dass das Treffen zwischen Bill Clinton und Lynch wenige Tage vor der Entscheidungsfindung über diese Frage stattgefunden hatte, war aus Sicht von Sign ein unweigerliches Zeichen dafür, dass der frühere Präsident zugunsten seiner Ehefrau bei Lynch interveniert habe.
Bill Clinton streitet dies ab. Er erklärte, er fühle sich „beleidigt“ von den Vorwürfen, er habe versucht, die Justiz zu beeinflussen. Sign führte in seinem Buch eine umfangreiche Indizienkette auf, die diese Darstellung zumindest als fraglich erscheinen lässt.
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