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Volkskongress in Peking

Enger Vertrauter von Xi: Li Qiang ist nun Chinas neuer Ministerpräsident

Der 63-Jährige Li Qiang gilt im Gegensatz zu seinem Vorgänger als enger Vertrauter von Präsident Xi Jinping. Dieser nutzt den Volkskongress, um seine Macht weiter auszubauen.

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Li Qiang wird neuer Ministerpräsident von China.

Foto: Mark Schiefelbein/AP

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Der chinesische Volkskongress hat Li Qiang zum neuen Ministerpräsidenten Chinas „gewählt“. Die knapp 3.000 handverlesenen Delegierten stimmten am Samstag auf ihrer laufenden Jahrestagung in der Großen Halle des Volkes erwartungsgemäß mit überwältigender Mehrheit für den 63-Jährigen. Li Qiang folgt auf Li Keqiang (67), der nach zehn Jahren aus dem Amt scheidet.
Vor allem für die Wirtschaft ist das Amt von großer Bedeutung. Denn während der Staatspräsident in China für das große Ganze zuständig ist, obliegt die konkrete Wirtschaftsplanung traditionell eher dem Premier. Doch diese Aufteilung hat unter Xi Jinping stark gelitten. Er hat Li Keqiang deutlich weniger Spielraum gelassen und die Macht – wie auch in anderen Bereichen – bei sich konzentriert.

Enger Vertrauter von Führer Xi

Während der frühere Premier einem anderen politischen Lager angehörte, gilt Li Qiang als enger Vertrauter des Präsidenten, der ihn im vergangenen Oktober zum hochrangigen Mitglied des Politbüros ernannte. Bereits 2007 arbeitete er erstmals direkt unter Xi Jinping, als dieser noch Parteichef der wichtigen Provinz Zhejiang war.
Li Qiang blickt auf eine lange Karriere zurück, die er vor allem an der wohlhabenden Ostküste Chinas verbrachte. Unter der Aufsicht von Li Qiang ging Shanghai während der Corona-Pandemie zunächst weniger restriktiv mit dem Virus um als viele andere Regionen Chinas. Da die Metropole jedoch einen Ausbruch im Frühjahr 2022 nicht in den Griff bekam, wurde die Stadt schließlich für zwei Monate in einen strengen Lockdown versetzt. Politisch hat Li Qiang das offenbar nicht geschadet.

Xi Jinping bleibt im Amt

Bereits am Freitag hatte sich Xi Jinping vom Volkskongress für eine ungewöhnliche dritte Amtszeit als Präsident bestätigen lassen. Bereits auf dem Parteitag im Oktober hatte sich der 69-Jährige über die bisherigen Alters- und Amtszeitbeschränkungen hinweggesetzt und eine dauerhafte Führungsrolle in der Parteiverfassung verankern lassen. Mit seiner Alleinherrschaft knüpft er an den Staatsgründer und Revolutionär Mao Tsetung an, der allerdings Chaos über das Land gebracht hatte.
Die gut einwöchige Jahrestagung, die noch bis Montag dauert, ist Schauplatz der größten Regierungsumbildung seit zehn Jahren, bei der vor allem enge Vertraute von Xi Jinping aufsteigen. (dpa)

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