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Mehr Hilfe benötigt

Erdbeben: Mehr als 30.000 Tote – Baby nach sechs Tagen lebend geborgen

Die Hoffnung, noch Überlebende zu finden, sinkt. Die türkische Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen gegen Verantwortliche eingeleitet, die für Gebäude zuständig sind.

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Menschen begraben die Toten in Adiyaman.

Foto: Onur Dogman/SOPA Images via ZUMA Press Wire/dpa

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Lesedauer: 3 Min.

Eine knappe Woche nach den verheerenden Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet ist die Zahl der Toten auf mehr als 30.000 gestiegen. Der türkische Vizepräsident Fuat Oktay sagte laut der staatlichen Nachrichtenagentur „Anadolu“ in der Nacht zum Sonntag, in der Türkei seien mindestens 29.605 Menschen ums Leben gekommen. Aus Syrien wurden zuletzt 3.575 Tote gemeldet. Knapp 80.300 Verletzte wurden bislang registriert.
Oktay sagte weiter, die Staatsanwaltschaften hätten auf Anweisung des Justizministeriums in zehn Provinzen, die von den Erdbeben betroffen waren, Abteilungen für die Untersuchung von Verbrechen im Zusammenhang mit den Erdbeben eingerichtet. Ermittelt worden seien 131 Menschen, die verantwortlich für Gebäude seien, die zusammengestürzt seien. Einer sei verhaftet worden. Gegen 113 weitere sei Haftbefehl erlassen worden.
Der türkische Städteminister Murat Kurum sagte, mittlerweile seien knapp 172.000 Gebäude in zehn Provinzen überprüft worden. Festgestellt worden sei, dass rund 25.000 schwer beschädigt worden seien oder dringend abgerissen werden müssten.

Baby nach sechs Tagen lebend geborgen

Am frühen Montagmorgen hatte ein Beben der Stärke 7,7 das Grenzgebiet erschüttert, gefolgt von einem weiteren Beben der Stärke 7,6 am Mittag. Seither gab es bis Samstag mehr als 2.000 Nachbeben in der Region, wie die türkische Katastrophenschutzbehörde Afad mitteilte.
Derweil wurde selbst sechs Tage nach dem Beben in türkisch-syrischen Grenzgebiet ein sieben Monate altes Baby in der Südosttürkei aus den Trümmern gerettet. Die Helfer konnten den Jungen in der Provinz Hatay nach 140 Stunden lebend aus den Trümmern bergen, wie der Staatssender TRT berichtete.
Sie hätten das Kind weinen gehört und seien so auf es aufmerksam geworden. Ein 35-Jähriger wurde nach Angaben des Senders in derselben Provinz am Sonntagmorgen nach 149 Stunden unter Trümmern gerettet.
In den zehn betroffenen Provinzen in der Türkei ist inzwischen ein dreimonatiger Ausnahmezustand in Kraft getreten. Mit dem Ausnahmezustand können laut Nachrichtenagentur „Anadolu“ öffentliche Einrichtungen, Organisationen oder „juristische und natürliche Personen“ in der Region dazu verpflichtet werden, unter anderem Ausrüstung, Grundstücke, Gebäude, Fahrzeuge oder Medikamente abzugeben.

WHO: Hilfe deutlich ausweiten

Nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) muss die Hilfe deutlich ausgeweitet werden. „Wir müssen mit größerer Dringlichkeit und in größerem Umfang handeln und uns besser organisieren“, sagte Richard Brennan, der WHO-Nothilfedirektor für die Region Östliches Mittelmeer am Samstag in Aleppo.
Die Toten- und Verletztenzahlen seien immens. Was oft vernachlässigt werde, seien die vielen Obdachlosen. Allein in Aleppo im von der Regierung kontrollierten Teil Nordwestsyriens haben nach Schätzungen rund 200.000 Menschen das Dach über dem Kopf verloren. Auch WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus traf am Samstag in Syrien ein. (dpa/red)

Kommentare

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Anonymousvor 2 Jahren

So bitter, wie das Unglück ist, aber anstatt die Welt mit ihrem menschenverachtenden Glauben zu beglücken, sollte die islamische Welt den Opfern helfen, nicht wir. Wir können gerne Aufbauhelfer schicken - wir haben genügend aus dem Raum hier, die wir nicht brauchen oder wollen!